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Kleine Hamster leben in kleinen gemütlichen Höhlen. Aber was ist, wenn die Höhle eines Tages einfach zu eng wird? Dann müssen die kleinen Hamster hinaus in die große Welt. Oder besser gesagt, in die Welt, die die Hamster für die große Welt halten. Denn eigentlich wohnen sie auf einem sehr übersichtlichen Schrottplatz. Doch für die Hamster ist eine Pfütze ein Meer, ein Sandhaufen eine Wüste und ein Tisch ein Berg. Gemeinsam stellen sie sich den Gefahren und schaffen es sogar, unerschrocken eine Bestie in die Flucht zu schlagen. Am Ende wagen sie den Schritt über den Rand ihrer Hamsterwelt…mehr

Produktbeschreibung
Kleine Hamster leben in kleinen gemütlichen Höhlen. Aber was ist, wenn die Höhle eines Tages einfach zu eng wird? Dann müssen die kleinen Hamster hinaus in die große Welt. Oder besser gesagt, in die Welt, die die Hamster für die große Welt halten. Denn eigentlich wohnen sie auf einem sehr übersichtlichen Schrottplatz. Doch für die Hamster ist eine Pfütze ein Meer, ein Sandhaufen eine Wüste und ein Tisch ein Berg. Gemeinsam stellen sie sich den Gefahren und schaffen es sogar, unerschrocken eine Bestie in die Flucht zu schlagen. Am Ende wagen sie den Schritt über den Rand ihrer Hamsterwelt hinaus und erkennen: Dahinter wartet ein noch viel schöneres Zuhause, als sie es sich jemals vorstellen konnten.
Autorenporträt
Viviane Schwarz wuchs in Deutschland auf, lebt aber heute in London. Eins ihrer Bilderbücher war für den Victoria & Albert Illustration Award nominiert.

Alexis Deacon, geboren 1978 in London, studierte Illustration an der Universität Brighton und schloss mit Auszeichnung ab. Für seine Bilderbücher erhielt er mehrere Preise. Der Künstler lebt in London.

Uwe-Michael Gutzschhahn, Jahrgang 1952, studierte Anglistik und Germanistik. Er arbeitet als Verlagslektor, Schriftsteller und Übersetzer in München. Für seine schriftstellerische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.09.2011

Ein Septett wie Pech und Schwefel

Zwischen Müll, Matratze und Astloch: Viviane Schwarz erzählt mit Alexis Deacon in ihrem Bilderbuch von sieben heldenhaften Hamstern. Und erweist sich als Meisterin der Montage.

Dass dieses Buch Resultat einer echten Leidenschaft ist, merkt man ihm an. Die deutschstämmige, in London lebende Illustratorin Viviane Schwarz zeichnet darin Hamster mit einer Verve, die selbst diese quicklebendige Tierart überraschen müsste. "Ich liebe es, heroische Hamster zu zeichnen", teilt sie dazu mit, und ihr englischer Illustratorenkollege Alexis Deacon hat eine passende Geschichte geschrieben, die im Original "A Place to Call Home" heißt und nun auf Deutsch als "Sieben Hamster" erschienen ist - plus einem erstaunlich langen Untertitel, der schon die ganze Geschichte erzählt.

Aber erzählt er sie wirklich? Inhaltlich ja, aber was bedeutet schon Inhalt allein bei einem Bilderbuch? Da geht es auch um Form, also um die Illustrationen. Viviane Schwarz, die als Comiczeichnerin noch in Deutschland begonnen hat, gestaltet auch ihre Bücher gern wie Comics. Also gibt es Sprechblasen und manchmal mehrere Bilder auf einer Seite, aber dann auch wieder eine einzige Illustration über gleich zwei Seiten. Sie spielt mit den Möglichkeiten, die ihr das Querformat des Buchs gibt, und erzeugt nicht zufällig immer wieder ein Breitwandgefühl, das der Abenteuergeschichte um die sieben Hamster gerecht wird. Und seien wir ehrlich: Um sieben solche Hamsterhelden gemeinsam agieren zu lassen, braucht man auch Platz.

Mangelnder Platz steht am Beginn des Ganzen: Die sieben Hamster wachsen in einer alten Matratze heran, werden aber mit der Zeit zu groß, als dass sie noch länger gemeinsam in dieser Bruthöhle bleiben könnten. Eines Nachts wagen sie sich deshalb ins Freie, und das erste Breitwandbild des Buchs stellt auch schon den gesamten Handlungsort des Geschehens vor: von der Matratze ganz links bis zu einem unscheinbaren Astloch im Zaun ganz rechts. Dazwischen liegen der typische Müll eines Hinterhofs und ein schlafender Hund. Die nächsten dreißig Seiten werden die sieben Hamster dazu brauchen, über den Müll und am Hund vorbeizukommen.

Nun zeigt sich die brillante Grundidee des Bilderbuchs. Da sie ihre angestammte Höhle in der Matratze nicht mitnehmen können, suchen sie sich das vertraute Dunkel anderswo: In allerlei Utensilien, die um sie herum verstreut liegen, und so stecken die Köpfe der Hamster beim Aufbruch in alten Schuhen, angeschlagenen Tassen, einem Papprohr und etlichem mehr, so dass die Gruppe blind auf die Suche nach einer neuen Heimstatt geht. Und dementsprechend interpretieren sie auch die Hindernisse, die ihnen begegnen, falsch. Wobei die Reaktionen auf diese Herausforderungen eben immer heroischer werden.

Mehr sei nicht verraten, nur so viel, dass man am Schluss sofort zurück zum ersten Breitwandbild blättert, um zu schauen, ob denn auch wirklich alle Schauplätze und Requisiten dort schon präsentiert wurden. O ja! Und mehr als das. Man bekommt dort auch schon einen Hinweis darauf, warum die sieben Geschwister ohne Eltern leben. Denn diese kleine Geschichte um großes Heldentum ist höchst geschickt aufgebaut, und am Schluss erweist sich die Illustratorin Viviane Schwarz auch noch als effektsichere Monteurin. Ihre Hamster sind ohnehin ein reines Schauvergnügen.

ANDREAS PLATTHAUS.

Alexis Deacon, Viviane Schwarz: "Sieben Hamster". Wie wir das Meer überquerten, den Berg bestiegen, die Wüste überlebten - und ein neues Zuhause fanden.

Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2011. 36 S., geb., 12,95 [Euro]. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.10.2011

Die ganze Welt als Zuhause
Das Bilderbuch „Sieben Hamster “ von Alexis Deacon und Viviane Schwarz erzählt vom Aufbruch aus der Nesthöhle
Das Loch im Cover von Sieben Hamster erinnert auf den ersten Blick an ein berühmtes Bilderbuch. Doch im Gegensatz zu Die kleine Raupe Nimmersatt findet sich die kreisrunde Öffnung hier nur ganz am Anfang. Sie eröffnet einen Einblick in das Leben sieben kleiner Hamster. Nachdem sie ihre ursprüngliche Heimat verloren haben, machen sie sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause. Ganz unprätentiös erzählen der Autor Alexis Deacon und die Illustratorin Viviane Schwarz vom Aufwachsen.
Wenn ein Wohnloch die ganze warme Welt bedeutet, dann muss außerhalb des Lochs da draußen eine ziemlich beängstigende Welt sein. Freiwillig wird man sich dieser Bedrohung bestimmt nicht stellen, doch irgendwann ist die Zeit gekommen, das heimelige Nest zu verlassen. Bereits auf der zweiten Seite sehen wir, wie die Hamster zu voller Größe heranwachsen; Sie pressen sich gegenseitig aus der geschützten Behausung heraus und stehen plötzlich im Leben. Im Gegensatz zur ihrer komprimierten Welt sieht das Draußen wie ein episches Wimmelbild aus: Auf einer ganzen Doppelseite finden sich sieben kleine Hamster auf einem Schrottplatz wieder und drohen in dieser Welt zu verschwinden. Ganz ohne Schutz stehen sie vor unbekannten Herausforderungen. Aus Angst klammern sie sich aneinander, diskutieren alles und stülpen sich gelbe Ersatzlöcher zum Trost und Schutz über, eine Klopapierrolle, eine Teetasse oder auch einen Gummihandschuh. Doch gilt es als erstes das Meer zu überqueren und einen Berg zu besteigen, bevor sie ihr neues Zuhause beziehen können. Wie ein Paar sorgende Eltern machen Illustratorin und Autor aus jeder Gefahr ein lösbares Problem. Sie lösen das große Wimmelbild in einzelne Comicbilder auf: So wird das Meer zu einer Pfütze und kann überquert werden, der Berg wird zu einem Sandhaufen und beugt sich den Hamstern. Dabei wird aber nicht vergessen, dass es sich für die kleinen Helden um echte Strapazen handelt, die ernst genommen werden müssen. Tiefer als das Meer und größer als der Berg ist ihre Angst. Zum Glück lässt sie sich aufteilen. Auf sieben kleinen Schultern wirkt alles gar nicht mehr so bedrohlich. Und als einer von ihnen in ein lebensbedrohliches Abenteuer gerät, stellen sie sich trotz der Gefahr ihrer Angst und stürzen sich – auch grafisch überraschend – auf die Bestie.
Das Bilderbuch erzählt von der Kindheit und vom Aufwachsen. Die sieben Hamster können ihre Welt alleine entdecken, Herausforderungen bestehen und Zusammenhalt lernen. Ohne es zu merken, wachsen sie an ihren Aufgaben. Was für ein Loch sie am Ende finden werden, bleibt in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich auf ihrer Reise selbst gefunden haben, fast schon nebensächlich. Haben die Hamster doch eingesehen, dass die ganze Welt ihr Zuhause ist. (ab 3 Jahre) DANIEL WÜLLNER
ALEXIS DEACON: Sieben Hamster. Mit Illustrationen von Viviane Schwarz. Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Gerstenberg 2011. 40 Seiten, 12,95 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ganz hingerissen von diesen Hamstern ist Rezensent Andreas Platthaus - und das hat er diesem Buch von Alexis Deacon und Viviane Schwarz zu verdanken. Denn um Hamster so zu zeichnen, bedarf es einer großen Leidenschaft für die kleinen Nager, berichtet der Rezensent. Der von Alexis Deacon verfasste Inhalt der Geschichte ist, so Platthaus, schnell erzählt: sieben "heroische Hamster" verlassen aus Platzmangel ihr Zuhause in einer alten Matratze, um nach einigen Abenteuern ein neues Heim zu finden. Viel mehr interessieren den Kritiker aber die Bilder. Ob mehrere Bilder auf einer Seite oder eine querformatige Illustration auf zwei Seiten - immer überzeuge Schwarz durch ihre wirkungsvolle Montage. Und damit hat sie dem Rezensenten pures "Schauvergnügen" verschafft.

© Perlentaucher Medien GmbH