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Geschichtspolitik hat sich in Europa zu einem erstrangigen Politikfeld und damit zu einem spannenden Gegenstand kulturwissenschaftlicher Forschung entwickelt.Im Zuge des Epochenjahrs 1989 und der EU-Osterweiterung haben Fragen der Vergangenheitsdeutung für die Europäer immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dies gilt nicht nur für Nationalgesellschaften und ihre Gedächtnisdiskurse, sondern auch für Erinnerungskonflikte zwischen europäischen Nationalstaaten und für europäische Institutionen. Geschichtspolitik, betrieben von staatlichen Instanzen, politischen Parteien, Kirchen und anderen religiösen…mehr

Produktbeschreibung
Geschichtspolitik hat sich in Europa zu einem erstrangigen Politikfeld und damit zu einem spannenden Gegenstand kulturwissenschaftlicher Forschung entwickelt.Im Zuge des Epochenjahrs 1989 und der EU-Osterweiterung haben Fragen der Vergangenheitsdeutung für die Europäer immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dies gilt nicht nur für Nationalgesellschaften und ihre Gedächtnisdiskurse, sondern auch für Erinnerungskonflikte zwischen europäischen Nationalstaaten und für europäische Institutionen. Geschichtspolitik, betrieben von staatlichen Instanzen, politischen Parteien, Kirchen und anderen religiösen Einrichtungen, Gewerkschaften, Unternehmen, Kommunen, Medien, Kulturinstitutionen, Wissenschaftlern sowie zivilgesellschaftlich organisierten Opfer- und Interessengruppen, ist mittlerweile ein zentrales Politikfeld sowie ein erkenntnisträchtiges Objekt sozial- und geisteswissenschaftlicher Forschung.In dem vorliegenden interdisziplinären Sammelband werden Akteure der Geschichtspolitik porträtiert, die Konkurrenz der Opfer nachgezeichnet, historische Meistererzählungen analysiert und geschichtspolitische Inszenierungen in Museen und Ausstellungen beleuchtet. Im Zentrum stehen dabei Deutschland, Frankreich und Polen. Behandelt werden überdies die Europäische Union sowie Einzelbeispiele aus Europa.
Autorenporträt
Étienne François, geb. 1943, ist emeritierter Professor für Geschichte an der Universität Paris und am Frankreich-Zentrum der FU Berlin.

Kornelia Konczal, geb. 1982, Germanistin und Kulturwissenschaftlerin, arbeitet am Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften.

Robert Traba, geb. 1958, Historiker und Kulturwissenschaftler, ist Direktor des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften sowie Honorarprofessor an der FU Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Von wegen gesamteuropäische Erinnerungskultur. Gibt es nicht, erkennt Cornelius Wüllenkemper nicht zuletzt angesichts dieses Sammelbandes mit einem zwar qualitativ schwankenden, doch insgesamt angenehm unpathetischen und politisch eben nicht korrekten Beitragsspektrum. Da geht es um Rentenbezüge für Stasi-Leute und Opferdiskurse. Letztere werden laut Rezensent mit spitzer Feder attackiert vom polnischen Historiker Wlodzimierz Borodziej oder auch durch Pieter Lagrou, der davor warnt, in Nostalgie zu versinken. 22 Aufsätze also, die dem Rezensenten einen Eindruck vermitteln, wie die Identität Europas zustande kommt abseits von Bankenpleiten und Rettungsfonds.

© Perlentaucher Medien GmbH