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Es ist heiß. Glühend heiß. In der flirrenden Tankstellenluft wartet Alex Böhm auf einen gelben Kombi, der gleich an den Zapfsäulen halten und ihn nach München bringen soll. Von dort wird er am nächsten Morgen mit seiner Freundin Johanna nach Portugal fliegen. Das ist der Plan. Aber dann taucht Konrad auf, der Loserkonrad" aus Schulzeiten, und diese Begegnung katapultiert Böhm auf das Minenfeld seiner Vergangenheit. Während er in atemlosen Monologen einen Zünder nach dem anderen schärft, gerät er in die nördliche Oberpfalz, seine alte Heimat. Hier riecht es nach Zerstörung, und der Eindruck…mehr

Produktbeschreibung
Es ist heiß. Glühend heiß. In der flirrenden Tankstellenluft wartet Alex Böhm auf einen gelben Kombi, der gleich an den Zapfsäulen halten und ihn nach München bringen soll. Von dort wird er am nächsten Morgen mit seiner Freundin Johanna nach Portugal fliegen. Das ist der Plan. Aber dann taucht Konrad auf, der Loserkonrad" aus Schulzeiten, und diese Begegnung katapultiert Böhm auf das Minenfeld seiner Vergangenheit. Während er in atemlosen Monologen einen Zünder nach dem anderen schärft, gerät er in die nördliche Oberpfalz, seine alte Heimat. Hier riecht es nach Zerstörung, und der Eindruck trügt nicht. Bei einem Fest am Paradiso, einer Kiesgrube tief im Wald, kommen all diejenigen zusammen, die in seinem Leben eine Rolle gespielt haben, darunter der beste Freund und die Frau, die er liebt. Er hat sie verlassen, für eine andere, Schönere, aber in Böhm fängt es zu ticken an. Als er das Fest nach Sonnenaufgang verlässt, ist nichts mehr wie zuvor. Zurück bleiben verbrannte Erde, eine
zerstörte Liebe und ein halbtoter Freund im Wald. Und natürlich er selbst. Alex Böhm findet sich am Morgen in einer oberbayerischen Dorfkirche wieder und fleht die Gläubigen mit Speed verschnupfter Nase an, ihn zum Münchner Flughafen zu fahren. Das Debüt von Thomas Klupp ist ein bitterböser Roman über einen Charakter ohne moralisches Innen, über einen Blender im Hier und Jetzt. Anarchisch und mit tiefschwarzem Humor erzählt, lässt er den Leser atemlos und mit weit aufgerissenen Augen zurück.
Autorenporträt
Thomas Klupp wurde 1977 in Erlangen geboren und lebt in Berlin. Er gab die Literaturzeitschrift BELLA triste heraus und arbeitet am Literaturinstitut der Universität Hildesheim. Er veröffentlichte Prosa in Zeitschriften und Anthologien, erhielt u. a. ein Werkstattstipendium der Jürgen Ponto-Stiftung und war Stipendiat beim 10. Klagenfurter Literaturkurs.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2009

Der Hänger im Roggen

Rückkehr der Ekelpakete: In seinem Romandebüt "Paradiso" trampt Thomas Klupp in den Spurrillen von Christian Kracht und anderen durch die verrottete Gegenwart.

Von Richard Kämmerlings

Man kann Literaturgeschichte auch einmal so erzählen, als Ahnenreihe: J.D. Salinger - Paul Schrader - Bret Easton Ellis - Christian Kracht und, nun ja, Thomas Klupp. Also "Der Fänger im Roggen"; "American Gigolo" - "American Psycho" - "Faserland" - "Paradiso". Das wäre eine mögliche Genealogie einer Erzählkunst des bösen Blicks, der illusionslosen, zynischen Weltverwerfung, aber auch des Leidens an einer vor langer Zeit verlorenen Unschuld. Einer Literatur, die nur in der totalen - rhetorischen oder realen - Vernichtung noch einen Abglanz fundamentaler menschlicher Werte aufscheinen lassen kann. Moralismus als Amoklauf (wie auch beim "Taxi Driver" Travis Bickle, dessen Drehbuch ebenfalls Paul Schrader schrieb), Narration als eskalierende (Selbst-)Destruktion, die mit dem bestehenden Sodom und Gomorrha reinen Tisch macht: Wo nur ist die Reset-Taste für diese verrottete Welt, die mich zu so einem kaputten Typen gemacht hat?

Gerade im Film, den wir hier großzügig als narrative Kunst seiner älteren Schwester, der Literatur, zugeschlagen haben, ließen sich zahlreiche weitere Vorfahren finden. Das Road Movie, die motorisierte Variante des alten Stationendramas, ermöglicht es dem Autor, seine Hauptfigur mit unterschiedlichsten, nicht unbedingt logisch verbundenen Situationen zu konfrontieren. Christian Kracht hat das 1995 in seinem epochemachenden "Faserland" vorgemacht. Thomas Klupp tritt nun vierzehn Jahre später in seine Fußstapfen oder besser Spurrillen, wenn er seinen Helden Alex Böhm, einen verkrachten Drehbuchstudenten aus gutbetuchtem Elternhaus, per Anhalter quer durch Deutschland schickt.

Reiste Krachts namenloser Ich-Erzähler mit Zwischenstopps auf dekadenten Schnösel-Partys von Sylt zum Zürichsee, macht sich sein Wiedergänger Böhm von Potsdam zum Münchner Flughafen auf, von wo aus er mit seiner neuen Freundin Johanna nach Portugal fliegen will. (Deutsche Road Movies verlaufen übrigens entweder von West nach Ost oder von Nord nach Süd, nie umgekehrt, also entweder in Richtung Fremde oder Richtung Heimat.)

Es ist Sommer, es ist heiß, auf deutschen Autobahn-Raststätten, die schon bei gemäßigten Temperaturen nicht sonderlich anheimelnd sind, kann man mit entsprechender Veranlagung leicht zum Misanthropen werden. "Über mir schnarrt ein Gebläse, das den Benzingeruch mit warmer Toilettenluft mischt", und während darunter Böhm vergebens auf seine Mitfahrgelegenheit wartet, macht er sich Gedanken über seine juckende und überempfindliche Haut, die diesen Außeneinflüssen ebenso wenig gewachsen ist wie seine überreizte Psyche der Begegnung mit Mitmenschen. Die er schon zum Zwecke der Fortbewegung aber nicht vermeiden kann.

Böhm leidet unter der unheilbaren Schuppenflechte ebenso wie unter seinem ununterdrückbaren Drang zu Täuschung, Lüge und Hochstapelei (dem auch schon Salingers Holden Caulfield nachgab). Seine Ex-Freundin ließ er in dem Glauben, er brauche wegen einer Identitätskrise nur eine kurze Beziehungspause; den wechselnden Fahrern, die ihn aufgabeln, erzählt er frei erfundene Geschichten über seine Karriere als Drehbuchautor; und der wartenden Johanna schickt er eine SMS-Nachricht über einen angeblichen Autounfall, um einer Einladung zu ihren Eltern zu entgehen. Zu Silvester hatte sich Böhm vorgenommen, von nun an freundlicher über andere Menschen zu denken. Nun geht er mit einer naiv-hippiehaften Unterwegsbekanntschaft, die ihn bis in seine oberpfälzische Heimatstadt kutschiert hat, in ein Prolo-Café. Dann macht er sich heimlich aus dem Toilettenfenster davon.

Ein echter Mistkerl also, der bei dem mit bösem Witz gut unterhaltenen Leser jenes schlechte Gewissen erzeugt, das oft beim Lästern über wehrlose Dritte entsteht. "Wir lassen kein gutes Haar an der Stadt und an den Leuten, und immer, wenn Konrad niemand mehr einfällt, nenne ich ihm einen neuen Namen. Während er ihn so richtig fies heruntermacht, entspanne ich auf dem Beifahrersitz." Aber indem Böhm auch kundtut, wie mies er sich selbst bei alledem fühlt und welche verlorene Seele er eigentlich ist, kriegt er auch den Leser über die Mitleidstour wieder herum. "Es beginnt immer mit den Worten, die Worte sind das reinste Gift, sie werden immer zu Fleisch, das steht schon in der Bibel so. Irgendwann werde ich mir die Zunge rausschneiden müssen oder als Einsiedler in die Wälder gehen, das ist die einzige Rettung, die es für mich gibt."

Diese Komplizenschaft mit dem Leser ist ein geschickter Trick und auch eine Falle. Denn die identifikatorische Lektüre, die 1995 einen großen Anteil am Erfolg von "Faserland" hatte, funktioniert nur bis zu dem Punkt, an dem tatsächlich Menschen unter die Räder kommen. Wenn Böhm einen Abstecher in sein Elternhaus macht und dort seinen als Spielkonsolen-Junkie verdämmernden kleinen Bruder trifft - eine gelungene Kontrafaktur des nächtlichen Besuchs Holden Caulfields bei seiner kleinen Schwester Phoebe -, ahnt man in frühen Verletzungen die Quellen dieses Welt- und Selbsthasses. Doch bei der anschließenden Drogenparty mit Jugendfreunden am titelgebenden "Paradiso", einem idyllischen Baggersee im Wald, kippt die Hauptfigur ins Dämonische. Wer seine eigenen Gefühle nicht mehr vom Fake unterscheiden kann, dem fallen die besten Freunde als Erstes zum Opfer.

Noch einmal seien die Ahnen aufgerufen: "Der Fänger im Roggen" - "Taxi Driver" und "American Gigolo" - "American Psycho" - "Faserland" - "Paradiso". Es ist vielleicht mehr als biografischer Zufall, dass deren Autoren bei Erscheinen allesamt Ende zwanzig, Anfang dreißig waren - in einer Phase, da man alt genug ist, um die Welt für unverbesserlich zu halten, aber noch jung genug, um nicht resigniert oder verstummt zu sein, in einem Alter, in dem Idealismus in Zynismus umgeschlagen ist, ohne seine Kraft zu verlieren. In der deutschen Popliteratur waren derartige Erzählerfiguren eine Zeitlang allgegenwärtig, bei Stuckrad-Barre, Lottmann oder Wolfgang Herrndorf etwa. Jetzt kehrt das kleine Arschloch zurück. Als "Faserland" erschien, war Klupp achtzehn, und es ist interessant zu sehen, wie eine neue Generation jenseits des aus der Mode gekommenen Dandytums das Motiv der gefallenen Welt fortschreibt.

Nach der drogenvernebelten Katastrophe im Wald folgt der Roman mit großem Tempe einer Logik der Eskalation: "Eine halbe Stunde lang hundertachtzig im Vierten. BMW hin oder her, das hält nicht einmal ein Panzer aus." Die Mission Impossible, bei der Böhm sich selbst mit verrecktem Motor heroisch auf dem Standstreifen kämpfen sieht, führt ihn tatsächlich durch ein echtes Kornfeld und schließlich doch noch an ein Ziel, dessen Existenz aber längst nicht mehr sicher ist. Warum sollte der Leser glauben, was dieser Erzähler auftischt? "Ich begreife auch gar nicht, weshalb ich noch immer hinter diesem Zeitungsständer stehe und sie beobachte, als wäre sie eine wildfremde Person und nicht meine Freundin, die mich doch liebt." Das Motto des Romans liefert ein uralter Song der Hardcore-Band NOFX: "Don't put your faith in me". Sage niemand, Klupp hätte uns nicht gewarnt.

Thomas Klupp: "Paradiso". Roman. Berlin Verlag, 2009. 206 S., geb., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.03.2009

Narziss und die Spermarados
Es gibt kein richtiges Leben, wenn man sich im falschen Film befindet – oder aber in Thomas Klupps rasant zynischem Pubertätsroman „Paradiso” Von Verena Mayer
Reisen zu sich selbst sind auch nicht mehr das, was sie früher mal waren. Stieg man einst aufs Motorrad oder in einen Cadillac und fuhr westwärts, bleibt dem Anti-Helden von heute häufig nur eines: die Mitfahrgelegenheit. Und die taucht nicht einmal zur vereinbarten Zeit auf wie der Starnberger Förster im gelben Kombi, mit dem der Ich-Erzähler in Thomas Klupps Roman „Paradiso” verabredet ist. Unser moderner Anti-Held, Student der Filmhochschule, muss sich also erst einmal an der Tanke die Beine in den Bauch stehen, und als endlich ein Auto anhält, sitzt prompt einer dieser alten Bekannten am Steuer, die man so erfolgreich verdrängt hat wie die eigene Pubertät.
Dieser Konrad hat sich nicht nur vom „Loserkonrad” mit Zahnspange zum „Siegerkonrad” mit „schneeweißen Zähnen” und eigener Firma gemausert (was er dem Studenten genüsslich aufs Brot schmiert), er setzt den Erzähler auch an einer völlig falschen Abfahrt ab. Die nächste Mitfahrgelegenheit, ein Fernfahrer, der die ganze Zeit über tschechische Prostituierte redet, bringt ihn nicht viel weiter. Und Patrizia, Studentin der Kulturwissenschaften, steuert sofort die nächste Kneipe an, weil sie über ihr Kunstprojekt „Patrizia Who – First impressions about me, myself and I” sprechen will. So entfernt sich unser Student immer weiter von seinem ursprünglichen Ziel, dem Münchner Flughafen. Statt nach Portugal zu fliegen, findet er sich in der nördlichen Oberpfalz wieder, in seinem eigenen Heimatdorf, in seiner eigenen Vergangenheit.
Das literarische Potential der Mitfahrgelegenheit erweist sich als enorm. Allein die Orte, durch die Thomas Klupp seinen Protagonisten Alex Böhm hetzen kann: Autobahnraststätten, Reihenhaussiedlungen „mit braun verschalten Doppelhaushälften”, Videoläden, die „Erothek” heißen. Öde Leere, so weit das Auge reicht, die ideale Kulisse für die Unbehaustheit des modernen Desperados. Und erst die Gedanken, die einem auf dem Beifahrersitz kommen: „Wenn ich mit einem Mädchen zu tun habe, das auch nur halbwegs in Ordnung aussieht und mich küssen will, tue ich es. Da kann ich nichts dagegen machen, genauso wenig wie gegen die Globalisierung oder dagegen, dass sich der Mond um die Erde dreht.”
Mit seinem Debüt hat Thomas Klupp, der 1977 in Erlangen geboren wurde und Kreatives Schreiben in Hildesheim studiert hat, eine so rasante wie komische Coming-of-Age-Geschichte vorgelegt. Vielleicht etwas zu sehr auf Pointe geschrieben, aber egal. Klupp versteht sein Handwerk. „Paradiso” enthält alles, was ein gebrochener Ich-Erzähler auf der Suche nach sich selbst braucht: Provinz, Pubertät, Pickel. Es geht um Frauen und Drogen, um Weltekel und um literarische Erfahrungen („Ich kenne eine Menge Leute, die zu viel Hesse gelesen haben und dann überzeugt waren, sie seien moderne Siddhartas oder Goldmunds.”). Zudem ist Klupp ein Meister der schnell zu entdeckenden literarischen Referenz. In welche Situation er seinen Alex Böhm auch verwickelt – der Literaturkanon ist nie weit.
Das kann ziemlich witzig sein, etwa, wenn Alex sich plötzlich in seine Kindheit auf dem Lande zurückversetzt fühlt. Nur, dass nicht eine Madeleine diese Suche nach der verlorenen Zeit auslöst, sondern der wiedergefundene Pornofilm „Spermarados”, ein treuer Begleiter seiner Jugend. Manchmal macht es sich Thomas Klupp mit den Anspielungen allerdings zu leicht. „Paradiso” kommt nicht nur daher wie eine Oberpfälzer Variante von Salingers „Fänger im Roggen” – die Hauptfigur landet gegen Ende auch noch im Kornfeld.
Die Figur des Alex Böhm entschädigt jedoch für die comedyhafte Handlung. Dieser moderne Anti-Held leidet nicht an seiner Herkunft oder an den Verhältnissen, sondern an einer schlimmen narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Alex Böhms Leben ist eine Kette von bewussten Täuschungen. Ob er seine Freundin per SMS in die Irre führt, seinen besten Kumpel hintergeht oder eine Frau in der Kneipe sitzen lässt, während er sich aus dem Klofenster davonstiehlt – Alex Böhm lügt und betrügt nicht nur, wie es ihm gefällt, sondern auch, weil es ihm gefällt.
Dieser Filmstudent fühlt sich am wohlsten als Drehbuchautor des Unglücks anderer. Während er noch mit der Frau, die ihn liebt, zusammen sitzt, stellt er sich schon die Trennung vor, und zwar „als eine Abblende”: „So wie wenn im Kino das Bild langsam ins Schwarz gefahren wird und man irgendwann merkt, dass der Film zu Ende ist. Aber wenn Johanna plötzlich einen Schnitt gesetzt hätte, hätte man aus der Abblende auch problemlos eine Aufblende machen können . . . ”.
Für den erbarmungslosen Zynismus seiner Figur findet Klupp immer neue Wendungen. Böhm hat noch nicht einmal mit der alten Freundin Schluss gemacht, da lässt er schon die neue sitzen. Probleme hat er damit keine, er sieht das vielmehr als „permanentes Upgrading”: „Ich habe immer instinktiv gespürt, wer noch besser für mich ist und mich noch idealer weiterbringt und bin damit auch jedes Mal richtig gelegen”.
Die selbstkritischsten und mitfühlendsten Momente hat Alex Böhm, wenn er sich an Situationen aus Filmen erinnert. Immer wieder fallen in „Paradiso” Titel von Filmen, „Taxi Driver”, „Magnolia”, „Blue Velvet” oder „Die Klavierspielerin” – große Kunst als Korrektiv zu den niedrigen Beweggründen des Lebens. Alex Böhm wird das nicht helfen. Es gibt kein richtiges Leben, wenn man sich im falschen Film befindet.
Thomas Klupp
Paradiso
Roman. Berlin Verlag, Berlin 2009,
200 Seiten, 18 Euro.
Das literarische Potential des Reisens per Mitfahrgelegenheit erweist sich als enorm: Ödnis, so weit das Auge reicht, die ideale Kulisse für die innere Unbehaustheit des mobilen Individuums. Fotos: Julius Steffens/bobsairport.co, Achim Pohl/Das Fotoarchiv, Jürgen Heinrich/Intro
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Freitag 13.3.

+++ ZEIT +++

Auf zwei Seiten des Literatur-Magazins der ZEIT schreibt Hans-Peter Kunisch über Paradiso:

"Thomas Klupp trifft in seinem ersten Roman Paradiso den naturtrüben Slang und die schlingernden Herzen der Studenten von heute.[...] Klupp demonstriert eine Durchlässigkeit zur Wirklichkeit und eine atmosphärische Genauigkeit, einen souveränen Umgang mit allen möglichen Stilmitteln von Humor bis Groteske. [...] Am Ende glaubt man, einen kleinen Gesellschaftsroman der Gegenwart gelesen zu haben."

+++ Berliner Zeitung +++

"Rasantes Romandebüt"

Auch Martin Halter ließ sich in der aktuellen Ausgabe der Berliner Zeitung von Alex Böhm "gerne mit auf die Reise nehmen":

"Klupp versteht sein Handwerk, in diesem Fall: die kühle Rollenprosa eines Welt- und Menschenhassers, der [...] sanft und ungerührt durch die Hölle von Sexshops, Autobahnraststätten, Puffs und Provinzkneipen wandert."

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Als "ein im besten Sinne unberechenbares, zwischen Wahn und Klarsicht ständig flackerndes Stück Literatur" lobt Rezensent Christoph Schröder dieses "technisch sorgfältig und stringent durchgearbeitete" Debüt des Hildesheimer Literaturstudenten, das er außerdem mit dem Etikett "erstaunlich" versieht. Es handele sich um ein Roadmovie, das bald auf Abwege gerate, lesen wir. Denn im Zentrum sieht Schröder mit dem Protagonisten einen Egomanen und ebenso krankhaften wie brutalen Lügner stehen. Einen, der weder Scham noch moralische Kategorien kennt, und dessen Bezugspunkt Dostojewskis Raskolnikow sei. Man meint, beim Lesen den leichten Schauder des Rezensenten zu spüren, wenn er thematische Motive des Romans aufzählt und bedauert, dass man nur Stichworthaftes über ein Buch erfährt, dessen Autor Schröder zufolge ein "höchst geschickter Inszenator von Pointen und Effekten" ist.

© Perlentaucher Medien GmbH