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LaChapelles "Heaven to Hell" ist der dritte Band der Trilogie, die mit LaChapelle "Land" (1996) begann und mit Hotel "LaChapelle" (1999) fortgeführt wurde. All diese Titel zeigen sich vollgepackt mit außergewöhnlichen und provokativen Aufnahmen und sind begehrte Sammlerstücke. LaChapelles "Heaven to Hell" präsentiert fast doppelt so viele Bilder wie jeder der beiden ersten Bände und ist eine explosive Mischung der Arbeiten eines visionären Fotografen. Seit der Veröffentlichung von Hotel LaChapelle liegt die Faszination von LaChapelles Werken im Fokus, den er auf Stars und Mode setzt - immer…mehr

Produktbeschreibung
LaChapelles "Heaven to Hell" ist der dritte Band der Trilogie, die mit LaChapelle "Land" (1996) begann und mit Hotel "LaChapelle" (1999) fortgeführt wurde. All diese Titel zeigen sich vollgepackt mit außergewöhnlichen und provokativen Aufnahmen und sind begehrte Sammlerstücke. LaChapelles "Heaven to Hell" präsentiert fast doppelt so viele Bilder wie jeder der beiden ersten Bände und ist eine explosive Mischung der Arbeiten eines visionären Fotografen. Seit der Veröffentlichung von Hotel LaChapelle liegt die Faszination von LaChapelles Werken im Fokus, den er auf Stars und Mode setzt - immer verbunden mit gesellschaftlichen Bezugspunkten. LaChapelles Aufnahmen der berühmtesten Gesichter der Welt und von Randfiguren wie der transsexuellen Amanda Lepore stellen unsere Vorstellungen von Geschlecht, Glamour und Status in Frage. Mit dem barocken Überschwang, der sein Markenzeichen ist, seziert LaChapelle gesellschaftliche Bereiche und skizziert apokalyptische Zukunftsszenarien. Er bezieht sich in seinen Projekten auf die Renaissance, die Kunstgeschichte, das Kino, die Bibel, auf Pornografie und Popkultur - und spricht dabei in seiner ganz eigenen Bildsprache, die wie ein Spiegel unserer Zeit wirkt. LaChapelles "Heaven to Hell" ist aufwändig im Hardcover-Format der Trilogie gestaltet und ein 'must-have' für alle, die sich für zeitgenössische Fotografie interessieren.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.08.2007

David Lachapelle fotografiert Stars

Dass sich das Leben zwischen Himmel und Hölle bewegt und dabei leider nur allzu oft nach unten, ist keine neue Erkenntnis. Aber wohl niemand hat dafür verführerischere Bilder erfunden als der Mode-, Akt- und Starfotograf David Lachapelle mit Aufnahmen seines jüngsten Buches "Heaven to Hell", dem letzten Band einer bonbonbunten Trilogie über das Leiden am Ruhm und die Freude an erotischen Reizen - oder auch umgekehrt. Da steigt etwa nach dem Zusammenstoß mit einer metergroßen Cola-Dose ein Mannequin blutverschmiert aus dem zerbeulten Wagen. Oder es wird ein Model von einem haushohen Cheeseburger erschlagen; nur die langen nackten Beine schauen noch aufreizend unter dem Brötchen hervor.

Zurückhaltung ist nie David Lachapelles Sache gewesen. In seinen zwischen überladenen Kulissen aufwendig inszenierten Fotografien für Plattenhüllen oder den redaktionellen Teil amerikanischer Musik- und Modemagazine folgt er einer Ästhetik, die man Kinderbuch-Surrealismus nennen möchte. Sie entstammt hemmungslos naiven Träumereien und greift nur allzugern alles auf, was es von "Alice im Wunderland" bis "Kai aus der Kiste" je an verdrehten Größenverhältnissen gegeben hat. Ebendieses Effekts hatte sich schon die Pop-Art bedient, als der Maler Mel Ramos nackte Schönheiten neben gigantischen Ketchup-Flaschen posieren ließ oder die Damen auf riesige Hot Dogs bettete. Dort aber waren die Körper ebenso wie die Waren bestimmt von einer verführerischen Makellosigkeit. Bei Lachapelle hingegen haftet dem mit viel Blitzlicht und behutsamen Eingriffen des Retuscheurs bewirkten Oberflächenglanz stets etwas Künstliches, fast Totes an - und in der Auswahl des aktuellen Buches nicht selten sogar etwas Abstoßendes. Man kann es mit den Besuchen beim Schönheitschirurgen oder im Fitness-Studio, so zeigen uns seine Bilder, durchaus übertreiben.

Umschmeichelte Lachapelle in seinen früheren Arbeiten den Betrachter, in dem er sich streng an die Vorgaben der Glamour-Fotografie hielt, Körper und Gesichter zu idealisieren, auch wenn er dabei seine offensichtliche Neigung zu Übertreibungen nie zügelte, gleichen viele der neuen Arbeiten einem Schlag in die Magengrube. Was früher sexy war, ist nun harter Sex; was früher frech überzogen war mit Ironie, ist nun bestimmt von purem Zynismus. Dennoch wäre nichts abwegiger, als zu glauben, Lachapelle übe mit "Heaven to Hell" Kritik an dem Waren- und Körperfetischmus einer dekadenten Welt - vielmehr scheint er auszuloten, was Auftraggeber noch dulden und die Prominenz noch mit sich machen lässt.

Dass in dem Buch besonders oft Courtney Love und Pamela Anderson sowie die Transsexuelle Amanda Lepore zu sehen sind, Damen, die nicht eben bekannt sind für ihre Zurückhaltung vor der Kamera, mag ein Indiz dafür sein, dass Lachapelle an eine Grenze gestoßen ist. Hillary Clinton jedenfalls stellte sich nur ernst hinter ihren Schreibtisch; einen angefaulten Apfel duldete sie als einziges Requisit. - Unsere Abbildung zeigt die Hotelerbin und Partygängerin Paris Hilton. Mit geradezu prophetischer Gabe inszenierte David Lachapelle die Festnahme bereits im Jahr 2004. (David Lachapelle: "Heaven to Hell". Taschen Verlag, Köln 2006. 344 S., Abb., geb., 49,99 [Euro].)

FREDDY LANGER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Von David LaChapelles Werk ist Daniel Kothenschulte sehr angetan, und auch der dritte Band in der Reihe, die bisher "LaChapelle Land" (1996) und "Hotel LaChapelle" (1999) umfasst, kann diesen guten Eindruck nicht trüben. Für Kothenschulte ist der "Neobarock" LaChapelles niemals sinnlos, und all die Oberflächlichkeit, Vulgarität und der Surrealismus in den Fotografien hat für den Rezensenten immer "Verve". LaChapelle gelinge es, den von ihm fotografierten Prominenten eine eigene auf sie zugeschnittene Welt zu erschaffen. Aus langer Sicht bewundert Kothenschulte die Geschlossenheit und Stimmigkeit von LaChapelles Gesamtwerk, das sich zu einem Porträt der populären Kultur fügt, das mit Überhöhung arbeitet und damit den Stil einer Epoche exemplarisch konserviert.

© Perlentaucher Medien GmbH