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Sklavenhandel, blutige Revolution und Kalter Krieg - ein deutsches Jahrhundert auf Sansibar Sansibar. Schon der Name evoziert eine Vielzahl von Bildern, Gerüchen und Traumwelten - kein Wunder, dass Hans Christoph Buch sich ans Werk machte, die Verknüpfungen der geheimnisvollen, ja mythischen Insel im Indischen Ozean mit deutscher Geschichte zu entdecken. Und es trat dank seiner originellen und heiteren Beschwörung eine phantastische, ins Surreale wuchernde Realität ins halbe Licht, bevölkert von Gestalten wie dem berüchtigten Sklavenhändler Tippu Tipp, der Stanley und Livingstone durchs dunkle…mehr

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Produktbeschreibung
Sklavenhandel, blutige Revolution und Kalter Krieg - ein deutsches Jahrhundert auf Sansibar
Sansibar. Schon der Name evoziert eine Vielzahl von Bildern, Gerüchen und
Traumwelten - kein Wunder, dass Hans Christoph Buch sich ans Werk machte, die Verknüpfungen der geheimnisvollen, ja mythischen Insel im Indischen Ozean mit deutscher
Geschichte zu entdecken. Und es trat dank seiner originellen und heiteren Beschwörung eine phantastische, ins Surreale wuchernde Realität ins halbe Licht, bevölkert von Gestalten wie dem berüchtigten Sklavenhändler Tippu Tipp, der Stanley und Livingstone durchs dunkle Afrika führte und später dem deutschen Konsul Dr. Brode seine Lebensgeschichte erzählte, bis zur Tochter des Sultans von Sansibar, Salme, deren Entführung aus dem Serail durch einen Hamburger Kaufmann eine politische Krise herauf beschwörte. Nach dem frühen Tod ihres Mannes lebte Salme in Hamburg und später in Berlin, wo sie als exotische Kuriosität bestaunt und von Bismarck als Faustpfand benutzt wurde in einem diplomatischen Ränkespiel, das zur Einverleibung Sansibars ins deutsche Kolonialreich führte. 1890 trat Bismarcks Nachfolger Caprivi die strategisch bedeutsame Insel vor der Küste Ostafrikas im Austausch gegen Helgoland an Großbritannien ab. Nach der Entlassung in die Unabhängigkeit 1964 wurde Sansibar zum Schauplatz einerblutigen Revolution, die mit der Anerkennung der DDR begann und mit der Ermordung oder Vertreibung der hier seit Jahrhunderten ansässigen Araber endete: Ein rassistisches Massaker und zugleich eine späte Rache für die Greuel der Sklaverei - eine mörderische Verschwörung, bei der die Stasi, aber auch der CIA, Kuba und China ihre Hände im schmutzigen Spiel hatten. Damit nicht genug, tauchen der polnische Reporter Kapuski und der argentinische Revolutionär Che Guevara in einer Großintrige auf. Ein historisches Verwirrspiel und politisches Kaleidoskop aus der heißen Phase des Kalten Krieges, das, so unglaublich es klingt, Fakten spiegelt und
nicht Fiktion ist.
Autorenporträt
Hans Christoph Buch, Erzähler, Essayist und Reporter, geb. 1944 in Wetzlar, war 1963 mit nur 19 Jahren der jüngste Teilnehmer der Gruppe 47. Er veröffentlichte zahlreiche politische Reportagen und Essays, insbesondere aus dem karibischen Raum und aus afrikanischen Krisengebieten. 2004 erhielt er den renommierten Preis der Frankfurter Anthologie.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Merten Worthmann kann sich mit Hans Christoph Buchs jüngstem Roman über drei historisch verbürgte Persönlichkeiten auf Sansibar beim besten Willen nicht anfreunden. Der Autor lässt darin den 1964 als Diplomat nach Sansibar ziehenden "Hans Dampf", die 1866 mit einem Hamburger Kaufmann durchbrennende Prinzessin von Sansibar und Oman, Sayyida Salme, und schließlich den Elfenbein- und Sklavenhändler Tippu Tip wechselweise selbst erzählen. Dazu kämen "mutwillig delirierende" Passagen des reisenden Autors, spottet der Rezensent, zusätzliche historische Details der Kolonialgeschichte und schließlich eine Schlussbemerkung, die das vorliegende "Kuddelmuddel" aus Fiktion und Fakten als Roman begründen sollen, wie der Rezensent seufzend feststellt. Für ihn fügt sich der Text bedauerlicherweise nicht zu einem runden Ganzen, zumal er findet, dass Buch, wenn er besonders ambitioniert die "dichterische Synthese" seines an sich ja durchaus interessanten Stoffes betreibt, nicht wirklich viel erreicht. So bleibt in den Augen Worthmanns dieser Versuch eines schillernden "Kaleidoskops" leider doch nur ein "Scherbenhaufen".

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