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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Pünktlich zum Tag der Berliner Love Parade bespricht Ralph Hammerthaler das Buch von Gabriele Klein, mit dem die Techno-Szene praktisch wie theoretisch unter die Lupe genommen wird. In der Techno-Szene stehen Körperlichkeit und Genuss an erster Stelle, darin kann der Rezensent der Autorin folgen, was gegen den Anschein häufig mit Triebverzicht oder zumindest Triebaufschub verbunden sei. (Aufschlussreich in diesem Zusammenhang, worin sich die Tanzstile der 70er und 90er Jahre unterscheiden, oder wie sich das Flirtverhalten verändert hat.) Für etwas übertrieben hält Hammerthaler Kleins Mutmaßungen über den politischen Charakter von Veranstaltungen wie die Love Parade. Auch hat sie für seinen Geschmack etwas zu viel theoretisches Geschütz gegen die Adornosche These von der kulturindustriellen Massenmanipulation ins Feld geführt. So schieße Klein im Eifer des Gefechts über das Ziel hinausschieße, wenn sie den Körper als den eigentlichen Adressaten der Kulturindustrie proklamiere. Ein Fehltreffer, der laut Hammerthaler am Verdienst dieses Buches nichts zu ändern vermag.

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