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Der neue Reuter: Drei schräge Typen, 6 Millionen Beutegeld und ein irrwitziger Plan.
Tom und sein Freund Monse führen das selige Leben der Minderbegabten: Abends sehen sie sich alte Kriegsfilme an und mampfen dabei Chips und Nutella. Mit dieser Idylle ist es vorbei, als die beiden, zusammen mit ihrer Klassenkameradin Freya, ein verwaistes Notenblatt im Kopierer der Stadtbücherei finden. Denn darauf ist gar keine Musik, sondern der Kode für einen Raubüberfall verzeichnet - mit Zeit, Ort und Einsatzplan! Als Schulfilm-Team getarnt, kann das Trio die Räuber tatsächlich auf frischer Tat…mehr

Produktbeschreibung
Der neue Reuter: Drei schräge Typen, 6 Millionen Beutegeld und ein irrwitziger Plan.

Tom und sein Freund Monse führen das selige Leben der Minderbegabten: Abends sehen sie sich alte Kriegsfilme an und mampfen dabei Chips und Nutella. Mit dieser Idylle ist es vorbei, als die beiden, zusammen mit ihrer Klassenkameradin Freya, ein verwaistes Notenblatt im Kopierer der Stadtbücherei finden. Denn darauf ist gar keine Musik, sondern der Kode für einen Raubüberfall verzeichnet - mit Zeit, Ort und Einsatzplan! Als Schulfilm-Team getarnt, kann das Trio die Räuber tatsächlich auf frischer Tat ablichten. Jetzt sollen die Gangster zahlen, die Freunde wollen ihren Anteil an der Beute. Ein gewagtes Spiel beginnt, das wie eine Partie Mikado größtes Fingerspitzengefühl erfordert. Eine falsche Bewegung, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf ...

Ein echter Reuter: rasend spannend, urkomisch. Mit drei Helden, die selbst die Marx Brothers alt aussehen lassen.

Autorenporträt
Bjarne Reuter, 1950 in Dänemark geboren, wurde in Deutschland zunächst durch seine zahlreichen Kinderbücher bekannt. Erst die Erfolge von "Das Zimthaus" (1999) und "Die Himmelsstürmer" (2000) lenkten die Aufmerksamkeit des literarischen Publikums auf den in seiner Heimat vielfach ausgezeichneten Autor.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.04.2009

Die Botschaft der Notenköpfe
Bjarne Reuter: „Operation Mikado”
Die Zeiger stehen genau auf 10 Uhr 35. Auf der alten Standuhr in der Diele, aber auch auf der Armbanduhr der Frau des Hauses. Sie stehen dort für immer und ewig, auf allen Uhren in diesem Haus, der Lauf der Zeit wird ignoriert in dieser Villa aus dem späten 18. Jahrhundert, die der Junge Tom zum ersten Mal betreten hat, um seine Freundin Freja zu besuchen. Die Welt, die er da erlebt, zwischen Melancholie und Morbidität, steht in heftigem Kontrast zum Geschehen, in das Tom und Freja und ihr Freund Monse bislang verwickelt waren – da ging’s um einen Überfall mit Millionenbeute, Erpressung, doppeltes und dreifaches Spiel, in das die drei tollkühn sich einschalten. So dass ein Unterrichtsprojekt – Schüler drehen einen Film – eine neue Dimension bekommt, sich zum Kino des Lebens verwandelt. Um 10 Uhr 35, das wird einem bald klar, hat das Leben von Frejas Familie einen Sprung bekommen.
Freja setzt das ganze Ding in Gang, als sie das merkwürdige Notenblatt untersucht, das jemand in einem Fotokopierapparat vergessen hat, und in dem steckt keine Musik drin, sondern, wenn man die Notenköpfe aussticht, ein verschlüsselter Plan für einen Überfall auf das Einkaufscenter Lyngby, am 22. Dezember. Den wollen die drei nun nicht vereiteln, sondern aus nächster Nähe filmisch und fotografisch dokumentieren. Ein absurd-riskanter Plan, fürwahr, aber dann wird es noch gefährlicher, als Freja beschließt, mit dem Material nicht zur Polizei zu gehen, sondern die Räuber zu erpressen – sodass aus dem flotten Thriller ein Albtraum, ein Teenager-Noir wird. Freja, die so unnahbar ist und somnambul, wie Kleopatra kommt sie daher oder als würde sie durch das Land Hué fahren, auf dem großen Fluss, der ins Chinesische Meer fließt. Freja, die Tom eine ganz andere Welt eröffnet, als sie ihm Klaviermusik von Erik Satie vorspielt.
Bjarne Reuter ist seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten Autoren Dänemarks. Man kennt ihn auch vom Kino, er hat Anfang der Achtziger für Bille August Drehbücher geschrieben, für dessen Jugend-Filme „Twist and Shout” und „Pelle, der Eroberer”. Auch „Mikado” ist ein Kino-Buch (von Gabriele Haefs plastisch übertragen), eins der besonderen Art – nicht nur weil die Jungs sich regelmäßig und mit Einsatz von Nutella und Chips den Film „Adlernest”, eine Raubkopie, durchspulen – so heißt in Dänemark das Actionspektakel „Where Eagles Dare” mit Clint Eastwood.
Es ist ein Buch um das Kino im Kopf, wie es Teenager heute erleben, in dem mehrere Filme gleichzeitig ablaufen, der eine verträumt und romantisch, der andere purer Slapstick. Da geht es um die große Bangigkeit vor dem Erwachsenwerden, was auch eine Frage des Stils sein wird. Was soll man zum Beispiel davon halten, dass einer der maskierten Räuber dem andern trotz aller Hektik des Überfalls die Tür aufhält! Und wie kann man Teil der Welt, der Gesellschaft werden und doch dabei seine Außenseiterrolle bewahren . . . Eastwood ist sicher okay, wenn er reihenweise Nazis umnietet in ihrer Alpenfestung. Aber wäre nicht auch der elegante Scarlet Pimpernel ein schöner Held fürs Leben? FRITZ GÖTTLER
Operation Mikado Abb.: Christoph Hoppenbrock
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Bjarne Reuter schreibt für Erwachsene wie für Jugendliche, und er schriebt viel: auf über 60 Bücher kommt der dänische Autor mittlerweile, verrät Hilde Elisabeth Menzel. Allen seinen Büchern ist aber der schräge Humor gemeinsam, behauptet sie. Bei "Operation Mikado" handele es sich diesmal um ein Jugendbuch, genauer gesagt um einen Jugendkrimi, der aber mehr biete als nur eine spannende Geschichte. Reuter weiß nämlich auch witzig zu erzählen, versichert Menzel. Überhaupt hätten seine jugendliche Helden eine sympathische Bonnie- und-Clyde-Mentalität. Mit bürgerlicher Moral und Anstand hielten die sich nicht lange auf. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen bildet die Bezugsgruppe dieses Romans, erzählt die Rezensentin. Die Schüler sollen für den Unterricht ein Drehbuch verfassen und werden unversehens in einen Banküberfall verwickelt, den sie "dokumentieren". Was als dummer Schülerstreich beginnt, entwickelt sich zu einer komplizierten Geschichte, so Menzel, deren positiver Ausgang mit größtem Fingerspitzengefühl - wie bei einem echten Mikado-Spiel - herbeigeführt werde.

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