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Produktdetails
  • Verlag: Sauerländer
  • Seitenzahl: 75
  • Altersempfehlung: 9 bis 11 Jahre
  • Abmessung: 220mm
  • Gewicht: 240g
  • ISBN-13: 9783794145560
  • ISBN-10: 3794145569
  • Artikelnr.: 08189090
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.08.2004

Gut und günstig
Taschenbücher
SHEILA OCH: Balaban Neumann, der Hund. Omnibus-Verlag (21396) 2004. 96 Seiten, 4,90 Euro.
„Es war der leerste Stuhl, den ich je in meinem Leben gesehen habe”, klagt Peter. Bis vor kurzem hatte auf diesem Stuhl sein allerliebster Opa gesessen, und jetzt war dieser ihm „einfach weggestorben”. Peter und seine Schwestern sind untröstlich, und deshalb wird ein „Opa-Erinnerungshund” angeschafft. Es muss natürlich einer aus dem Tierheim sein, denn „ein Waisenhund passt sehr gut als Opa-Erinnerungshund”. Das meint jedenfalls die Mutter und erwartet, dass sich das neue Familienmitglied dankbar, ergeben und folgsam verhält. Doch Balaban Neumann, das schwarze, zottelige Ungetüm ist nichts dergleichen und hält die Familie fortan mit immer neuen Untaten in Atem. Weil er aber dem kleinen Bärbelchen jeden Wunsch erfüllt und mit Peter Fußball spielt, darf er bleiben. Nur der Vater droht immer wieder, von seinem Rückgaberecht Gebrauch zu machen. Doch als dessen tyrannische, ältere Schwester Lene ungebeten zu Besuch kommt und „Der Hund oder ich”! kreischt, trägt Balaban den Sieg davon. Schade nur, dass er kurze Zeit später spurlos verschwindet. Die Geschichte nimmt eine höchst überraschende Wende, aber die wird nicht verraten.
Sheila Och ist 1999 leider viel zu früh gestorben und ihre Bücher sind fast alle nicht mehr lieferbar. So ist es erfreulich, dass diese lustige Hunde- und Familiengeschichte nun als Taschenbuch vorliegt. Mit Situationskomik, hintergründigem Humor und witzigen Dialogen bringt sie den Leser und Vorleser zum Lachen. (ab 9 Jahre und zum Vorlesen.)
CHAIM POTOK: Zebra. Geschichten aus Amerika. Aus dem Amerikanischen von Birgitt Kollmann. Dtv Reihe Hanser (62173) 2004. 224 Seiten, 7,50 Euro.
Sie nennen ihn Zebra. Sein Nachname Zebrin legt diesen Spitznamen nahe, doch der eigentliche Grund ist seine große Freude am Rennen. Nichts macht ihn so glücklich, wie wenn er beim Laufen den Wind in seinem Gesicht spürt und sich vorstellt, ein rennendes Zebra in der afrikanischen Steppe zu sein. Beim Abwärtslaufen wird er oft so schnell, dass er das Gefühl hat, gleich abzuheben und sich in einen Vogel zu verwandeln. Doch eines Tages wird Zebras Lauf von einem Laster brutal beendet. Als er aus dem Krankenhaus entlassen wird, ist ihm klar, dass er nie wieder rennen kann. Er fühlt sich wie ein Vogel mit gebrochenen Flügeln, und nichts kann ihn mehr freuen. Das ändert sich erst, als er den einarmigen Mann trifft, der in seiner Schule einen Sommerkurs für Kunst anbietet. Mit seiner behutsamen Hilfe findet der Junge wieder ins Leben zurück. „Zebra” ist die Titelgeschichte dieser schönen Taschenbuchausgabe, in der die sechs großartigen Erzählungen versammelt sind, die der bekannte amerikanische Schriftsteller Chaim Potok für Jugendliche geschrieben hat. Mit seiner unerhört dichten Sprache und seinem Verständnis für die Gefühlswelt Heranwachsender berührt und begeistert er seine Leser. (ab 13 Jahre und Erwachsene)
HILDE ELISABETH MENZEL
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Keine Rezension im eigentlichen Sinne hat Siggi Seuss hier verfasst, sondern vielmehr einen Nachruf auf die Autorin Sheila Och, die im August 1999 verstorben ist. Dabei zitiert er allerdings auch aus Ochs letztem Buch, "Balaban Neumann, der Hund": Als der Sohn Neumann die Grausamkeit des Lebens beklagt, weil ständig etwas verloren ginge, antwortet die Mutter: "Leben bedeutet doch, immer etwas Neues zu finden." Und auch die Devise Sheila Ochs scheint dem Rezensenten wichtig: "dass man sich nicht so fürchterlich ernst und so fürchterlich unernst nimmt."

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