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Die CSU steht an der Wegscheide. Seit Edmund Stoibers Rücktrittsentschluss gibt es kein Weiterso, kein "Wir wissen alle, wohin es geht" mehr. Erstmals seit fast zwanzig Jahren steht ein gleichzeitiger Wechsel im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten und im Parteivorsitz bevor. Das bietet die Chance, sich ganz neu aufzustellen. Wollen gut 160 000 Parteimitglieder das abnicken, was zwei Männer nächtens abgesprochen haben? Oder sind sie so frei, alle Parteifreunde in den Blick zu nehmen, die bereit und fähig sind, Bayern und die CSU in die Zukunft zu führen - und durch ihre Delegierten erst auf…mehr

Produktbeschreibung
Die CSU steht an der Wegscheide. Seit Edmund Stoibers Rücktrittsentschluss gibt es kein Weiterso, kein "Wir wissen alle, wohin es geht" mehr. Erstmals seit fast zwanzig Jahren steht ein gleichzeitiger Wechsel im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten und im Parteivorsitz bevor. Das bietet die Chance, sich ganz neu aufzustellen. Wollen gut 160 000 Parteimitglieder das abnicken, was zwei Männer nächtens abgesprochen haben? Oder sind sie so frei, alle Parteifreunde in den Blick zu nehmen, die bereit und fähig sind, Bayern und die CSU in die Zukunft zu führen - und durch ihre Delegierten erst auf dem Parteitag die Wahl zu treffen? An Wegscheiden gibt es eine probate Entscheidungshilfe: man nimmt den Weg, der länger einsehbar ist. Den nur kurz einsehbaren bevorzugt, wer nach der nahen Biegung ganz neue Aussichten erhofft. Doch in der Natur ist es wie in den Parteien: danach kann nur kommen, was jetzt schon da ist. Georg Paul Hefty war nach dem Studium der Politikwissenschaft Referent
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und beobachtet seither als Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das Zeitgeschehen. Mit diesem Buch führt er durch mehr als sechs Jahrzehnte Personal- und Machtpolitik in der CSU.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.06.2007

Entscheidungshilfe

Erstmals seit 20 Jahren steht ein gleichzeitiger Wechsel an der Spitze Bayerns und der CSU bevor. Der Parteitag im September soll im Namen der gut 160 000 Mitglieder die Entscheidung fällen. Werden die Delegierten lediglich das abnicken, was Günther Beckstein und Erwin Huber nächtens verabredet haben, oder sind sie so frei, Horst Seehofer und alle anderen in den Blick zu nehmen, die bereit und fähig sind, Bayern und die CSU in die Zukunft zu führen? In einer so offenen Lage befand sich Europas erfolgreichste Partei seit dem Tod ihres Patriarchen Strauß nicht mehr. Wer Stoiber vorwirft, er habe nicht für seine Nachfolge vorgesorgt, tut ihm Unrecht. Noch nie hat ein CSU-Vorsitzender seine Nachfolge geregelt, wie die Geschichte von sechs Jahrzehnten Personal- und Machtpolitik in der CSU zeigt.

F.A.Z.

Georg Paul Hefty: Die CSU an der Wegscheide. Olzog Verlag, München 2007. 128 S., 12,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.07.2007

Gewagte Ferndiagnose
Ein Buch über die CSU, das vor allem ein Appell ist
Der politische Betrieb animiert immer wieder zu Analysen in Buchform, die sich dann als sehr kurzlebig erweisen. Dass ein Buch aber von vornherein nur für wenige Wochen aktuell ist, kommt doch selten vor. Die Betrachtung von Georg Paul Hefty über die CSU hat genau diesen Makel: Im Herbst, wenn der CSU-Parteitag einen neuen Vorsitzenden gewählt haben wird, hat das schmale, offenkundig in großer Eile verfasste Bändchen nur noch antiquarischen Wert. Vermutlich muss man das Buch deshalb eher als Appell an die CSU verstehen, denn es liest sich als unverhohlene Empfehlung an die Partei, unbedingt den Bundespolitiker Horst Seehofer und nicht den Landespolitiker Erwin Huber zum neuen Chef zu wählen.
Nun ist zwar völlig richtig, dass die CSU vor der Frage steht, wie sie nach Stoibers Abgang die Gefahr bannen kann, zur Provinzpartei zu werden. Aber Hefty macht den Fehler, der im Umgang mit der CSU zwangsläufig in die Irre führt: Er sieht sie nur durch die bundespolitische Brille. Für die CSU wird aber immer am wichtigsten sein, ihre absolute Mehrheit in Bayern zu sichern, alles andere ist nachrangig. „Die Kathedrale steht in München”, hat Franz Josef Strauß einmal über seine Partei gesagt.
Das von Hefty stark idealisierte Modell eines landespolitischen Ministerpräsidenten und eines auf der Bundesbühne agierenden Parteichefs hat in der Geschichte der CSU nur zwischen Alfons Goppel und Franz Josef Strauß funktioniert (und auch da am Ende nicht mehr), ansonsten war die Ämtertrennung stets mit gewaltigen Spannungen verbunden. Auch in der Deutung der Umstände des erzwungenen Stoiber-Abschieds liegt Hefty fast immer falsch. Dass beispielsweise Erwin Huber den nächtlichen Handel mit Günther Beckstein hätte torpedieren können und dafür von Stoiber später mit dem Ministerpräsidenten-Amt belohnt worden wäre, ist geradezu grotesk. Stoiber konnte nichts mehr selber bestimmen, und Huber hätte in der CSU-Fraktion zu diesem Zeitpunkt gegen Beckstein keine Chance mehr gehabt. So enthält Heftys Buch zwar manchen originellen Gedanken (zum Beispiel über die Zustände im CSU-Vorstand). Das wiegt aber die zahlreichen Irrtümer und Fehlurteile nicht auf. PETER FAHRENHOLZ
GEORG P. HEFTY: Die CSU an der Wegscheide. Olzog Verlag, München 2007. 128 Seiten, 12,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eine recht kurze Halbwertszeit prognostiziert Rezensent Peter Fahrenholz dieser Betrachtung der CSU von Georg Paul Hefty. Schon im Herbst, wenn der CSU-Parteitag einen neuen Vorsitzenden gewählt haben wird, wird das Buch seines Erachtens nur noch "antiquarischen Wert" haben. Er liest es vor allem als Appell an die CSU, nicht den Landespolitiker Erwin Huber, sondern den Bundespolitiker Horst Seehofer zum neuen Chef zu wählen, damit die Partei nicht zur Provinzpartei werde. Fahrenholz hält dem Autor dabei einen Denkfehler vor, nämlich die CSU durch die "bundespolitische Brille" zu sehen, wo es für die CSU doch stets am wichtigsten sei, sich die absolute Mehrheit in Bayern zu sichern. Auch sonst findet er in dem Buch neben einigen "originellen" Gedanken zahlreiche Irrtümer und Fehlurteile.

© Perlentaucher Medien GmbH