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Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi war einer der wichtigsten Visionäre "Europas" im zwanzigsten Jahrhundert. Vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zu seinem Tod 1972 setzte er sich ununterbrochen für eine europäische Einigung ein. Er suchte den Kontakt zu den wichtigsten Politikern der europäischen Länder, schrieb zahllose Artikel und Bücher und reiste quer durch Europa, alles mit dem Ziel, seine europäischen Konzepte baldmöglichst verwirklicht zu sehen. Wichtigstes Instrument in diesem Einsatz für Europa war jedoch die von Ihm gegründete Paneuropa-Union, die erste Europabewegung überhaupt.…mehr

Produktbeschreibung
Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi war einer der wichtigsten Visionäre "Europas" im zwanzigsten Jahrhundert. Vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zu seinem Tod 1972 setzte er sich ununterbrochen für eine europäische Einigung ein. Er suchte den Kontakt zu den wichtigsten Politikern der europäischen Länder, schrieb zahllose Artikel und Bücher und reiste quer durch Europa, alles mit dem Ziel, seine europäischen Konzepte baldmöglichst verwirklicht zu sehen. Wichtigstes Instrument in diesem Einsatz für Europa war jedoch die von Ihm gegründete Paneuropa-Union, die erste Europabewegung überhaupt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.04.2005

Schlagwortwirkung

COUDENHOVE-KALERGI. "Im Anfang war ein Buch: ,Paneuropa'" - so überschreibt Vanessa Conze das Kapitel über den suggestiven Titel, mit dem ein 27jähriger Autor im Jahr 1923 über Nacht und auf Dauer bekannt wurde. Für den Inhalt des Buches galt dies jedoch nicht, und so konnte Richard Coudenhove-Kalergi in der allgemeinen Wahrnehmung zum weitsichtigen Vorreiter der europäischen Einigung avancieren. Knapp und konzise skizziert die Autorin die Biographie des exzentrischen Grafen. Pointiert bündelt sie die Befunde: "Coudenhove-Kalergi scheiterte im Konkreten, er machte sich lächerlich und riskierte . . . die Ablehnung durch seine Zeitgenossen, denen er mit seinen ewigen Briefen, Memoranden und Vorschlägen auf die Nerven ging. Er war ein schwieriger Mensch, der sich ununterbrochen selbst im Weg stand. Er war politisch realitätsfern und hatte kein Verständnis für nationale Problemlagen sowie, vor allem, die ungebrochene Kraft des Nationalen. Jenseits seiner Transnationalität indes war er ein Mann des 19. Jahrhunderts." Und doch wirkt auch hier die Tradition der Suggestivität von "Paneuropa" nach: "Er kam als erster auf die Idee, eine Organisation zu gründen, die den theoretischen Konzepten in der rauhen politischen Wirklichkeit zum Durchbruch verhelfen sollte. Damit kann er bis heute", so bilanziert Frau Conze, "als Vater der europäischen Einigungsbewegung gelten." Wo aber lag die benennbare Bedeutung des Grafen? Ihm bewußtseinsbildende Wirkung zuzuschreiben unterliegt immer der Gefahr der retrospektiven Überschätzung. Vor allem aber war die europäische Einigung in der Form, wie sie in Westeuropa in den fünfziger Jahren begann und seit dem Ende der achtziger Jahre einen Quantensprung erlebte, hinsichtlich ihrer historisch-konkreten Antriebe und Rahmenbedingungen - der harte Zwang des Kalten Krieges, französisches Eindämmungsbestreben gegenüber Deutschland und später gegenüber der D-Mark sowie Elemente der Gegenmachtbildung gegen die Vereinigten Staaten im Gefolge der politisch-ökonomischen Doppelkrise der späten siebziger Jahre, schließlich als Reaktion auf die wirtschaftliche Internationalisierung - und vor allem hinsichtlich ihrer Gestalt doch substantiell anderer Art als Coudenhove-Kalergis ebenso inkonsistente wie wechselhafte und politisch gar nicht realisierbare Vorstellungen. Was von "Paneuropa" blieb, war vor allem das Schlagwort. Seine Suggestionsgeschichte war allerdings ein Erfolg. (Vanessa Conze: Richard Coudenhove-Kalergi. Umstrittener Visionär Europas. Muster-Schmidt Verlag, Gleichen 2004. 108 Seiten, 12,- [Euro])

ANDREAS RÖDDER

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Angetan zeigt sich Andreas Rödder mit Vanessa Conze Biografie Richard Coudenhove-Kalergis, der wegen seines 1923 erschienen Buchs "Paneuropa" gemeinhin als Vorreiter der europäischen Einigung gilt. Die Autorin skizziere die Biografie des Grafen "knapp und konzise", bündle "pointiert" Befunde, und beschreibe ihn als "Vater der europäischen Einigungsbewegung" (Conze). Im Blick auf diese Einschätzung Rödder wirft die Frage auf, worin die "benennbare Bedeutung" Coudenhove-Kalergis lag. Schließlich unterschied sich die europäische Einigung nach Ansicht Rödders hinsichtlich ihrer konkreten historischen Antriebe, Rahmenbedingungen und ihrer Gestalt substanziell von Coudenhove-Kalergis "ebenso inkonsistenten wie wechselhaften und politisch gar nicht realisierbaren Vorstellungen". So kommt der Rezensent zu dem Schluss: "Was von 'Paneuropa' blieb, war vor allem das Schlagwort. Seine Suggestionsgeschichte war allerdings ein Erfolg."

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