36,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

Die Frage 'Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?' gehört zu den ebenso traditionsreichen wie umstrittenen Problemen der Philosophie. Bereits mehrmals in die Mottenkiste der Philosophiegeschichte verbannt, erlebt sie doch zuverlässig ihre Renaissancen.Der vorliegende Band nimmt sich der 'Grundfrage' in einer ideengeschichtlichen Perspektive an. Dabei stellt sich heraus, dass die systematisch keineswegs erst mit Leibniz auftauchende Frage in ihrer Geschichte von der Antike bis zur gegenwärtigen analytischen Philosophie nicht nur jeweils unterschiedliche Antworten provoziert hat,…mehr

Produktbeschreibung
Die Frage 'Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?' gehört zu den ebenso traditionsreichen wie umstrittenen Problemen der Philosophie. Bereits mehrmals in die Mottenkiste der Philosophiegeschichte verbannt, erlebt sie doch zuverlässig ihre Renaissancen.Der vorliegende Band nimmt sich der 'Grundfrage' in einer ideengeschichtlichen Perspektive an. Dabei stellt sich heraus, dass die systematisch keineswegs erst mit Leibniz auftauchende Frage in ihrer Geschichte von der Antike bis zur gegenwärtigen analytischen Philosophie nicht nur jeweils unterschiedliche Antworten provoziert hat, sondern vor allem auch ganz verschieden gestellt worden ist: Formuliert Leibniz »Pourquoi il y a plus tôt quelque chose que rien?«, heißt es bei Schelling »Warum ist nicht nichts, warum ist überhaupt etwas?«, während Schopenhauer ihr eine existentielle Wendung gibt (»Lieber nichts als etwas«). Heideggers Auseinandersetzung mit dem Nihilismus führt zu der Frage: »Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?«, während Arendt sie ins Politische wendet (»Warum ist überhaupt jemand und nicht niemand?«).Der Band wird durch einen Überblick über die vielschichtige Diskussion der 'letzten Warum-Frage' in der Tradition der Analytischen Philosophie sowie einen Antwortversuch aus Sicht der aktuellen Physik und Kosmologie abgerundet.
Autorenporträt
Daniel Schubbe ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften der FernUniversität in Hagen und Vorstandsmitglied der Schopenhauer-Gesellschaft.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Von großen intellektuellen Vergnügungen berichtet Burkhard Müller in seiner Rezension dieses, wie er schreibt, trotz vieler Beiträger und Aufsätze in sich erstaunlich stimmig zusammengestellten Bandes über die inter- und transdisziplinäre Wirkungsgeschichte von Leibnizens berühmter Frage, warum überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts sei. Applaus erhält etwa Hubertus Busche für seine konzise Zusammenfassung von Leibnizens Gedankenwelt: Mit wenigen Seiten ersetzt sie die Lektüre ganzer Kompendien. Eine Spur zu verraunt geht es für Müllers Geschmack allerdings bei der Heidegger-Fraktion zu, deren Textkryptik sich nur Experten der Schwarzwälder Philosophie erschließt (genüsslich zitiert der Rezensent deren Texthermetik: "Die Unterkunft der Ankunft des Ausbleibens ist nicht solches, was für sich irgendwo besteht und zufällig zur Bleibe des Ausbleibens wird." Aha.). Am wohlsten fühlt sich Müller bei den Darlegungen zu Schopenhauer, bei denen es ihm dämmert, dass der Casus Knacksus im fehlgehenden "Warum" liege, da es sich in der Kette des Vorgängigen verstrickt und ein Nichts von vornherein schon nicht in den Blick kriege. Nein, schreibt Müller, leicht zu kriegen sind die hier versammelten Überlegungen nicht, doch richten sie sich beileibe nicht allein an den Elfenbeinturm.

© Perlentaucher Medien GmbH
Der Band zeichnet sich, bei derartigen Projekten mit vielen Mitwirkenden durchaus nicht selbstverständlich, durch hohe Stringenz der Komposition aus und gibt dem Leser das befriedigende Gefühl, sich über dieses doch sehr beunruhigende Thema so weit informiert zu haben, wie es heute überhaupt möglich ist. [...] Am ehesten profitieren wird der Typ von Leser, den Schiller als 'philosophischen Kopf' bezeichnet: der, ohne eigentlich vom Fach zu sein, doch eine erhebliche Neigung zur Philosophie verspürt, und darum Bereitschaft zur gedanklichen Anstrengung mitbringt. Die wird ihm reichlich vergütet.
Süddeutsche Zeitung (Burkhard Müller) am 7.9.2013