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Warum sind Tiere so faszinierend für uns? Dieser Frage ist Heidi Platen auf der Spur. Ob Schaf, Automarder, Urpferdchen, Laubfrosch, Diskusfisch, Hund oder Spinne - jedes Tier hat für uns eine eigene Bedeutung. Wir weisen ihm eine bestimmte Rolle zu, die auch viel über uns verrät: Freund, Feind, Statussymbol, Forschungsobjekt.
Heidi Platens feuilletonistische Tier-Reportagen handeln deshalb nicht nur von Tieren, sondern genauso von Menschen; von Liebe und Abscheu, Bewunderung und Geringschätzung. Mit scharfem aber liebevollen Blick und viel Humor erzählt sie auch davon, was hinter den vielerlei Beziehungen zwischen Mensch und Tier steht.
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Produktbeschreibung
Warum sind Tiere so faszinierend für uns? Dieser Frage ist Heidi Platen auf der Spur. Ob Schaf, Automarder, Urpferdchen, Laubfrosch, Diskusfisch, Hund oder Spinne - jedes Tier hat für uns eine eigene Bedeutung. Wir weisen ihm eine bestimmte Rolle zu, die auch viel über uns verrät: Freund, Feind, Statussymbol, Forschungsobjekt.

Heidi Platens feuilletonistische Tier-Reportagen handeln deshalb nicht nur von Tieren, sondern genauso von Menschen; von Liebe und Abscheu, Bewunderung und Geringschätzung. Mit scharfem aber liebevollen Blick und viel Humor erzählt sie auch davon, was hinter den vielerlei Beziehungen zwischen Mensch und Tier steht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.01.2003

Kuscheltierleben
Heide Platen erzählt von
seltenen und seltsamen Biestern
Der Nacktmull zum Beispiel. Ein scheues Tier, klein, nackt und faltig, mit winzigen Stecknadelkopfaugen. Niemals erblickt der Nacktmull das Licht der Sonne: Er wühlt sich lebenslänglich vorwärts und rückwärts durchs Erdreich und dient in einem ameisenähnlichen Hofstaat treu seiner Nacktmullkönigin. Ein Witz?
Keineswegs. Den Nacktmull gibt es tatsächlich, entdeckt wurde das Säuge- und Nagetier in den fünfziger Jahren und bekannt (nun ja, ein bisschen) durch die Reportagen von Heide Platen in der tageszeitung. Die Journalistin hält den Nacktmull für ein Tier von so „bezaubernder Abstrusität”, dass sie die staunende Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren mit immer neuen Details aus dem Leben des Nacktmulls versorgte („Die Königin und ihr Favorit kopulieren fast täglich”) und zu der Erkenntnis vorstieß: „Der Mull ist so wahr wie die Evolution wunderlich.”
Doch Heide Platen kümmert sich in ihren Tierreportagen, von denen sie einige nun in dem Band „Mensch, Tier!” zusammengestellt hat, nicht nur um vergessene Tierarten wie den Kakapo oder Fossilien wie das Urpferdchen. Sie räumt auch auf mit so manchen Vorurteilen. Die Ziege etwa soll bemerkenswert klug sein, wenn auch etwas kapriziös. Oder die Ratte: neugierig, anpassungsfähig, bodenständig. Ein Alter Ego des Menschen, der allerdings seit jeher alle nur denkbaren Gräuelvisionen auf den kleinen Nager projiziert. Ob sich der Mensch vor einem seiner Mitbewohner ekelt, ist dabei von Kultur zu Kultur und von Epoche zu Epoche höchst unterschiedlich: Die Spinne beispielsweise wird bei den nordamerikanischen Indianern als Glückssymbol in Ehren gehalten.
Heide Platen hat gründlich recherchiert und seziert detailreich und unsentimental die in vielerlei Hinsicht gestörte Beziehung zwischen Mensch und Tier. Ob Wildschwein, Laubfrosch oder Igel – über jedes Tier lässt sich noch etwas lernen. Die pummelige Hummel zum Beispiel: Sie ist wesentlich fleißiger als die Biene und wird mittlerweile in der Landwirtschaft zum Bestäuben von Erdbeeren, Tomaten und Blumen eingesetzt. Die Ernten werden dadurch besser und Insektizide überflüssig. Was kann der Mensch mehr wollen?
ANTJE WEBER
HEIDE PLATEN: Mensch, Tier! Von Bestien, Biestern und Kuscheltieren. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2002. 176 Seiten, 19,80 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Unterhaltsam und lehrreich findet Antje Weber die Tierreportagen von Heide Platen. Die Geschichten rücken einige Vorurteile über bestimmte Tiersorten gerade - zum Beispiel entdeckt sie die Ratte als charakterliches "Alter Ego des Menschen", der sich aber undankbar für seine tierische Entsprechung zeigt und "alle nur erdenkbaren Gräuelvisionen auf den kleinen Nager projiziert". Platen hat gut recherchiert, befindet Weber, und "seziert detailreich und unsentimental die in vielerlei Hinsicht gestörte Beziehung zwischen Mensch und Tier". Ein anderes, relativ unbekanntes und sehr skurriles Tier, mit dem Platen sich eingehend beschäftigt, ist der Nacktmull - insofern rückt die Lektüre nicht nur Vorurteile gerade, sondern man erfährt auch Dinge, von denen man vorher gar keine Ahnung hatte.

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