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Auf seinem 1320 Kilometer langen Weg von den Zentralalpen zur Nordsee bildet der Rhein die natürliche Verbindung von Landschaften unterschiedlichsten Charakters. Bereits die Römer nutzten die strategische Bedeutung der Wasserstraße im Zentrum Europas für die Gründung städtischer Siedlungen, die im christlichen Mittelalter unter dem Regiment von Bischöfen, Fürsten und Bürgerschaft eine neue wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebten. Ungeachtet wechselnder historischer Konstellationen im Laufe der Jahrhunderte hat der Rhein als Quelle und Lebensader künstlerischer Strömungen eine Rolle…mehr

Produktbeschreibung
Auf seinem 1320 Kilometer langen Weg von den Zentralalpen zur Nordsee bildet der Rhein die natürliche Verbindung von Landschaften unterschiedlichsten Charakters. Bereits die Römer nutzten die strategische Bedeutung der Wasserstraße im Zentrum Europas für die Gründung städtischer Siedlungen, die im christlichen Mittelalter unter dem Regiment von Bischöfen, Fürsten und Bürgerschaft eine neue wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebten. Ungeachtet wechselnder historischer Konstellationen im Laufe der Jahrhunderte hat der Rhein als Quelle und Lebensader künstlerischer Strömungen eine Rolle gespielt, deren europäische Dimension wieder zu entdecken ist. In diesem Sinne ist es das Ziel des vorliegenden Bandes, die Gesamtheit der rheinischen Kunstlandschaften und ihrer Denkmäler von den Quellen bis zum Mündungsdelta in einem zeitgemäßen europäischen Rahmen zu betrachten, in dem regionale Grenzen und nationale Perspektiven zugunsten künstlerischer Zusammenhänge und Eigenarten überwunden werden.
Autorenporträt
Roland Recht, seit 2001 Professor für europäische Kunstgeschichte am Collège de France, Paris. 1986 - 1993 Generaldirektor der Straßburger Museen; 1993 - 2000 Professor für Kunstgeschichte an der Marc Bloch Universität Straßburg. Zahlreiche Veröffentlichungen insbesondere zur Kunst der Spätgotik am Oberrhein.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Warum nur ist's am Rhein so schön? Nicht der Loreley wegen etwa oder der Burgen und Schlösser: "Es ist das Europa der Künstler, das entlang des Rheins steingewordene Symbolkraft erhält." Zu diesem Schluss jedenfalls kommt Claudia Brosseder nach 384 Seiten geballter Bildpracht. Eines Mythos, erklärt sie, bedarf es nicht, wo derart kunsthistorisch genau gearbeitet wird. Was also wird geboten? Fachkundige Bauwerks-Analysen vom Isenheimer Altar bis zur barocken Abteikirche St. Martin, eingebettet, wie Brosseder betont, in den europäischen und historischen Kontext, eine "Geschichte kunsthistorischer Zitate," zugleich eine "Geschichte neuer Ideen," nebst dem Versuch, auch die sozialen und interdisziplinären Bedingungen des Kunstwerks sichtbar zu machen. Für die Rezensentin aber ist der Band nicht zuletzt eine Einladung, sich auf den Weg zu machen - am Rhein entlang natürlich.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.12.2002

Der Rhein als großer Landschaftsmaler

Im Anfang war der Fluß: Er hat sich seinen Weg gebahnt, gewaltsam manchmal und manchmal schmeichelnd-schlängelnd, bis er sich weiten konnte ins Meer. Er hat Landschaften geschaffen, hat Menschen angezogen, hat an seinen Ufern ein buntes Völkergemisch wachsen sehen, Städte und Kunstwerke ohne Zahl. Er ist ungestüm in seinem Oberlauf und romantisch zwischen Mainz und Köln. Bei Köln selbst aber ist er groß und weit, bildet Bogen und Bucht. Eine gute Gelegenheit anzulegen - gerade dann, wenn man die Rheinreise von den Hochalpen zur Nordsee, von Disentis nach Delft in dem bemerkenswerten, mit ausgezeichneten Fotografien und Bildern versehenen Band von Roland Recht blätternd unternimmt. Aus gegebenem Anlaß fragt man sich, ob der Rhein tatsächlich noch so europäisch ist, wie der Autor glaubt, wenn der Begriff von Europa sich so radikal zu verändern beginnt wie in den vergangenen Monaten. Dieser Gedanke färbt plötzlich das Bild des großen Flusses: Er ist, wie der Band sehr anschaulich werden läßt, auch ein Fluß der Zeit. Von ihm könnte man am ehesten wieder lernen, was Zukunft heißt: Daß man nicht halten kann, was vorüberzieht, nicht fassen, was noch bevorsteht, und daß man doch steuern muß.

jei

"Der Rhein. Kunstlandschaft Europas" von Roland Recht, mit Fotografien von Eugen Uwe Schmitz. Hirmer Verlag, München 2002. 378 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 102 Euro. ISBN 3-7774-8960-3.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main…mehr
"Historische und kunstgeschichtliche Erläuterungen im Zusammenklang mit den hervorragenden Abbildungen führen zu einem vollkommenen Kunstgenuss. Dem Autor und Verlag gilt für dieses Werk unser Kompliment." (Bund deutscher Baumeister) "Roland Recht ... hat den einstigen Schicksalsstrom bereist und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in einem opulenten Bild- und Text-Band vereint." (Münchner Merkur) "Ein beeindruckendes Buch - nicht nur für Rheinländer." (Ibykus)