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Im Jahr 1953 gelangte der minderjährige Hussein Ibn Talal auf den jordanischen Thron. Sein Großvater war vor seinen Augen erschossen und sein Vater wegen eines unheilbaren Nervenleidens abgesetzt worden. Hussein bemühte sich, das Überleben seines Volkes zwischen Ost und West, zwischen Kriegen und Krisen zu sichern. Mit über dreißig unversehrt überstandenen Attentaten, vier Ehen und elf Kindern zählte König Hussein zu den schillerndsten Figuren des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Roland Dallas, jahrelang Chefredakteur der Nachrichtenagentur Reuters und einer der intimsten Kenner des…mehr

Produktbeschreibung
Im Jahr 1953 gelangte der minderjährige Hussein Ibn Talal auf den jordanischen Thron. Sein Großvater war vor seinen Augen erschossen und sein Vater wegen eines unheilbaren Nervenleidens abgesetzt worden. Hussein bemühte sich, das Überleben seines Volkes zwischen Ost und West, zwischen Kriegen und Krisen zu sichern. Mit über dreißig unversehrt überstandenen Attentaten, vier Ehen und elf Kindern zählte König Hussein zu den schillerndsten Figuren des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Roland Dallas, jahrelang Chefredakteur der Nachrichtenagentur Reuters und einer der intimsten Kenner des Haschemitischen Königshofes, schildert das dramatische und faszinierende Leben des großen Husseins von Jordanien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.05.2000

Stabilisator

JORDANIEN. Ein stabiles Jordanien und der Name des verstorbenen Königs Hussein gehörten in den vergangenen Jahrzehnten untrennbar zusammen. Groß war deshalb die Sorge nach dem Tod des Monarchen im vergangenen Februar, was aus dem haschemitischen Königreich ohne ihn werden würde. Doch der Wechsel auf dem Thron verlief reibungslos. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten und des Stillstands des Friedensprozesses sind Jordanien bislang selbst Unruhen erspart geblieben, zu denen es zeitweise unter der Herrschaft des Vaters des neuen Königs Abdullah gekommen war. Aber gerade der Umstand, dass der verstorbene Monarch so überraschend leicht zu ersetzen war, ist vielleicht eines seiner größten Verdienste: Unter seiner Herrschaft wurde der schmale Landstrich zwischen Jordanfluss und dem Irak zu einem der stabilsten Staaten in der Region, dessen Bevölkerung im arabischen Vergleich einen hohen Lebensstandard genießt. Und für die meisten Jordanier bleibt das nach Ansicht von Roland Dallas mit der haschemitischen Dynastie verbunden. Deshalb sei auch keine Neigung vorhanden, sie zu stürzen. Trocken, aber wohlwollend beschreibt der frühere Korrespondent und Chefredakteur der Reuters-Agentur den Monarchen. Asien und Lateinamerika kennt Dallas aus eigener Erfahrung. Für das Hussein-Buch greift er vor allem auf die einschlägige Literatur zurück. Ein neues Bild des "kleinen Königs" entsteht dabei nicht. Stoff für spannende Lektüre bietet das Leben Husseins allemal, der neben seinem Großvater Abdallah stand, als er 1951 in Jerusalem erschossen wurde, und selbst mehrere Anschläge überlebte. Doch darauf beschränkt sich Dallas' Darstellung nicht, die nicht schönfärberisch ausgefallen ist. Im arabischen Vergleich sei Jordanien ein freies und demokratisches Land, schreibt er. Nach westlichen Begriffen stand nach seiner Einschätzung mit Hussein jedoch ein Autokrat an der Spitze, der nicht bereit war, die Macht mit Parlament und Regierung wirklich zu teilen. Von den Medien habe er erwartet, dass sie sich zahm verhielten und selbst in ihrer Kritik loyal blieben. Auch sei der Korruption in dem von persönlichen Beziehungen gekennzeichneten Herrschaftssystem Husseins nicht entschieden genug entgegengetreten worden. Vorbei scheint es mit dem Einfluss Jordaniens auf den Friedensprozess zu sein. Hatte der todkranke König Hussein Israelis und Palästinenser in Wye noch maßgeblich zu einem Abkommen bewegen können, hat Jordaniens Stimme in der derzeitigen Krise kaum noch Gewicht. (Roland Dallas: König Hussein. Überleben zwischen Krieg und Krisen. Aus dem Englischen von Götz Burghardt. Droste Verlag, Düsseldorf 1999. 397 Seiten, Abbildungen, 44,- Mark.)

hcr.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Rezensent mit dem Kürzel "hcr" weist darauf hin, dass der Autor sich hier vor allem "einschlägiger Literatur" bedient habe und der Leser deshalb nicht mit neuen Informationen zu rechnen habe. Allerdings lobt er die "wohlwollende", aber keineswegs unkritische Herangehensweise des Autors an ein "spannendes" Thema. Man erfahre, wie sehr die vergleichsweise stabilen Verhältnisse in Jordanien von den meisten Bewohnern als Verdienst der haschemitischen Dynastie angesehen werden und daher auch nach Husseins Tod kein Bedürfnis nach einschneidenden Veränderungen besteht. Andererseits gehe Dallas auch auf Husseins - nach westlichen Vorstellungen - mangelhafte Kooperationsbereitschaft mit "Parlament und Regierung", sein nicht unproblematisches Verhältnis zu freier Berichterstattung in den Medien und die unzureichende Bekämpfung der Korruption ein.

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