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Barack Obama sieht seine Wahl als ein Zeichen, dass der legendäre American Dream noch längst nicht ausgeträumt ist. Von ihm wird erwartet, dass er das Unmögliche möglich macht, in der Innen- wie in der Aussen-, der Verteidigungs- und der Wirtschaftspolitik. Wenige Wochen nach Obamas Amtsantritt stellt der ehemalige Schweizer Botschafter in Washington und heutige Professor für Internationale Beziehungen die entscheidenden Fragen: Wohin gehen die USA unter Obama? Kann der neue Präsident das Land aus seiner Krise führen? Sind die grossen Erwartungen überhaupt zu erfüllen? Welche Auswirkungen sind…mehr

Produktbeschreibung
Barack Obama sieht seine Wahl als ein Zeichen, dass der legendäre American Dream noch längst nicht ausgeträumt ist. Von ihm wird erwartet, dass er das Unmögliche möglich macht, in der Innen- wie in der Aussen-, der Verteidigungs- und der Wirtschaftspolitik. Wenige Wochen nach Obamas Amtsantritt stellt der ehemalige Schweizer Botschafter in Washington und heutige Professor für Internationale Beziehungen die entscheidenden Fragen: Wohin gehen die USA unter Obama? Kann der neue Präsident das Land aus seiner Krise führen? Sind die grossen Erwartungen überhaupt zu erfüllen? Welche Auswirkungen sind auf Europa zu erwarten?

Wenn die Kabinettsliste bereinigt, Obamas Inaugurationsrede verhallt ist und die ersten 100 Tage vorbei sind, kommen die praktischen Fragen des politischen Alltags. Nur wenige Wochen nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten zeigt der Autor Obamas Chancen und Gefahren, seine Möglichkeiten und Grenzen auf. Der USA-Kenner und frühere Schweizer Botschafter in Washington geht in seinem hochaktuellen Buch dem brüchig gewordenen transatlantischen Verhältnis nach und fragt, ob jetzt neue Partnerschaften entwickelt werden oder ob es zu neuen Missverständnissen und Irritationen kommen wird. Wie wird der neue Präsident die aussen- und weltpolitischen Fragen in Afghanistan, in Russland, dem Mittleren Osten und in China anpacken? Was haben die Partner in der Nato oder den WTO-Programmen zu erwarten? Werden die USA, etwa in den Auseinandersetzungen im fiskalischen Bereich, mit Europa Front gegen die Schweiz machen? Amerikas Weg wird nicht ohne Auswirkungen auf den Kurs Europas und der Schweiz bleiben.

Alfred Defago zeigt, wohin es gehen kann - aus amerikanischer Sicht, aber durch die europäische Brille gesehen.
Autorenporträt
Alfred Defago, geb. 1942, aufgewachsen in Chur, 1964 -1970 Studium der Geschichte und Germanistik in Bern, Wien und Rom, Dr. phil., 1971 - 86 Auslandredaktor, Chef des Ressorts Inland/Wirtschaft und schließlich Chefredakteur von Schweizer Radio DRS, 1986 - 93 Direktor des Bundesamtes für Kultur, 1993 - 94 Generalsekretär des schweizerischen Außenministeriums (EDA) in Bern, anschließend Generalkonsul im Rang eines Botschafters in New York und von 1997 - 2001 schweizerischer Botschafter in den USA, seit 2001 Professor für Internationale Beziehungen an der University of Wisconsin in Madison, USA, Kolumnist der NZZ am Sonntag.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.05.2010

Europa gerät aus dem Blickfeld
Geistreiches über das Innenleben des "neuen" Amerika

Der Mann kennt sich aus: sein Urteil ruhig, überlegt, mit unverkennbarer Sympathie für seine Wahlheimat. Alfred Defago, 1942 in der Schweiz geboren, mehrere Jahre Chefredakteur beim Schweizer Radio DRS, Generalsekretär des schweizerischen Außenministeriums, 1997 bis 2001 Botschafter in Washington, seither in den Vereinigten Staaten Professor für Internationale Beziehungen. Durch seine "europäische Brille" versucht er, uns in acht "Streiflichtern" die Lage der Vereinigten Staaten zu Beginn eines neuen Abschnitts in der amerikanischen Geschichte zu erläutern. Ausgangspunkt für alles ist für ihn der "Amerikanische Traum", der "feste Glaube, dass jedes Individuum durch harte Arbeit, durch eigene Willenskraft sich verbessern und damit sein Glück machen kann". Mehr noch: Barack Obama als 44. Präsident ist ein Produkt dieses American Dream, denn, so Defago: "In keiner anderen Nation hätte diese politische Karriere wohl so stattfinden können. Auch und gerade nicht in Europa." Defago beschreibt noch einmal Obamas ungewöhnlichen Werdegang, um festzustellen: "Seine Wahl kann man getrost schon heute eine historische nennen. Selbst dann, wenn seine Präsidentschaft dereinst als medioker oder gar als Fehlstart in die Annalen eingehen sollte."

Was ist mit Europa und Obama? Die anfängliche "Obamania", die unkritische, schwärmerische Obama-Begeisterung, ist wohltuendem Realismus gewichen: Der Mann ist Präsident der Vereinigten Staaten mit all den Problemen und zwei von seinem Vorgänger geerbten Kriegen. Und, so Defago, das Gesicht Washingtons hat sich in den vergangenen Jahrzehnten gesellschaftlich und kulturell massiv verändert. Der Mittlere Osten, Zentralasien, Indien und Ostasien sind ins Zentrum der amerikanischen Außenpolitik gerückt. Zwar sind die Beziehungen und Bindungen an Europa immer noch stark, aber Defago stellt klar: "Obama hat seine politischen und kulturellen Vorbilder nicht in Europa. Europa spielt in seinem Leben und Denken eine höchst marginale Rolle."

Ob das von Defago zitierte Urteil des konservativen amerikanischen Historikers Russell Mead zutrifft, wird allerdings die Zukunft erst zeigen, dass nämlich Europa für die meisten Amerikaner ein Teil der Vergangenheit sei und das Motto laute: "Wir schauen von nun an in Richtung Westen, in Richtung Pazifik." In einem anderen, brillanten "Streiflicht" geht es um das Erbe von George W. Bush. Defago wagt eine "(sehr) vorläufige Bilanz". Und die fällt, was in der Tat nicht erstaunt, negativ aus. Sie "weist dafür einige allzu offensichtliche Fehlbeurteilungen und -entscheide auf", die Defago genüsslich auflistet. Ein kluges Buch, jedem zur Lektüre empfohlen, der etwas Geistreiches über das Innenleben des "neuen" Amerika und dessen mit dem Friedensnobelpreis geehrten Präsidenten erfahren will. Wobei man nur hoffen kann, dass Obamas "Amerikanischer Traum" bei all den Problemen, mit denen er es zu tun hat - Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Gesundheitsreform, Irak, Afghanistan, Klimaschutz -, nicht zu einem Albtraum wird.

ROLF STEININGER

Alfred Defago: Die USA, Barack Obama und der Amerikanische Traum. Streiflichter auf eine Nation im Umbruch. Huber Verlag, Frauenfeld 2009. 163 S., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rolf Steininger empfiehlt das Buch des ehemaligen Schweizer Botschafters in Washington allen, die etwas Geistreiches über das Innenleben des neuen Amerika und seines Präsidenten erfahren möchten. An der Sachkenntnis und der Urteilsfähigkeit Alfred Delfagos hat der Rezensent keinen Zweifel. Die acht "Streiflichter", in denen der Autor die aktuelle Lage der Vereinigten Staaten aus europäischer Perspektive beleuchtet und noch einmal Obamas Werdegang als Inbegriff des amerikanischen Traums beschreibt, findet Steininger schlicht brillant. Doch sie zeugen auch von einer gewissen Bissigkeit. So etwa, wenn der Autor "genüsslich" die negative Bilanz der Ära Bush zieht.

© Perlentaucher Medien GmbH