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Kinder und Jugendliche entdecken Kunst. Bilder zu betrachten ist ein Abenteuer. Von ihrer Geschichte zu hören wird zum Vergnügen. Das Konzept dieses Buches beruht auf exemplarischen thematischen Gegenüberstellungen. Die Auswahl führt vom Vertrauten zum Ungewohnten, vom Beobachten zum Erfundenen. So wird das Bekannte mit neuen Augen gesehen, das Unbekannte verständlich und es bleibt Raum für die eigenen Gedanken. Hinter jedem Bild steht auch ein Mensch mit seinem Willen zu Ausdruck und Gestaltung. Den Künstlerinnen und Künstler wird ein eigenes Kaptiel gewidmet. Hier wird aufgezeigt, wer die…mehr

Produktbeschreibung
Kinder und Jugendliche entdecken Kunst.
Bilder zu betrachten ist ein Abenteuer. Von ihrer Geschichte zu hören wird zum Vergnügen.
Das Konzept dieses Buches beruht auf exemplarischen thematischen Gegenüberstellungen. Die Auswahl führt vom Vertrauten zum Ungewohnten, vom Beobachten zum Erfundenen. So wird das Bekannte mit neuen Augen gesehen, das Unbekannte verständlich und es bleibt Raum für die eigenen Gedanken.
Hinter jedem Bild steht auch ein Mensch mit seinem Willen zu Ausdruck und Gestaltung. Den Künstlerinnen und Künstler wird ein eigenes Kaptiel gewidmet. Hier wird aufgezeigt, wer die Werke geschaffen hat und warum. Durch die abschliessenden Erklärungen zu den Berufen im Museum schliesst sich ein Kreis, der von der Kunstproduktion über Rezeption und Vermittlung bis zu den Aufgaben des Forschens und Bewahrens reicht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.06.2004

Eine Reise mit den Augen: das Kunsthaus Zürich betreibt Spurensuche
„Tatort Leinwand” klingt etwas überspannt als Titel für ein schmales Buch über bildende Kunst, aber der Untertitel „Eine Reise mit den Augen” sorgt gleich wieder für kontemplative Gelassenheit. Ganz so schlimm kann es nicht kommen, wenn Kindern und „jung gebliebenen Erwachsenen” ein Abenteuer angeboten wird, für das, dem Vorwort gemäß, ein bisschen Neugier und ein ruhiger Platz die besten Voraussetzungen bieten.
Es geht um das, was auf der Leinwand geschieht: Warum bilden manche Künstler die Welt fotografisch genau ab, während andere eher daran interessiert sind, etwas über die Wirkung der Farben selbst zu erzählen? Was bewegte Rudolf Koller 1873 dazu, eine detailgenaue, dramatische Postkutschen-Szene im Gebirge zu malen, wenn doch schon die Eisenbahn überall fährt und eine wirkliche Fahrt in der Kutsche zwar anstrengend, aber eher langweilig ist? Warum setzt Giovanni Giacometti intensive Gelb- und Rot-Pinselstriche, wenn er ein enges Zimmer voller Menschen mit einer einzigen Lampe malt? Weil ihn die Wärme mehr interessiert als die Genauigkeit der Porträts? Und warum gestaltet Richard Hamilton ein Zimmer nicht nur durch Farben, sondern auch mit ausgerissenen Werbeanzeigen, mit einem aufgeklebten Bleistift und mit dem Foto eines Blumenstraußes, den er anschließend übertuscht? Will er zeigen, wie er arbeitet - und das Zimmer mit Absicht so künstlich wirken lassen?
Woran sich Kunstkritik manchmal allzu hermetisch abarbeitet, wird in „Tatort Leinwand” verständlich zugänglich gemacht. Nicht nur durch die kurzen Begleittexte, sondern mehr noch durch den Aufbau des Buchs, der die Werke aus den Beständen des Kunsthauses Zürich so zu Paaren ordnet, dass gegenständliche, traditionelle Bilder neben modernen und abstrakten stehen, weil sie ein ähnliches Thema mit ganz unterschiedlichen Mitteln behandeln. Was Robert Zünd an einer Landschaft interessiert (unser Bild: „Bei der Sempacher Schlachtkapelle”) ist für Cy Twombly ohne Bedeutung. Der eine malt jeden einzelnen Grashalm aus, der andere schmiert die grüne oder braune Farbe mit den Fingern dick auf die Leinwand und lässt so die Kraft der Natur zur Darstellung kommen. In gleicher Weise stehen neben Kandinsky, Franz Marc, Meret Oppenheim oder Richard Paul Lohse Bilder von Anna Waser und Abraham van Beyeren aus dem 17. Jahrhundert. Wie und mit welchem Effekt sind diese Bilder gemacht, lautet die entscheidende Frage - und nicht: Welchen Stellenwert haben sie in der Geschichte der Kunst? Dass dabei unter der Hand auch eine lockere Kunstgeschichte mitgeliefert wird, ist ein erfreulicher Nebeneffekt. „Tatort Leinwand” ist ein bescheidener Vorschlag der Bildbetrachtung, hervorgegangen aus der museumspädagogischen Arbeit des Kunsthauses Zürich: „Wir wissen nicht genau, was dich interessiert”, heißt es im Nachwort, und das ist Programm.
MICHAEL SCHMITT
KUNSTHAUS ZÜRICH (Hrsg.): Tatort Leinwand. Eine Reise mit den Augen. Benteli Verlag, Wabern/Bern 2003. 51 Seiten, 19 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Dieses Buch wirkt auf den ersten Blick wenig einladend oder verführerisch, gibt Christine Jenny zu. Sie fordert dazu auf, dennoch näher hinzuschauen: es lohnt, behauptet Jenny. Anders als bei vielen anderen Kunstkinderbüchern werde hier nicht etwas vorgetäuscht, die Herausgeber verträten dezidiert die Meinung, ein Museumsbesuch könne nicht per Buch, sondern nur im Museum selbst stattfinden, wo die Originale zu sehen seien. Folgerichtig bereite dieses Buch auf einen Museumsbesuch vor, erläutert Jenny, indem es Bildvergleiche anstelle und Begleittexte zu Bildern liefere. Das Betrachten und Erleben von Kunst und Informationsvermittlung werden klar getrennt, lobt Jenny den Ansatz des Buches, darüber hinaus sei die qualitative Wiedergabe der Bilder hervorragend, die Texte alle schlau und durchdacht. Ein Buch ohne Brimborium, das in seiner sachlichen Kompetenz die Rezensentin überzeugt hat.

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