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Drei Erzählungen, drei Paare: Sie finden und verlieren sich, spielen die unterschiedlichsten Facetten der Liebe durch: ihr plötzliches, unsicheres Erwachen in einer Extremsituation, wenn das Leben den Schalter "Glück und Hoffnung" eigentlich schon geschlossen hat ("Tod, Liebe und Wellen"), das Taktieren, ein Machtspiel, bei dem nicht immer gewinnt, wer gerade die besseren Karten zu haben glaubt, und sich das Blatt just in dem Augenblick wendet, wo man sein Gefühlsleben in geregelte Bahnen gebracht zu haben glaubt ("Der Steingarten"), und den Alltag einer langjährigen Ehe, in der die Partner zu…mehr

Produktbeschreibung
Drei Erzählungen, drei Paare: Sie finden und verlieren sich, spielen die unterschiedlichsten Facetten der Liebe durch: ihr plötzliches, unsicheres Erwachen in einer Extremsituation, wenn das Leben den Schalter "Glück und Hoffnung" eigentlich schon geschlossen hat ("Tod, Liebe und Wellen"), das Taktieren, ein Machtspiel, bei dem nicht immer gewinnt, wer gerade die besseren Karten zu haben glaubt, und sich das Blatt just in dem Augenblick wendet, wo man sein Gefühlsleben in geregelte Bahnen gebracht zu haben glaubt ("Der Steingarten"), und den Alltag einer langjährigen Ehe, in der die Partner zu so vollendeten Komplizen in ihrem Kleinkrämertum, ihrer Angst vor dem Außergewöhnlichen werden, dass die vorauseilende Vermeidung des Konflikts jede Spannung von vornherein ausschließt und die beiden vor allen Anfechtungen durch die Außenwelt bewahrt ("Der Hochzeitstag"). In diesem Geschichten, die in Japan in den Jahren 1950 und 1951 erschienen, wirft Inoue einen scharfen, ironischen Blick au f seine Figuren, der nichts beschönigt, aber auch nicht verurteilt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.11.2012

Japanische
Juwelen
Kälte, Klarheit, Kühle: Die K-Wörter dominieren, zumindest in der deutschen Übertragung von „Tod, Liebe und Wellen“. Yasushi Inoue schrieb die Erzählung über zwei Lebensmüde, die sich in stockfinsterer Nacht gegenseitig erhören, 1950, in puristisch-sezierendem Stil. Die Härte der Sprache entspricht der Härte des Themas – seit seinem Debüt „Das Jagdgewehr“ eine Eigentümlichkeit des 1907 geborenen Japaners. Er gehört zur langen Reihe von Autoren, die stets nobelpreisverdächtig waren und ihn nie bekamen. Inoue starb 1991.
„Der Steingarten“, „Der Hochzeitstag“ und die Selbstmörder-Story ergeben das Bändchen „Liebe“, auf Deutsch zuerst 2000 erschienen. Erzählt wird von der (Un)Möglichkeit der Liebe im Japan der Nachkriegszeit – ein Land im Umbruch zwischen Tradition und Moderne. Hieraus entstehen grundsätzliche Konflikte, man kennt sie aus den Filmen Ozus.
  Yasushi Inoues Charaktere sind zerrissen, keineswegs perfekt wie etwa das geizige Ehepaar in „Der Hochzeitstag“. Wundersamerweise sind sie einem dennoch sympathisch. Kleine Geschichten von kühler Schönheit. Funkelnde Juwelen. FLORIAN WELLE
Yasushi Inoue:
Liebe.
Drei Erzählungen.
Suhrkamp Verlag,
Berlin 2012.
84 Seiten,
7,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Wolfgang Werth erklärt in seiner Rezension, dass diese Erzählungen Inoues "die Reifezeit seines literarischen Schaffens eingeleitet" haben. Den Schwerpunkt der Geschichten sieht er in den Problemen, die beim Aufeinandertreffen von alten japanischen Traditionen und modernen Interessen entstehen. Inoue zeige, welche Kompromisse oftmals nötig sind, um solche Konflikte zu entschärfen. Aber gerade durch das Aufeinandertreffen von Tradition und modernem Leben komme es bisweilen zu unverhofften Lösungen. Als Beispiel dafür nennt er die Geschichte eines Mannes, der einen Ehren-Selbstmord plant und auf eine betrogene Frau trifft, die ähnliches vorhat. Sie lassen ihre Absichten fallen und "halten sich beide aneinander fest".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Kleine Geschichten von kühler Schönheit. Funkelnde Juwelen.«