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Zehn Jahre nach der Nelkenrevolution von 1974, die den Kolonialkriegen Portugals sowie dem Salazar-Regime ein Ende bereitete, treffen sich fünf Kriegsveteranen zu einem Abendessen mit anschließendem Besäufnis im Rotlichtbezirk Lissabons. Vier Männer, ein einfacher Soldat, ein Fernmeldeoffizier, ein Leutnant und ein Oberstleutnant, erzählen, der fünfte, ein Hauptmann, hört schweigend zu. Seine Schilderung jedoch führt uns durch diese Nacht, in der sich die Stimmen vermischen und überlagern und tief in die Zeiten vor, während und nach der Revolution eintauchen. Aus den Lebensgeschichten dieser…mehr

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Produktbeschreibung
Zehn Jahre nach der Nelkenrevolution von 1974, die den Kolonialkriegen Portugals sowie dem Salazar-Regime ein Ende bereitete, treffen sich fünf Kriegsveteranen zu einem Abendessen mit anschließendem Besäufnis im Rotlichtbezirk Lissabons. Vier Männer, ein einfacher Soldat, ein Fernmeldeoffizier, ein Leutnant und ein Oberstleutnant, erzählen, der fünfte, ein Hauptmann, hört schweigend zu. Seine Schilderung jedoch führt uns durch diese Nacht, in der sich die Stimmen vermischen und überlagern und tief in die Zeiten vor, während und nach der Revolution eintauchen. Aus den Lebensgeschichten dieser unterschiedlichen Männer erwächst ein kritisches Bild der unmittelbaren, gewalttätigen Vergangenheit Portugals.

Vom einfachen Soldaten aus dem Elendsviertel, der sich mit Geldgeschenken eines alternden Homosexuellen über Wasser hält, über den naiven Revolutionär, dem die Geheimpolizei die Ideale austreibt, bis zum verweichlichten Befehlshaber, dessen Leben nur aus Drückebergerei, Anpassung und Lügen besteht - Lobo Antunes läßt keinen ungeschoren. Mit geradezu wollüstiger, diabolischer Boshaftigkeit beschwört er die von Kriegstraumata, Sexual- und Minderwertigkeitskomplexen beherrschte Welt dieser Antihelden herauf, erzählt von ihren Wünschen und Sehnsüchten, aber auch von ihren Ängsten und Missetaten. Ein zutiefst menschliches Epos ist dieser, Lobo Antunes' fünfter Roman, in dem sich Form und Inhalt auf genuine Weise entsprechen.

Autorenporträt
António Lobo Antunes, geb. 1942 in Lissabon, studierte Medizin, war während des Kolonialkrieges 27 Monate lang Militärarzt in Angola und arbeitete danach als Psychiater in einem Lissabonner Krankenhaus. Heute lebt er als Schriftsteller in seiner Heimatstadt. Lobo Antunes zählt zu den wichtigsten Autoren der europäischen Gegenwartsliteratur. In seinem Werk, das mittlerweile zwanzig Titel umfasst und in über dreißig Sprachen übersetzt worden ist, setzt er sich intensiv und kritisch mit der portugiesischen Gesellschaft auseinander. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter den 'Großen Romanpreis des Portugiesischen Schriftstellerverbandes', den 'Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur', den 'Jerusalem-Preis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft' und zuletzt 2007 den Camões-Preis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.05.2002

Gären unter der Schädeldecke
Mit und ohne Putzfrau: António Lobo Antunes seziert das menschliche Bewusstsein
Tödlich ist dieses Licht. Die Menschen, Schattentiere allesamt, gehen daran zugrunde. Tag um Tag schickt die Sonne ihre unbarmherzigen Strahlen, macht offenbar, was besser im Dunkeln bliebe, die „Schleimspur des Begehrens”, die Gier nach Gewalt. Zwar ist die Nacht ein „übelriechender Käfig”, doch allein der Morgen kennt keine Gnade; seine Schwefelhelligkeit, Eiweißhelligkeit, Alptraumhelligkeit, seine „fettleibige, melancholische Olivenölhelligkeit” zwingt die Schattentiere aus ihren Verstecken. Sie müssen die billigen Nachtclubs und die schmutzigen Pensionen verlassen und erkennen im gezeichneten Gesicht des Gegenübers das eigene Versagen. Das Leben ist wenig mehr als „mühsames, aschiges Erwachen”, die Hoffnung gilt einem lichtlosen Vergessen.
Vier Männer jenseits des „Champagneralters” sind es, wiederum vier Männer, die 1974, im Jahr der Nelkenrevolution, aus den portugiesischen Kolonien ins Mutterland zurückkehren. Vier anderen „Retornados” hatte Antunes in der „Rückkehr der Karavellen” die Namen historischer Figuren aus dem sechzehnten Jahrhundert gegeben; vier muntere, inkontinente Greise kamen damals aus Angola und Mosambik nach Lissabon, strandeten im Altersheim und warteten auf die Wiederkunft des Königs Manoel: eine burleske Parabel auf den Niedergang eines Volkes. Schon 1983 aber hatte Antunes mit dem jetzt auf deutsch zugänglichen Roman „Fado Alexandrino” sein dem Umfang wie dem Gehalt nach gewichtigstes Buch geschrieben – achthundert Seiten, aus denen die Illusion verbannt ist, ein Morgen werde dereinst königlich triumphieren. Gegen die allmächtige Gegenwart, gegen die Erkenntnis, dass „die Minuten wie Blutegel über die Uhr gleiten”, steht den vier Heimkehrern nun ein einziges Mittel zu Gebote: die Augen schließen und selbst zur Dunkelheit werden.
Oberstleutnant Artur schläft nach dem Krebstod seiner Frau mit minderjährigen Prostituierten, er heiratet eine „Zicke mit Zigarettenspitze”, eine Boutiquenbesitzerin, die er verachtet. Unablässig träumt er den eigenen Tod herbei, denn „ich bin in eine Gasse geraten, die abwärts führt und nicht wieder aufhört”. Soldat Abilio leitet die bankrotte Umzugsfirma seines Onkels, verdingt sich als Stricher bei einem schwulen Maler, wiegt zwei Zentner und will sich „in Luft auflösen”. Der namenlose Funker glaubt an den Sozialismus, weil die Frau, die er heiratete, die Revolution so verführerisch schildert; doch nicht Gattin Delia, sondern die Geheimpolizei PIDE nimmt ihn ernst, indem sie ihn foltert: Jeder Faustschlag, jeder Fußtritt „entsprach den kleinen, zärtlichen Akten häuslichen Umgangs von Eheleuten”. Leutnant Jorge schließlich lebt mit einer Zwergin zusammen, seit die steinreiche Gemahlin Ines lesbisch wurde. Als einziger der vier Protagonisten erlebt er das Romanende. Er irrt durch die Straßen, sucht orientierungslos sein Auto, bleibt stehen, übergibt sich in den Rinnstein.
Der Mensch auf dem Weg zu seiner Auflösung ist das Thema auch dieses soghaften Frühwerks. Dem Untergang des homo sapiens aber geht seine Fragmentierung voraus, und darum durchziehen neben der Lichtmetaphorik zahlreiche Verstümmelungsphantasien das Buch – wie auch im meisterhaften Roman von 1999, den „Anweisungen an die Krokodile” betitelten Monologen von vier Frauen, die Mitte der siebziger Jahre in die Konterrevolution verstrickt sind. Widerwärtige Geräusche scheinen hier die Glieder des Oberstleutnants zu vierteilen, seine Eingeweide zu zerschneiden, ein Märzabend „zerfetzt” die Häuser. Der Tod und nur er ist Ereignis, weil jegliche Wahrnehmung mortifiziert.
Am Band der Nervenreize
Wenn Antunes den Antrittsbesuch des Leutnants bei den reichen Schwiegereltern und dessen Feilschen um den Preis für ein zehnjähriges afrikanisches Mädchen, damals in Mocambique, ineinander verschränkt, wenn satzweise die Zeiten, die Orte und die Subjekte wechseln, bis die Vergewaltigung des Mädchens und der erste Satz zur Schwiegermutter – „Ich heiße Jorge” - zusammenfallen, dann bildet Antunes mit größtmöglicher Genauigkeit ab, wie Wahrnehmung funktioniert. Ob diese auf vergangene oder aktuelle Ereignisse gerichtet ist, ändert nichts am hohen Preis für die eigene Lebensgeschichte: Das Dasein hängt am launischen Band der Nervenreize. Wer ihnen ganz sich hingibt, verliert die Identität, nach der er so besessen grapschte, erkennt sich nicht wieder im Trommelfeuer der Synapsen.
Wo die Ununterscheidbarkeit droht, wird der Nächste zum Rettungsanker. Die fremde Haut, an der man sich reibt, scheint zu beweisen, dass man so und nicht anders atmet, schwitzt, kopuliert. Gerade das Hässliche kann, weil es die eindeutigste sinnliche Behauptung ist, eine Sinnprothese sein, und an Hässlichkeiten herrscht in Antunesien kein Mangel. Obwohl und weil der „fürchterliche Geruch ihrer von Algentuffs übersäten Achseln” eine Zumutung ist, steigen der Oberstleutnant und der Soldat mit derselben Putzfrau ins Bett, weil und obwohl die Körpersäfte einer Bankangestellten „nach gammligem Dosenoktopus riechen”, zieht Leutnant Jorge sie seiner Luxusgemahlin vor, und wären die vier Huren für die vier Männer nicht „fettleibige Geschöpfe mit platinierten Mähnen, fleischfressenden Zähnen, unmäßigen Brüsten und Hüften”, könnten diese Fremden nicht zu Epiphanien des Eigenen werden.
Alles Elend der gasförmigen Wirbeltiere, als die Antunes die Menschen einmal bezeichnete, liegt beschlossen in ihrer Unfähigkeit, von sich abzusehen. Deshalb verfallen sie dem Zwang der Repetition. Sie sind gefangen in einer Endlosschleife aus Enttäuschung, Erwartung und Widerwille. Da sie sogar die Dinge und die Natur, die Holzpferdchen und die Sonne auf sich beziehen, können sie keinen Atemzug mehr tun, ohne an ihre seelischen Beschädigungen erinnert zu werden. Wollte man ein Wort finden für die absolute Leerstelle ihrer Existenz, so hieße es: Heteronomie.
Der fünfte Roman des António Lobo Antunes ist abermals eine faszinierende Reise in die gedankenschwere, derbe und meist fugendicht verschlossene Welt unter der Schädeldecke, eine Expedition in jene gefährlichen Bewusstseinsgegenden, wo die Sinne und der Geist sich kreuzen. Schönheit, für den Oberstleutnant, den Leutnant, den Funker und den Soldaten eine utopische Größe, ereignet sich dort, wo sie unverlierbar ist, im Medium der Poesie. Es ist eine am Hässlichen gewachsene Schönheit, die ihre Narben nicht verleugnet. Sie stellt sich ein, wenn das „komplizierte, traurige Wunder, am Leben zu sein”, den Überdruss besiegt. Dann „aquarelliert ein Versprechen von Blau die Dächer”, und jeder Vorwurf schweigt. Auch Schattentiere brauchen Licht.
ALEXANDER KISSLER
ANTÓNIO LOBO ANTUNES: Fado Alexandrino. Roman. Aus dem Portugiesischen von Maralde Meyer-Minnemann. Luchterhand Literaturverlag, München 2002. 798 Seiten, 29,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.08.2002

Wo alle Gewißheiten enden
António Lobo Antunes' Labyrinth verkommener Leidenschaften

Ein Bataillonsabendessen war geplant, ein Treffen alter Kameraden aus jenen Tagen, da man im Busch von Mosambik die letzten Reste des einstigen Weltreichs retten sollte. Aber am Ende dieser ausschweifenden Nacht, als schon der graue Tag anbricht und Lissabon zu einer Wüste kältestarrender Fassaden macht, hat einer der Versammelten ein Messer im Rücken. Tot liegt er auf der Auslegware des billigen Nachtclubs, wo weiterhin getrunken und gehurt wird, bis der Gestank die Feiernden doch nötigt, die Leiche vorläufig in der Speisekammer zu entsorgen - oder wurde sie vielmehr auf das Pissoir im öffentlichen Park gebracht? Der Fall bleibt unklar, die Versionen widersprechen sich, und auch der ermittelnde Inspektor kann den Journalisten nur Vorläufiges melden: "Eine einzige Leiche an zwei verschiedenen Orten, das kommt häufiger vor, als man annimmt." Zu diesem Zeitpunkt jedoch haben wir ohnehin den Glauben an Gewißheiten längst eingebüßt.

In "Fado Alexandrino" mutet der portugiesische Meistererzähler António Lobo Antunes seinen Lesern wieder Ungeheures zu, ein albtraumartiges Gewirr von Stimmen und Geschichten, und man kommt schier nicht davon los. Verstört durch die ständigen Ortsverschiebungen sowie durch die Doppelungen des Erzählten oft im Ungewissen, was genau sich gerade zuträgt, folgt man doch atemlos und wie gebannt und muß schließlich, kaum anders als der resignierende Ermittler, selbst herausfinden, wie sich die Versionen fügen. Dabei ist der Todesfall fast unerheblich. Zuvor schon haben vier der Veteranen die ganze Nacht ihrem zwanghaften Mitteilungsdrang freien Lauf gelassen und Erinnerungen an die siebziger Jahre ausgetauscht - an den sinnlosen Kolonialkrieg, die Rückkehr in die fremd gewordene Heimat, die eilige Revolution, das alte neue Leben nach dem Sturz der Diktatur - und dabei feststellen müssen, wie austauschbar ihre Lebensgeschichten aus Sex und Sucht, Betrug und Mühsal letztlich sind. Darin liegt mehr Brutalität und Elend als in der morgendlichen Messerstecherei.

Im Original bereits 1983 erschienen, gehört dieser Roman wie "Die Vögel kommen zurück" oder "Die Rückkehr der Karavellen" in die Reihe von Lobo Antunes' Erkundungen der portugiesischen Geschichte und zeigt den Autor bereits ganz auf der Höhe seiner oftmals gerühmten Kunst. Die irritierende Erzählweise, alles Geschehen in eine Vielzahl von Perspektiven aufzulösen, die sich fortwährend verschieben, durchbrechen und zuweilen innerhalb desselben Satzes umkehren, macht ihn zum raunenden Beschwörer des Imperfekten, Ungereimten und daher um so mehr Bedrückenden in einer Welt, der sämtliche Hoffnungen verlorengegangen sind. Was bleibt, ist Lissabon, "eine Stadt der erschöpften, vom falschen Champagner und vom Whisky aus Apothekenalkohol zerfressenen Huren, ein Friedhofszirkus, den eine stumme Trompete klagend unterstreicht und dem ein aus Fenstern bestehendes, trübes Theater zuschaut".

Auf dieser Bühne läßt Lobo Antunes seine Figuren unerbittlich spielen: den einfachen Soldaten, der sich das Geld fürs Rendezvous mit seiner Freundin als Stricherjunge erst verdienen muß; den Oberstleutnant, der seine junge Geliebte mit dem Geld der Gattin, die ihn gleichfalls hintergeht, aushält; den Leutnant, der in die bessere Gesellschaft einheiratet und im Moment der feierlichen Brautwerbung von Erinnerungen an das dürre Kind bedrängt wird, dem er in Afrika kümmerliche Lust abkaufte; den Funker, der einer linken Untergrundgruppe angehört, die Revolution in Haft erlebt und doch auch nach dem Sturz des Klassenfeindes nicht wirklich freikommt. Die bizarre Fülle der Geschichten, die sie im Laufe dieser alkoholisierten Nacht erzählen, entwirft ein so mächtiges und düsteres Gesellschaftspanorama, ein solches Spiegellabyrinth verkommener Leidenschaften, daß jener rasche Tod durchs Messer, der einen der vier endlich trifft, wohl nur als gnädiger Ausweg gelten kann.

Als der Soldat ganz zu Anfang dieses ausufernden Romans die Armee verläßt und wieder Eingang ins zivile Leben sucht, sieht er sich einer ungeheuren Leere gegenüber, einem "Raum von Tagen, von Stunden, die mit irgend etwas möbliert werden müssen". Man möchte es als klares Zeichen für die Meisterschaft des Autors Lobo Antunes werten, daß er, anstatt sich in bekannten und gut möblierten Erzählwelten bequem einzurichten, dieser Leere der Zivilgesellschaft so konsequent wie wortgewaltig Ausdruck gibt.

António Lobo Antunes: "Fado Alexandrino". Roman. Aus dem Portugiesischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Luchterhand Literaturverlag, München 2002. 797 S., geb., 29,50 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Vier ehemalige Soldaten und eine alkoholisierte Nacht, in der sich für einen zutiefst beeindruckten Tobias Döring ein mächtiges und düsteres Gesellschaftspanorama entfaltet. Dieser im Original 1983 erschienene Roman gehört nach Ansicht des Rezensenten in die Reihe von Antonio Lobo Antunes' Erkundungen der portugiesischen Geschichte, die ihn schon auf der Höhe seiner "oftmals gerühmten Kunst" zeigen. Im vorliegenden Fall mute der Meistererzähler seinen Lesern wieder Ungeheures zu, schreibt Döring: "ein albtraumartiges Gewirr von Stimmen und Geschichten, und man kommt schier nicht davon los". Am Ende eines ausschweifenden Bataillonsessens, wo sich alte Kameraden "aus jenen Tagen, da man im Busch von Mosambik die letzten Reste des einstigen Weltreiches retten sollte", ende einer der Versammelten mit einem Messer im Rücken auf der Auslegware eines billigen Nachtclubs. Der Fall bleibt den Auskünften des Rezensenten zufolge unklar, denn die Versionen vom Geschehen widersprechen sich. Verstört durch die ständigen Ortsverschiebungen und Doppelungen des Erzählten folgt der Rezensent dem Geschehen eigenem Bekunden zufolge "ebenso atemlos wie gebannt". Der Todesfall entpuppt sich für ihn dabei als eher unerheblich. Denn in dem, was die vier Veteranen in zwanghaftem Mitteilungsdrang in ihren Erinnerungen an die siebziger Jahre über den sinnlosen Kolonialkrieg und austauschbaren Lebensgeschichten aus Sex und Sucht, Betrug und Mühsal zu erzählen haben, liegt für Döring mehr "Brutalität und Elend" als in der Messerstecherei.

© Perlentaucher Medien GmbH"
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