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'Dieses Buch nimmt einen gefangen und reißt mit. Ein Sachbuch, das sich liest wie ein Kriminalroman. Beevors Buch ist das Ergebnis einer großen Erzählkunst.' -- Die Welt
"Er verwebt Augenzeugenberichte und Kriegswissenschaft zu einer romanhaft spannenden Darstellung." -- Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Nachdrücklicher als alle Gedenkveranstaltungen macht dieses Buch deutlich, um welchen Preis der Sieg der Alliierten errungen wurde." -- FAZ
Eine ungeschminkte Momentaufnahme aus dem Innern des Krieges, die unter die Haut geht D-Day, das war die größte militärische Operation aller
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Produktbeschreibung
'Dieses Buch nimmt einen gefangen und reißt mit. Ein Sachbuch, das sich liest wie ein Kriminalroman. Beevors Buch ist das Ergebnis einer großen Erzählkunst.' -- Die Welt

"Er verwebt Augenzeugenberichte und Kriegswissenschaft zu einer romanhaft spannenden Darstellung." -- Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Nachdrücklicher als alle Gedenkveranstaltungen macht dieses Buch deutlich, um welchen Preis der Sieg der Alliierten errungen wurde." -- FAZ
Eine ungeschminkte Momentaufnahme aus dem Innern des Krieges, die unter die Haut geht
D-Day, das war die größte militärische Operation aller Zeiten: die Invasion der Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie. Beevor zeichnet diesen Tag minutiös nach. Hautnah erlebt der Leser im Hauptquartier die Nervosität der Befehlshaber, begreift die komplexe Strategie einschließlich des kühnen Täuschungsmanövers, spürt die moralische Bürde, die Männer wie General Eisenhower empfanden. Mit wachsender Spannung blättert Beevor immer neue Seiten auf: Soldaten, die von Angst geplagt, gleichwohl stolz sind, ein Kompaniechef, der seinen Leuten im Landungsboot Shakespeares »Heinrich V.« vorliest.
Beevor versteht es wie kein Zweiter, Geschichte klug und verständlich zu erzählen.
Autorenporträt
Antony Beevor, Jahrgang 1946, ist ehemaliger britischer Berufsoffizier. Außer mit Romanen hat er sich mit mehrfach ausgezeichneten geschichtlichen Sachbüchern (u.a. über die Resistance und den Spanischen Bürgerkrieg) einen Namen gemacht. Ausgezeichnet u. a. mit dem Samuel Johnson Award für Sachbücher, dem Hawthornden Award sowie dem Wolfson Award für historische Werke. Antony Beevor ist Fellow der Royal Society of Literature und Chevalier de L'Ordre des Arts et Lettres sowie Gastprofessor an der University of London, School of History, Classics and Archaeology. Er lebt mit seiner Familie in London.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.06.2010

Die größte militärische
Operation aller Zeiten
Antony Beevors faszinierende Darstellung
der Landung in der Normandie: „D-Day“
Der amerikanische General George Patton nannte seine zweite Panzerdivision „Die Hölle auf Rädern“. Ihre Männer waren, wie der Chef, trinkfest, elitär und dem Plündern nicht abgeneigt. Aus Gewohnheit schossen sie auf alles, was sich bewegte.
Als sie im Frühsommer 1944 in der nördlichen Normandie an Land gegangen waren, ermunterte der General seine Soldaten in einer kurzen Rede: „Jetzt wollen wir den Krauts Feuer unterm Arsch machen und sie vor uns her bis nach Berlin treiben. Und wenn wir dort sind, dann werde ich den Anstreicher, diesen Hundesohn, persönlich erschießen.“ Aus dem letzten guten Vorsatz wurde bekanntlich nichts. Doch brachte es der Vier-Sterne-General auch ohne Hitlers Exekution zum populärsten Haudrauf an der Westfront des Zweiten Weltkriegs. Er liegt in Heidelberg begraben.
Patton starb bei einem ganz gewöhnlichen Verkehrsunfall, auf dem Weg zur Jagd im Dezember 1945. In der Normandie verloren 125 000 seiner amerikanischen Landsleute in schrecklich blutigen Schlachten Gesundheit oder das Leben. Denn mit der alliierten Landung an den Stränden der Normandie – dem berühmten „D-Day“ am 6. Juni 1944 – war nur das erste gnadenlose Gemetzel absolviert. Es folgten zwei Monate schwerer Kämpfe. Diese Schlachten halten dem Vergleich mit Stalingrad durchaus stand, schreibt der englische Militärschriftsteller Antony Beevor in seinem neuesten Buch. Nicht nur, dass am D-Day „die größte militärische Operation aller Zeiten“ stattfand, mit der „gewaltigsten Flotte, die je in See gestochen ist“. Das grandiose Unternehmen konturierte auch die Landkarte Europas bis in unsere Tage.
Hitler hat sich auf die Invasion der Westmächte gefreut. Er war sicher, dass er sie ins Meer treiben und zur Kapitulation zwingen werde. Und dann würde mit Stalin und den Russen abgerechnet. Um seinen Generalen den Marsch zu blasen, unternahm der deutsche Diktator am 16. Juni einen kurzen, seinen letzten Frankreichbesuch. In der Schlacht um die Normandie wurden nahezu alle deutschen Elitetruppen geführt, insbesondere die kampfstarken, hochmotivierten SS-Panzerdivisionen. Von der Ostfront, die im Sommer unter schwerem russischen Druck stand, zog Hitler seine modern ausgerüsteten Verbände ab – doch das half der deutschen Militärführung alles nichts. Die Alliierten waren stärker.
Montgomery – „ein Psychopath“
Ihre Luftüberlegenheit war von Anfang an kriegsbestimmend. Die Oberbefehlshaber, der britische Feldmarschall Bernard Montgomery und der amerikanische General Dwight D. Eisenhower (er brachte es in den fünfziger Jahren noch zum US-Präsidenten), ließen die deutschen Linien vor jedem Großangriff schwer bombardieren. So warfen in der „Operation Goodwood“ bei Caen 2600 alliierte Bomber innerhalb von nur zweieinhalb Stunden auf einer Frontlinie von 6,5 Kilometern 7500 Tonnen Bomben ab. Die wenigen Überlebenden waren so geschockt, dass sie nicht nur die Sprache, sondern jede Orientierung über Ort, Zeit und Situation verloren.
Weil die Panzertruppen zunehmend häufiger über Sieg und Niederlage entschieden, war deren Schicksal auf beiden Seiten besiegelt. Ihre Verluste erreichten Kamikaze-Niveau. Aus den ausgebrannten Stahlwracks mussten amerikanische Bergungstruppen die Überreste der Besatzungen gelegentlich mit dem Löffel abkratzen, für die Beerdigung.
Über den Kessel von Falaise schrieb ein englischer Offizier nach der Schlacht: „Die Straßen waren von Fahrzeugwracks, von aufgeblähten menschlichen Leichen und Pferdekadavern übersät. An zerschossenen Panzern und Bäumen klebten Uniformteile, menschliche Überreste hingen über brandgeschwärzten Hecken. Zwei Tote im grauen Soldatenrock, denen die Beine fehlten, lehnten an einem Erdwall, als verharrten sie im Gebet.“
Auf beiden Seiten starben Soldaten aus vieler Herren Länder. So kommandierte Montgomery – unter anderem – rhodesische Truppen und Formationen, die mehrheitlich aus emigrierten deutschen Juden bestanden. Die deutschen Oberbefehlshaber führten – unter anderem – Georgier, Tataren und berittene Kosaken ins (meist) letzte Gefecht. Die Kämpfe waren gnadenlos, denn oft machten beide Seiten keine Gefangenen. In der Normandie fielen sogar Generale; der deutsche Feldmarschall Erwin Rommel wurde schwer verletzt.
Mit den hohen Offizieren beschäftigt sich Militärhistoriker Beevor – er war in seinen jungen Jahren britischer Soldat in West-Berlin – eher distanziert. Die siegreiche Koalition, schreibt er, war ein „zänkisches Bündnis“. Eisenhower hielt den eitlen Montgomery in „erster Linie für einen Psychopathen“. Der wiederum glaubte, Eisenhower sei „gar kein Soldat, sondern nur ein netter Kerl“. Beide waren sich aber einig, dass der französische General Charles de Gaulle wirklich größenwahnsinnig sei. „Jeder hat sein Kreuz zu tragen“, sagte der britische Premier Winston Churchill mit resignativem Unterton, „meines ist das lothringische.“ (Er spielte damit auf de Gaulles Herkunft aus Lothringen an.)
Eisenhower – „kein Soldat“
Die deutsche Szenerie leuchtet Beevor nicht so maliziös und kenntnisreich aus. Sein Kapitel über das Hitler-Attentat vom 20. Juli ist das schwächste und steckt voller sachlicher Fehler. Übersetzer und Lektor der deutschen Ausgabe sind sicher keine Sachkenner. Deutsche Leutnants werden immerzu „Lieutenant“ genannt. Die maroden „Magenbataillone“, in denen Soldaten zusammengefasst wurden, die das Kommiss-Schwarzbrot nicht vertrugen und unter Gastritis litten, firmieren als „Bauchbataillone“. Der Start einer V1-Rakete wird als „Abfahrt“ bezeichnet und der stimulierende Pharma-Muntermacher Benzedrin als ein „Beruhigungsmittel“. Immerhin übernimmt die deutsche Ausgabe das instruktive Karten- und Bildmaterial der Originalausgabe, die in Großbritannien im vergangenen Jahr Platz 1 der Bestsellerliste erklomm. Beevor ist eben ein Profi.
Wohl auch deshalb lässt er sein Werk mit dem fast unblutigen, eher kuriosen Run auf Paris enden. Dort wollten natürlich alle Überlebenden die Ersten sein. Dem Schriftsteller, Kriegskorrespondenten und Macho Ernest Hemingway gelang, behauptete er später, die Befreiung des „Ritz“ und seiner legendären Bar. Das restliche Paris überließ man dem General de Gaulle, der in diesen Tagen ausnahmsweise nicht in die Hand biss, die ihn fütterte.
Pattons 3. US-Army inklusive der immer wieder aufgefrischten „Hölle auf Rädern“ wurde auf allerhöchsten Befehl ein paar Tage zurückgehalten. Während der kurzen Tage vor Paris präparierte die amerikanische Soldatenzeitung Stars and Stripes ihre überlebenden Leser mit nützlichen Sätzen auf Französisch, etwa: „Meine Frau versteht mich nicht“ – als Hilfe für das, was man damals die „horizontale Kollaboration“ nannte. HANS HALTER
ANTONY BEEVOR: D-Day. Die Schlacht um die Normandie. Aus dem Englischen von Helmut Ettinger. C. Bertelsmann Verlag, München 2010. 672 Seiten, 28 Euro.
Hans Halter ist Arzt und war 30 Jahre lang Redakteur beim Spiegel.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hans Halter stellt ein Werk des englischen Militärschriftstellers Antony Beevor vor. Erstaunlich, dass ein Buch, das die Gemetzel des D-Day in allen Einzelheiten schildert, noch immer Bestsellerpotential birgt. Wer sich wie Halter für Schilderungen der gnadenlosen Kämpfe zwischen Alliierten und SS-Panzerdivisionen in der Normandie interessiert, wer sich dagegen nicht so sehr für die vom Autor eher distanziert behandelte "zänkische" Führung der alliierten Koalition interessiert und wen die von Halter reihenweise bemerkten sachlichen Fehler betreffend die "deutsche Szenerie" nicht allzu sehr stören, der ist hier goldrichtig.

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