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Zufall oder Absicht? Erst boomt die Börse, dann stürzt sie ab. Erst verspricht man den Anlegern hohe Gewinne, dann überlässt man ihnen die Verluste. Günter Ogger nähert sich dem Phänomen "Börse" mit dem kritischen Blick des unabhängigen Wirtschaftsjournalisten. Er will, anders als manche seiner Kollegen, den Anleger nicht zum Aktienkauf verführen, sondern ihm für die kühl kalkulierten Manöver der Finanzbranche die Augen öffnen. Eine schonungslose Bilanz, die zeigt, wie man dennoch mit Aktien Geld verdienen kann.

Produktbeschreibung
Zufall oder Absicht? Erst boomt die Börse, dann stürzt sie ab. Erst verspricht man den Anlegern hohe Gewinne, dann überlässt man ihnen die Verluste. Günter Ogger nähert sich dem Phänomen "Börse" mit dem kritischen Blick des unabhängigen Wirtschaftsjournalisten. Er will, anders als manche seiner Kollegen, den Anleger nicht zum Aktienkauf verführen, sondern ihm für die kühl kalkulierten Manöver der Finanzbranche die Augen öffnen. Eine schonungslose Bilanz, die zeigt, wie man dennoch mit Aktien Geld verdienen kann.

Autorenporträt
Günter Ogger, geboren 1941, ist einer der bekanntesten deutschen Wirtschaftsjournalisten und arbeitete lange Jahre als Redakteur beim Wirtschaftsmagazin Capital. Mit seiner Managerkritik "Nieten in Nadelstreifen" eroberte er die Bestsellerlisten; dieses Buch erreichte eine Gesamtauflage von über 1,2 Millionen Exemplaren. Auch seine nachfolgenden Schwarzbücher über "Das Kartell der Kassierer" oder "König Kunde" sorgten für Furore.
Rezensionen
Die Gewinner im Hintergrund
Eines vorweg: Ogger will keine Hetzjagd auf die Börse und ihre Repräsentanten eröffnen. Er will über den Aktienhandel aufklären und Wege aufzeigen, über die man zu wirklich soliden und Gewinn bringenden Anlagemöglichkeiten findet. Aber, wie bei der philosophischen Aufklärung, steht auch bei Ogger am Anfang die Kritik. So zeigt der Autor schonungslos auf, was sich hinter den Kulissen abspielte, als alle Welt in Aktien investierte und auf den großen Gewinn hoffte, während einige informierte Damen und Herren diese Hysterie nutzten, um ihre Millionen-Schäfchen ins Trockene zu bringen.
Der Schwindel geht weiter
In diesen Tagen kommen Meldungen aus Tschechien, die Oggers Thesen auf erschreckende Weise bestätigen: Investmentgesellschaften hatten mit unrealistischen Gewinnversprechen immer mehr Bürger dazu bewegt, ihre Ersparnisse anzulegen; mit dem Resultat, dass die Gesellschaften nun pleite, die Manager zum Teil über alle Berge und die Ersparnisse verloren sind. Ogger deckt die Zusammenhänge auf und zeigt, wer daran verdient, dass viele verlieren. Er dokumentiert, mit welchen Strategien, Manövern und Manipulationen fragwürdige Gewinne erzielt wurden, und verfolgt dabei ein Ideal: das des mündigen Anlegers, der seine Informationsquellen kritisch prüft und selbstständig wohl begründete Anlageentscheidungen zu treffen vermag. (Roland Große Holtforth, literaturtest.de)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.04.2001

Die Lust am Aktiengrusel
Günter Oggers schaurige Mär vom großen Börsenschwindel

Günter Ogger: Der Börsenschwindel. Wie Aktionäre und Anleger für dumm verkauft werden. Bertelsmann Verlag, München 2001, 319 Seiten, 44 DM.

Warum lesen wir so gerne Geschichten über Gaunereien? Weil wir uns wappnen wollen gegen Betrügereien? Weil wir uns freuen, daß es uns nicht erwischt hat? Oder einfach, weil wir uns ein wenig gruseln wollen? Warum das breite Publikum solche Geschichten gerne liest, spielt für Günter Ogger keine Rolle, er bedient nur die ohne Zweifel vorhandene Nachfrage nach ihnen: Ogger schreibt vom großen Börsenschwindel, dem großangelegten Betrug der Finanzbranche an den Anlegern, um seine Leser zu unterhalten.

Um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen: Auf den Aktienmärkten, vor allem auch auf dem Neuen Markt, ist in den vergangenen anderthalb Jahren viel passiert, was der Branche nicht zum Ruhm gereicht: Geschäftsberichte wurden beschönigt, Insiderhandel betrieben, Unternehmen wurden an die Börse gebracht, die dafür oft noch nicht reif waren, und nicht jeder Analyst mag eine weiße Weste haben. Viel Geld wurde verloren und floß auch in Taschen, wo es rechtlich oder zumindest moralisch nicht hingehört hätte. Ogger benennt und beschreibt viele dieser Fälle und kommentiert sie teils zornig - aber auch zu Recht.

Dennoch: Bei der Lektüre des Buches bleibt ein fader Nachgeschmack zurück. Zu einseitig und undifferenziert kommt das Buch daher; anekdotisch wirkende Fälle werden erzählt und aneinandergereiht, die alle nur eine Aussage zulassen: Wohin man auch am Kapitalmarkt geht, man wird übers Ohr gehauen.

Er wolle die Aktie nicht verteufeln, schreibt Ogger im Vorspann, doch nach der Lektüre des Buches fragt man sich, warum man überhaupt Geld auf dem Aktienmarkt anlegen soll. Zwar finden sich am Ende des Buches Hinweise für Anleger, die aber dem Anspruch des Autors, das Geld der Leser vor dem Zugriff der "dreisten Finanzprofis" retten zu wollen, nicht gerecht werden. Zudem wirken diese Tips im Kontext des Buches aufgesetzt und unpassend, so als sei Ogger auf den letzten Metern eingefallen, daß man dem Leser noch etwas journalistischen Nutzwert vermitteln könne. Die Behauptung des Klappentexts, daß Oggers "schonungslose Börsenbilanz" zeige, "wie man dennoch mit Aktien Geld verdienen kann", ist aus der Lektüre des Textes schwerlich nachvollziehbar.

Das Thema wäre ergiebig gewesen: Was kann, was müssen die Politik und die Justiz tun? Welche Befugnisse brauchen die Aufsichtsbehörden? Wie ist die Rechtslage, und wie müßte sie verändert werden? Wie kann man sich als Anleger schützen? All diese Fragen bleiben unbeantwortet. Ogger beschränkt sich darauf, dem Leser einen angenehmen (?) Schauer auf den Rücken zu schreiben. Wer in den vergangenen Monaten nicht investiert hat, kann sich bei der Lektüre im glücklichen Gefühl wiegen, davongekommen zu sein oder recht behalten zu haben. Wer Geld verloren hat, kann sich hier den Trost holen, daß es nicht seine Schuld war - und sich schwören, daß ihm so etwas nie wieder passiert. Bis zur nächsten Hausse.

HANNO BECK

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Hanno Beck mag zwar an keiner Stelle bestreiten, dass es - gerade was den Neuen Markt betrifft - in den vergangenen Monaten zu zahlreichen Betrügereien gekommen ist und das viele der gelisteten Unternehmen keineswegs über die erforderliche Börsenreife verfügen. Dennoch kann er Oggers Buch nicht viel abgewinnen. Seiner Ansicht nach bedient der Autor lediglich die "ohne Zweifel vorhandene Nachfrage" nach gruseligen Börsenanekdoten, die alle letztlich darauf hinauslaufen, dass man am Aktienmarkt nur "übers Ohr" gehauen wird. Dies ist dem Rezensenten allerdings alles etwas zu "einseitig und undifferenziert" und darüber hinaus habe der Autor, so Beck, die Behauptung im Klappentext, dass er aufzeige, wie man mit Aktien dennoch Geld verdienen könne, nicht überzeugend eingelöst. Zahlreiche Aspekte, die ihn zu diesem Thema interessiert hätten, etwa zur Rechtslage, zum Anlegerschutz oder zum politischen Handlungsbedarf lässt das Buch unbeantwortet, moniert der Rezensent.

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