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"Der einzig wirkliche Mann, für den es sich aufzustehen lohnt, ist Yurik. Aber der nimmt mich nicht wahr. Yurik hat Charakter und vielleicht denkt er, ich habe keinen. Oder er bemerkt nicht, dass ich ihn anschaue. Oder er glaubt, dass ich an Martin interessiert bin, weil der mir gestern zur Bushaltestelle gefolgt ist. Wenn er das glaubt, bin ich tot. Bestimmt glaubt er das. Ich bin tot."
Mückes Mutter ist krank, Papa meistens in Tokio, ihr Sportzeug ist auch mal wieder nicht gewaschen und sie muss die alte glitzerlila Turnhose anziehen - es ist alles so unfair. Doch zum Glück gibt es auch
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Produktbeschreibung
"Der einzig wirkliche Mann, für den es sich aufzustehen lohnt, ist Yurik. Aber der nimmt mich nicht wahr. Yurik hat Charakter und vielleicht denkt er, ich habe keinen. Oder er bemerkt nicht, dass ich ihn anschaue. Oder er glaubt, dass ich an Martin interessiert bin, weil der mir gestern zur Bushaltestelle gefolgt ist. Wenn er das glaubt, bin ich tot. Bestimmt glaubt er das. Ich bin tot."

Mückes Mutter ist krank, Papa meistens in Tokio, ihr Sportzeug ist auch mal wieder nicht gewaschen und sie muss die alte glitzerlila Turnhose anziehen - es ist alles so unfair.
Doch zum Glück gibt es auch diese ganz anderen Momente: Wenn sie mit Nora über den Dächern der Stadt sitzt und der Wind ihnen die Haare in den Mund weht, oder wenn sie sich mit Yurik reglos im Pool des Majestic-Hotels treiben lässt. Oder auf Konzerten, wenn sie ganz fest tanzt und ihr ganzes Leben wie ein Gewitter durch sie hindurchrauscht.
Und außerdem ist sie jetzt mit Yurik zusammen! Aber was heißt das überhaupt? Mit dem ganzen Krankheitsscheiß kann er ihr jedenfalls nicht helfen ...
Autorenporträt
Veronika Rotfuß lebt in München, spielt an kleinen Theatern und schreibt Kurzgeschichten. Sie hätte gern einen Job, in dem sie dafür bezahlt wird, Zeitung zu lesen. "Mücke im März" ist ihr erster Roman.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.08.2008

LIES DOCH MAL

Fallstricke: Die arme Roxy, sie hat abstehende rosa Segelohren! Das ist das gefundene Fressen für die vier Mitglieder der Hacker-Bande an ihrer Grundschule. Aber Roxy hat nicht nur jeden Tag Ärger, sobald sie den Schulhof betritt, sondern auch einen Onkel, der mit seinem Freund Lord Distelbacke schon viele Abenteuer erlebt hat. Dessen "Handbuch der Gefahren und Fallstricke" liest Roxy immer wieder, und das erweist sich dann auch als äußerst nützlich. Denn eines Tages gerät sie mit der ganzen Hacker-Bande auf einer einsamen Insel in Gefahr: Roxy wusste, dass sie niemals einen wütenden Elefantenbullen einfangen und wahrscheinlich auch keine Lawine überleben würde, aber das hier, das konnte sie schaffen. Nur keine Panik!

Roxy mit den Segelohren beweist mehr Mut und Listigkeit als die ganze Hacker-Bande zusammen. Schnell, lustig, ungewöhnlich und auch jungentauglich!

steff.

Phyllis Reynolds Naylor: : "Roxy rennt". Dtv junior. 127 Seiten, 5,95 Euro. Ab 9 Jahre.

Verluste: Ganz schön viel für die sechzehnjährige Mücke: eine Mutter, die mit nur siebenundvierzig Jahren erkrankt und dauerhaft in die Klinik muss. Ein Vater, der zwar sehr liebe- und verständnisvoll ist, aber oft nach Tokio reisen muss. Und mittendrin das Gefühlschaos nach dem ersten Kuss von Yurik, der dann für kurze Zeit ihr Freund wird. Aber es gibt auch wunderbar leichte und schöne Momente: nach einem eigentlich überflüssigen Streit mit der besten Freundin Nora auf der Dachterrasse, Treibenlassen mit Yurik im feinen Hotel-Schwimmbad oder das genau passende selbstgebastelte Geschenk vom kleinen Bruder. Der erste Roman von Veronika Rotfuß besticht nicht nur durch sehr anschauliche Szenen und die natürliche Sprache, sondern vor allem durch unsentimentalen und doch sensiblen Umgang mit Krankheit und Behinderung.

steff.

Veronika Rotfuß: "Mücke im März". Carlsen Verlag. 192 Seiten, 12 Euro. Ab 12 Jahre

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.03.2009

Bittersüße Beziehung
Die erste Liebe als eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Obwohl Yuriks linkes Bein drei Zentimeter kürzer ist als sein rechtes, wirkt er nie schwach. Eher wie ein junger Puma, seiner Kraft gewiss und in sich ruhend. Die 15-jährige Mücke stellt fest: „Der einzig wirkliche Mann, für den es sich lohnt aufzustehen, ist Yurik.” Am liebsten würde Mücke morgens nämlich im Bett liegen bleiben, weil sie die Situation zu Hause unerträglich findet. Vor zwei Jahren war ihre schöne Mutter noch penibel und streng, jetzt sitzt sie meist teilnahmslos im Bett, sabbert aus dem Mundwinkel, weiß ihren Namen nicht mehr. Sie gehört zu den ganz wenigen Menschen, die vorzeitig an Alzheimer erkrankten. Der Vater arbeitet unter der Woche in Tokio. Um die Mutter, Mücke und ihren kleinen Bruder Jan kümmert sich dann eine Haushaltshilfe. Frau Kowalski kommt kaum noch mit der Wäsche nach, seit die Kranke mit „Protestscheißen” für enormen Lakenverschleiß sorgt. Deshalb muss Mücke im Sportunterricht auch ihre alte lila Glitzerhose anziehen – wie erniedrigend!
Mücke ist rasend verliebt in Yurik, er aber nimmt sie anscheinend nicht wahr. Also geht sie aufs Ganze, zerrt ihn in den Duschraum der Schule und küsst ihn auf den Mund. Das ist der Auftakt einer bittersüßen Beziehung, denn dem himmelhochjauchzenden Anfang folgen Momente, in denen ihr „ein Zahnstocher in die Magengegend” fährt. Yurik gibt nichts von sich preis, macht Ausflüge, trifft Leute, ohne Mücke davon zu erzählen. Als sie ihn zu einem Konzert ihrer Lieblingssängerin einlädt, reagiert er gleichgültig. „Deswegen kann ich Träume nicht leiden. Wenn sie platzen, bleibt nur Enttäuschung zurück.” Berührend und sensibel schildert Veronika Rotfuß das gegenseitige Taxieren, die vorsichtige Nähe einer ersten Liebe, in der Sex noch keine Rolle spielt. Im Vordergrund stehen die Unsicherheiten, Missverständnisse, das Ratlos-in-der-Luft-Hängen: „Vielleicht habe ich mich mit der Idee, dass wir ein Paar sein müssten, in etwas verrannt, was Yurik gar nicht will? Und ich? Will ich?”
Zweifel sind das eine Thema des Buches, ein anderes Seelenqualen. „Jan leidet unter dem Chaos mit Mama. Ich weiß nicht, was mir mehr ausmacht: dass er leidet, dass Mama leidet oder dass ich leide. Von Papa rede ich gar nicht, der will nicht zugeben, dass er leidet.” Und sie selbst? Am Ende des Buches schleudert Mücke ihre angestaute Wut über die Mutter dieser direkt ins Gesicht. Ihr Vorwurf „Du hast mich alleingelassen” wird zum Schlüsselsatz des Buches. Die Szene, eben noch voller Verzweiflung, wandelt sich zur trostvollen, als Mücke die Hand der Mutter spürt, wie sie unsicher ihren Körper heraufkrabbelt und ihr immer wieder über den Kopf streicht.
Mücke im März verströmt alles andere als Teenager-Tristesse. Die Beobachtungen der Protagonistin sind ebenso scharfsichtig wie komisch. Und wenn sie mit ihrer Freundin über den Dächern von Hamburg sitzt oder Yurik warm seinen Arm um ihre Taille legt und sie mit Caprisonne versorgt, kann Mücke vollkommen glücklich sein. (ab 12 Jahren) VERENA HOENIG
VERONIKA ROTFUSS: Mücke im März. Carlsen 2008. 190 Seiten, 12 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Scharfsichtig und komisch zugleich findet Verena Hoenig dieses Jugendbuch von Veronika Rotfuß. Die Autorin, so erfahren wir, erzählt hierin die Geschichte der fünfzehnjährigen Mücke, die sich zum ersten Mal verliebt. In Yurik, der so wenig von sich preisgibt und die Protagonistin immer wieder ratlos zurücklässt. Doch das, lernt der Leser der Rezension, ist nicht Mückes einziges Problem: ihre Mutter leidet an einer verfrühten Form von Alzheimer, und da der Vater meist geschäftlich in Japan unterwegs ist, wartet auf Mücke und ihren kleinen Bruder Jan zu Hause nur die Haushälterin. Das Ganze schildert die Autorin berührend und sensibel, findet die Rezensentin, aber ohne jegliche "Teenager-Tristesse".

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein beeindruckendes Buch, das wir nicht nur Jugendlichen wärmstens anempfehlen können [...].", Die Welt 20151104