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Mit wem soll Robin nur reden, jetzt wo ihre beste Freundin Melissa ins tiefste Alabama gezogen ist? Und es gäbe jede Menge zu erzählen. Von den Liebesproblemen ihrer leicht abgedrehten Familie oder den Eskapaden von Frankie, ihrem etwas zu forschen Nachbarn. Von ihren ganzen Ausreden und Lügereien. Und vor allem aber von Tri, dem toffeefarbenen Jungen, der auf einmal unter dem Ahornbaum vor Melissas altem Haus auftaucht und Robin einfach nicht mehr aus dem Kopf geht.

Produktbeschreibung
Mit wem soll Robin nur reden, jetzt wo ihre beste Freundin Melissa ins tiefste Alabama gezogen ist? Und es gäbe jede Menge zu erzählen. Von den Liebesproblemen ihrer leicht abgedrehten Familie oder den Eskapaden von Frankie, ihrem etwas zu forschen Nachbarn. Von ihren ganzen Ausreden und Lügereien. Und vor allem aber von Tri, dem toffeefarbenen Jungen, der auf einmal unter dem Ahornbaum vor Melissas altem Haus auftaucht und Robin einfach nicht mehr aus dem Kopf geht.
Autorenporträt
Sylke Hachmeister, geb. 1966 in Minden, studierte Kommunikationswissenschaften, Anglistik und Soziologie an der Universität Münster. Sie promovierte im Fach Publizistik und lernte zusätzlich Niederländisch. Zunächst war sie einige Jahre in einem Hamburger Kinderbuchverlag tätig, bevor sie sich als freie Übersetzerin und Autorin etablierte. Ihre Arbeit wurde mit bedeutenden Auszeichnungen gewürdigt, so mit dem 'Luchs des Jahres' der ZEIT und mit dem 'Gustav-Heinemann-Friedenspreis'. Sylke Hachmeister lebt in der Nähe von Köln.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2005

Rote Ohren
Kathleen Jeffrie Johnsons Adoleszenzroman „Die Parallelwelt der Lügner”
Von Siggi Seuss
Vorsicht, heißes Buch! Es wimmelt nur so von fitten, netten und vor allem von schönen und erfolgreichen Menschen in Kathleen Jeffrie Johnsons Roman Die Parallelwelt der Lügner. Waschbrettbäuche und perfekte Körper, wohin man blickt. Exquisite Mode, schickes Styling, betörende Düfte, knackige Pos und - in den Worten der 15-jährigen Erzählerin Robin - „geile Titten”. Aber, man ahnt bereits auf den ersten Seiten des Buches: Die Welt der Menschen, für deren Schönheit sich die Chromosomen anscheinend ganz besonders ins Zeug gelegt haben (wie Robin glaubt), sie ist nicht so. Hinter den bürgerlichen Fassaden bröckelt es gewaltig. Man muss gar nicht besonders tief ins wohlhabende Milieu einer Provinzstadt in Maryland eindringen, um zu begreifen, dass neben der heilen Welt eine Parallelwelt der Lügner existiert, in der munter belogen und betrogen wird. Robin braucht zu dieser Erkenntnis etwas länger, und das ist mehr als verständlich. Schließlich ist sie mittendrin in den Sinnkrisen, die junge Menschen mit 15 eben heimsuchen. Besonders jene, die glauben, inmitten einer Welt der Schönen und Erfolgreichen zu den hoffnungslosen Fällen zu zählen. „Ich hab nichts zum Vorzeigen”, stellt Robin fest und kaut dabei frustriert an einem Schokonussriegel, „mein Bauch ragt weiter vor als meine Brüste.” Auch ein zweites Statussymbol stößt nur auf das Interesse des alten Mr. Simmons. „Er versucht mir immer in den Po zu kneifen.” Robin „Fettbäckchen” - wie sie sich selbst nennt - leidet. Sie leidet unsäglich auf diesem Jahrmarkt der Eitelkeiten, der tagtäglich um sie herum veranstaltet wird. „Keiner sagt einem”, beklagt sie sich zu Recht, „was man machen soll, wenn man zu dick ist und ein hoffnungsloser Fall und die einzige Freundin, die man hat, nach Alabama zieht.” Unglücklicherweise zählt auch ihre face- und brustgeliftete Mutter zu den Schickimickis und Frankie aus dem Nachbarhaus, der das Zeug dazu hat, in L. A. Karriere zu machen, wenn er nur seiner Devise treu bleibt: „Immer dran bleiben, sonst verfällt dein Körper”. Zu allem Übel erregt Frankies Körper Robins Sexfantasien massiv zu der Zeit, als sie einen wirklich netten afroamerikanischen Jungen kennenlernt.
Geschichten um den Schönheitswahn gehören inzwischen zum Repertoire von flotten Adoleszenzromanen. Geschichten, die die schwierige Gratwanderung zwischen tiefer Verunsicherung und ironischer Distanz souverän bewältigen, sind dabei eher die Ausnahme. Kathleen Jeffrie Johnson geht ungewöhnlich offen zur Sache und Sylke Hachmeister bringt selbst Robins heimlichste Gedanken treffend ins Deutsche. Die innere Stimme des Mädchens kennt keine Tabus. Das ist gut so. Glaubwürdig kann nur sein, wer die Zerrissenheit seiner jungen Helden zwischen sexueller Neugier, grenzenloser Fantasie, ersten Handgreiflichkeiten, einem Sack voller Komplexe und gelegentlichem klarem Blick in unverblümte Worte zu fassen vermag. In diesem Roman werden Erregungszustände offenbart, die andere Bücher dezent umschreiben. Es gibt in Robins Welt Taten, die einem rote Ohren bescherten, würde man nicht genau wissen, dass das Paralleluniversum der Lügner nicht nur in fernen Gefilden existiert, sondern vor der eigenen Haustür beginnt.
Robin übersteht ihre Exkursionen ohne dramaturgische Zaubertricks der Autorin. Am Ende der Reise glaubt man fest daran: e s gibt ein glückliches Leben
jenseits von Waschbrettbäuchen.
Kathleen Jeffrie Johnson
Die Parallelwelt der Lügner
Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister. Carlsen Verlag 2005. 224 Seiten, 13 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Der Autorin gelingt, es delikate Themen wie Sex und Hautfarbe offen und sogar humorvoll zu behandeln. (Publisher's Weekly)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Flotte" Jugendromane um den "Schönheitswahn" sind mittlerweile keine Seltenheit mehr, meint Siggi Seuss, der diesem Buch der amerikanischen Autorin Kathleen Jeffrie Johnson aber bescheinigt, die "schwierige" Gratwanderung" zwischen adoleszenter "Verunsicherung" und Ironie, "souverän" gemeistert zu haben. Es geht um die 15-jährige Robin, die sich in der Welt der "Waschbrettbäuche" und der modischen Klamotten unwohl fühlt, weil sie zu dick ist, und die in Fantasien um den perfekten Körper des Nachbarjungen Frankie versinkt, erzählt der Rezensent teilnahmsvoll. Dabei komme die Autorin "ungewöhnlich offen zur Sache", denn in ihren inneren Monologen kennt Robin "keine Tabus", stellt Seuss anerkennend fest. Hier werden Gefühle und Gedanken von Jugendlichen geschildert, die für gewöhnlich "dezent umschrieben würden, und am Ende könne die Autorin sogar glaubhaft machen, dass man auch ohne Waschbrettbauch ein "glückliches Leben" führen kann, so der Rezensent angetan.

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