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In Salzburg wird der Alltag zum Schauplatz, der Besucher zum Darsteller und die Architektur zu einer Traumkulisse. Die stadt an der Salzach, die durch Mozart und die Festspiele berühmt wurde, ist mit ihren Theatern, Konzertsälen und prachtvollen Plätzen ein magischer Schauplatz voller Dramatik, Tragik und Erotik. Eva Gesine Baur und Thomas Klinger kompnieren Geschichte und Gegenwart zu einer Liebeserklärung an die leuchtende Schönheit Salzburg.

Produktbeschreibung
In Salzburg wird der Alltag zum Schauplatz, der Besucher zum Darsteller und die Architektur zu einer Traumkulisse. Die stadt an der Salzach, die durch Mozart und die Festspiele berühmt wurde, ist mit ihren Theatern, Konzertsälen und prachtvollen Plätzen ein magischer Schauplatz voller Dramatik, Tragik und Erotik. Eva Gesine Baur und Thomas Klinger kompnieren Geschichte und Gegenwart zu einer Liebeserklärung an die leuchtende Schönheit Salzburg.
Autorenporträt
Eva Gesine Baur hat Germanistik, Kunstgeschichte, Musikwissenschaften und Psychologie studiert. Sie lebt als freie Autorin in München, schreibt Bücher zu psychologischen, kunsthistorischen und kulinarischen Themen und verfasst Beiträge für Zeitschriften und fürs Fernsehen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2003

Das Jetzt als historisches Präsens
Gesine Baur und Thomas Klinger setzen einen lebendigen „Schauplatz Salzburg” ins Bild
Was tun im Falle einer Stadt, die jeder kennt? Einer Stadt, die über die Jahrzehnte tot fotografiert worden ist? Salzburg ist so ein Fall. Selbst im hintersten Winkel der USA hat man schon von Mozart-Kugeln gehört, wo die Leute sonst konsequent bei Austria „O, you mean Australia!” ausrufen. Die Autorin Gesine Baur war sich dessen bewusst, als sie sich zusammen mit dem versierten Fotografen Thomas Klinger auf noch ein Salzburg-Buch einließ. In ihrem „Schauplatz Salzburg” schert sie sich aber nicht darum, dass Wolfgang Hildesheimer und Dorothea Leonhardt die Schlüsselszenen in Mozarts Leben sowie die Raffgier der Ehefrau Constanze bereits erschöpfend geschildert haben; es interessiert Baur nicht, wie oft bereits über die Anfänge der Salzburger Festspiele unter Max Reinhardt oder den ersten „Jedermann” Alexander Moissi geschrieben worden ist oder über Thomas Bernhards und Claus Peymanns Skandale. Sie tut so, als erzähle sie all die alten Geschichten das allererste Mal. Und es gelingt ihr das Überraschende – sie klingen frisch.
Dabei bedient sie sich des häufig malträtierten historischen Präsens, das sie allerdings meisterlich beherrscht. Hinzu kommt ihre Gabe, Charaktere und Stimmungen in knappen Worten zu umreißen. „Sie ist fünfzig, als ihr Leben noch einmal beginnt. Denn ihr Mann ist endlich tot,” beginnt das Kapitel über „Maria Anna Walburga Ignatia Freifrau von Berchtold zu Sonnenburg, hier besser bekannt als Nannerl, geborene Mozart”.
Schauplatz dieses neuen Lebens nach dem Tod des ungeliebten Gatten ist das Barisanihaus in der Sigmund-Haffner-Gasse12, wohin das ordentlich gereifte Nannerl nach katastrophalen Ehejahren in der Gmunder Provinz voller Hoffnung zieht. Denn der „Schauplatz Salzburg” ist in acht eigenständige Unterschauplätze – Mozart, Musik, Literatur etc. – gegliedert und dann wiederum in Adressen, so dass der Interessierte sich auf den Weg machen und das Gelesene an Ort und Stelle nachvollziehen möge.
Braun, nicht Gold
Lapidar sind die Aussagen über Menschen und Orte. Gesine Baur verschwendet weder Zeit noch Platz fürs sprachliche Ornament, für narrative Umschweife. Sie nennt die Dinge beim Namen, sei es Karajans doppelte Parteizugehörigkeit bei der NSDAP oder den Kamikaze-Akt des jüdischen Schauspielers Max Pallenberg, der im Müllner Bräu anno 1933 coram publico Hitler parodierte. Es gibt keine Rücksicht auf den Nimbus der schönen Stadt; im gleißenden Licht der seltenen Sonne changieren die braunen Flecken nicht zu Gold. Um neue Farben und ungewöhnliche Perspektiven bemühte sich Fotograf Thomas Klinger. Das wird geschmäcklerisch beim Blick durchs verregnete Fenster auf das Stadtpanorama vom Hotel Sacher aus, wenn am Fensterbrett zwei sorgsam arrangierte Champagnergläser samt Kühler und Kerzen blinken; das gefällt besonders, wenn er Pars-pro-toto-Motive wählte, wie etwa den schönen alten Wasserhahn samt Gläsern im „Tomaselli”, die alles über die österreichische Kaffeehauskultur erzählen. Auch deshalb schmökert man in „Schauplatz Salzburg” gern, weil man treffend aufbereitet findet auch das, was man gut kennt.
EVA-
ELISABETH FISCHER
EVA GESINE BAUR, THOMAS KLINGER: Schauplatz Salzburg. Propyläen Verlag. München 2003. 216 Seiten, 68Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Es ringt Eva-Elisabeth Fischer einige Bewunderung ab, wie sich die Autorin unerschrocken an die Beschreibung der hinlänglichen bekannten und schon geradezu "tot fotografierten" Stadt Salzburg und ihrer illustren Bewohner macht. Dabei klingen die "alten Geschichten" über Mozart, Thomas Bernhard, Max Reinhard und all die anderen berühmten Salzburger zur Überraschung der Rezensentin ganz "frisch". Denn die Autorin erzähle die schon oft beschriebenen Begebenheiten als sei es das "allererste Mal" und verfüge zudem über die "Gabe", in knappen Wendungen Personen und Situationen treffend darzustellen, lobt die Rezensentin. Mit den Fotos ist sie nicht immer zufrieden und manches wirkt auf sie "geschmäcklerisch". Aber insbesondere wenn auf den Bildern "Pars-pro-toto-Motive" ausgewählt sind, wie bei dem Foto mit dem Wasserhahn und Gläsern im "Tomaselli", kommen für Fischer sehr treffend Charakteristika österreichischer Kultur zum Ausdruck.

© Perlentaucher Medien GmbH