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Kultur hat man bisher überall vermutet, nur nicht im Management. Morgen Witzel rückt dieses Bild zurecht. In Kunst, Kultur und Politik haben Manager und Unternehmer die Welt vorangebracht und einen wesentlichen Beitrag zur Zivilisation geleistet: der Bau der Pyramiden in Ägypten und die große Mauer in China waren vor allem auch Managementleistungen. Die damaligen Manager haben Prinzipien und Methoden angewandt, die zum großen Teil auch heute noch Gültigkeit haben und von denen wir lernen können. Morgen Witzel beschreibt diesen kulturgeschichtlichen Zusammenhang. Er zeigt aber auch die…mehr

Produktbeschreibung
Kultur hat man bisher überall vermutet, nur nicht im Management. Morgen Witzel rückt dieses Bild zurecht. In Kunst, Kultur und Politik haben Manager und Unternehmer die Welt vorangebracht und einen wesentlichen Beitrag zur Zivilisation geleistet: der Bau der Pyramiden in Ägypten und die große Mauer in China waren vor allem auch Managementleistungen. Die damaligen Manager haben Prinzipien und Methoden angewandt, die zum großen Teil auch heute noch Gültigkeit haben und von denen wir lernen können. Morgen Witzel beschreibt diesen kulturgeschichtlichen Zusammenhang. Er zeigt aber auch die Entstehung der einzelnen Managementdisziplinen, wie Marketing, Organisation, Strategie oder Finanzen und erklärt, wie sie zu dem wurden, was sie heute sind. Er erzählt auch die Geschichten jener Manager und Unternehmer, die sich dabei besonders hervorgetan haben und die, wären sie nicht Manager, sondern Künstler oder Generäle gewesen, zu recht berühmt wären. Klassischen Themen wie Wissen und Fü hrung ist ebenfalls ein Abschnitt gewidmet, der zeigt, wie eng verwoben, die Entstehung dieser Disziplinen insbesondere mit Philosophie und Politik sind. Ein Buch, das Managern ihren eigenen Beitrag zur Kulturgeschichte klar macht und die Essenz der Managementgedanken aus mehreren Jahrtausenden auf den Punkt bringt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.11.2003

Konkurrenz belebt das Geschäft
Der Fortschritt des Managementdenkens

Morgen Witzel: Träume, die Geschichte wurden. Wiley VCH Verlag, Weinheim 2002, 250 Seiten, 39,90 Euro.

Morgen Witzel hat sich mit Veröffentlichungen zur Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre einen Namen gemacht. Als akademische Disziplin ist die Betriebswirtschaft recht jung. Richtig in Fahrt kam sie erst im Zuge der industriellen Revolution, nachdem Mechanisierung und Arbeitsteilung die Entstehung von Konzernen ermöglicht hatten. Bis dahin kamen ihre Vordenker aus den Reihen tätiger Unternehmer, die sich um akademische Meriten nicht scherten. Es dauerte lange, bis Universitäten von ihren Erkenntnissen Notiz nahmen und der Betriebswirtschaftslehre einen legitimen Platz zubilligten. Die erste universitäre Ausbildungsstätte für Betriebsführung, die Harvard Business School, eröffnete ihren Lehrbetrieb 1908.

Das Interesse von Business Schools ist nicht die Theorie, sondern die Praxis. Man nähert sich daher Witzels Thema mit der Erwartung, es sei eher von archivarischem als aktuellem Belang. Doch der Autor zerstreut diese Befürchtung: Er rückt das persönliche Erleben der wichtigsten Innovatoren in den Vordergrund. Große Unternehmer standen vor organisatorischen Herausforderungen; Fortschritte im Managementdenken ergaben sich aus der Wechselwirkung von praktischem Problem und persönlicher Reaktion. Die Ursprünge liegen weit zurück. Bereits im dritten vorchristlichen Jahrhundert kodifizierte der Chinese Han Feizi Regeln zu Führung und Aufbau der Beamtenschaft. Schon in der Antike mobilisierten Manager umfassendes Wissen über den optimalen Einsatz von Kapital und Arbeit. Im Reich der Ägypter wußten die Beamten des Pharao zwar nicht, was Geld war - aber den Bau der Cheops-Pyramide vollbrachte eine Organisation mit siebzehn differenzierten Hierarchieebenen. Die erste schriftliche Systematisierung von Managementregeln der westlichen Kultur ist aus der Nachantike erhalten. Im sechsten Jahrhundert entwarf der Ordensgründer Benedikt von Nursia ein Organigramm für die Leitung von Klöstern, das Äbte bis heute benutzen. Der Zentralismus der Benediktiner war indes nicht gegen Mißwirtschaft gefeit. Das rief Konkurrenz auf den Plan. In Abwendung vom benediktinischen Zentralismus stattete Bernhard von Clairvaux die Klöster der Zisterzienser mit weitgehender Autonomie aus. Konkurrenz belebte auch im Mittelalter das Geschäft - bis zur Reformation erwirtschafteten Klöster ein Viertel des europäischen Bruttosozialproduktes.

Doch erst seit der industriellen Revolution trat die Frage in den Vordergrund, wie man eine Organisation auf die Erzielung möglichst hoher Gewinne trimmt. Die Gewinnmaximierung hängt aber von vielen Faktoren ab. Schon 1835 wies Charles Babbage darauf hin, daß die Gewinne von der Produktqualität abhingen, und diese wiederum beruhe auf einem harmonischen Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Belegschaft. Der viktorianische Gemischtwarenhändler Harold Lever konzipierte den Massenabsatz von Seife; in der Förderung der Volksgesundheit erkannte er eine Absatzchance für Unilever. Er begriff Marketing als Instrument zur Hebung von Lebensqualität. Es ist frappierend, wie viele Innovationen im Managementdenken den Motor wirtschaftlicher Dynamik nicht im Gewinnstreben sahen, sondern in der Entfaltung zivilisatorischen Fortschritts.

Graue Theorie ist nicht Witzels Sache. Sein von vielen biographischen Einschüben unterbrochener Text ist abwechslungsreich und amüsant. Gerade deswegen wünschte man sich ein ausführlicheres Register und eine umfangreichere Bibliographie. Schwerer zu verzeihen ist die deutsche Wiedergabe des Titels, welches den Sinn des Originals (Builders and Dreamers. The Making and Meaning of Management) nachgerade entstellt.

BENEDIKT KOEHLER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Morgen Witzel hat sich, wie man von Rezensent Benedikt Koehler erfährt, einen Namen gemacht mit Veröffentlichungen zur Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre. Entsprechend nähere man sich diesem Buch, schreibt Koehler, zunächst mit der Erwartung, sein Thema sei wohl von eher archivarischem als von aktuellem Belang. Doch, so lobt der Rezensent, Witzel zerstreue diese Befürchtungen bald. So berichtet Witzel etwa davon, wie schon antike "Manager" umfassendes Wissen über den optimalen Einsatz von Kapital und Arbeit "mobilisierten" oder wie beim Bau der Cheops-Pyramide eine Organisation mit siebzehn Hierarchieebenen verwirklicht wurde; vor allem aber davon, wie groß der Beitrag der mittelalterlichen Klöster - die bis zur Reformation ein Viertel des europäischen Bruttosozialproduktes erwirtschafteten, wie Koehler erwähnt - zur Entwicklung des Wissens um Organisationen waren. Selbst noch an den modernen Beispielen findet der Rezensent "frappierend", wie viele Innovationen im Managementdenken den Motor wirtschaftlicher Dynamik nicht im Gewinnstreben, sondern "in der Entfaltung zivilisatorischen Fortschritts" sahen. Koehler hätte sich zwar auch ein ausführlicheres Register und eine umfangreichere Bibliografie gewünscht, wirklich schwer zu verzeihen findet er allerdings nur den deutschen Titel, der den Sinn des Originals ("Builders and Dreamers. The Making and Meaning of Management") geradezu entstelle.

© Perlentaucher Medien GmbH
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"...Morgen Witzel erzählt auf spannende Art die Entwicklung des Managements..." (managermagazin, Nr. 11/02) "Ein amüsantes und lehrreiches Buch ... Sie werden begeistert sein!" (business bestseller selection, Herbst/Winter 02/03) "Ein spannendes und lehrreiches Buch, das Sie fesseln wird und manches überraschende Detail bereithält. So sollte Geschichte idealerweise immer vermittelt werden!" (business bestseller review, 12.01.2003) "Dieses Buch ist mehr als eine Geschichte des Managements.Es skizziert Praktiken, Überzeugungen, Traditionen und Wertvorstellungen,die Managern und ihren Unternehmen zu herausragender Bedeutung verholfen haben. Von Cheops bis Bill Gates zeigt es dem Management seine Helden." (3 R International Januar 2004)