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Die Ästhetik der Illusion wird zwar gegen Ende des 19. Jahrhunderts verabschiedet, aber zur selben Zeit lässt der Film sie über die Hintertür wieder hinein. Von dort werden die ästhetischen Verfahren der Illusion in die anderen Künste reimportiert: auf Opern- und Theaterbühnen, in Galerien und Museen wird mit neuen Formen der Einbindung von Film und Video experimentiert. Vor dem Hintergrund dieser zeitgenössischen ästhetischen Praxis der Entgrenzung legt Gertrud Kochs filmtheoretische Studie die grundlegende Rolle des Films in der Illusionsästhetik frei und analysiert deren Verfahren anhand…mehr

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Produktbeschreibung
Die Ästhetik der Illusion wird zwar gegen Ende des 19. Jahrhunderts verabschiedet, aber zur selben Zeit lässt der Film sie über die Hintertür wieder hinein. Von dort werden die ästhetischen Verfahren der Illusion in die anderen Künste reimportiert: auf Opern- und Theaterbühnen, in Galerien und Museen wird mit neuen Formen der Einbindung von Film und Video experimentiert. Vor dem Hintergrund dieser zeitgenössischen ästhetischen Praxis der Entgrenzung legt Gertrud Kochs filmtheoretische Studie die grundlegende Rolle des Films in der Illusionsästhetik frei und analysiert deren Verfahren anhand konkreter Beispiele unter anderem aus dem Bereich des zeitgenössischen (Musik-)Theaters (u.a. Heiner Goebbels und René Pollesch) und der Bildenden Kunst.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D, I ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Gertrud Koch ist Professorin für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Sprecherin des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.02.2017

Ein wenig Täuschung muss schon sein
Der Film als Schmuggelware: Gertrud Koch spürt einer Wiederkehr der Illusion in den Künsten nach

"Es ist ja nur ein Film", sagen Eltern zu ihren Kindern, um sie zu beruhigen. "Es ist wie im Film", sagen manche, um auszudrücken, dass etwas wunderschön ist. In beiden Fällen dient der Verweis auf den Film der Botschaft: "Das ist weder wirklich noch realistisch." Der Film, zumindest der Spielfilm, ist, folgt man dem Sprachgebrauch, irgendwie mit dem Unwirklichen verbunden.

In seinen Anfangsjahren hat Eisenstein ihn eine "Traumfabrik" genannt, Kracauer sprach von den Tagträumen der Gesellschaft. Und tatsächlich ist der Film eine "Als-ob-Wirklichkeit", eine Scheinrealität und basiert somit auf llusionen. Dass nicht nur der Film, sondern Kunst überhaupt Illusionen produziert, wurde oft als problematisch empfunden. "Wir leben in einer Situation, wo etwas ästhetisch glänzend Geformtes falsch sein kann, das Schöne darf uns nicht mehr als wahr erscheinen, da das Wahre nicht als schön empfunden wird", proklamierte Bertolt Brecht Ende der zwanziger Jahre. Seitdem hat die Ideologiekritik Einzug in die nicht mehr bloß schönen Künste gefeiert. Gegen die bloß äußerliche Soziologisierung hat dann allerdings Theodor W. Adorno Einspruch erhoben und anstelle von Brechts Frage des "Cui bono?" die immanente, dialektische Kritik gesetzt.

Gertrud Koch, Professorin für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin, ist noch in die Frankfurter Schule gegangen - in der Filmszene lief das Trio Koch, Miriam Hansen, Heide Schlüpmann in deren jungen Jahren als "die Girls der Frankfurter Schule". In ihrem neuen Buch zur Ästhetik des Films verkündet Gertrud Koch eine Wiederkehr der Illusion, und zwar nicht nur im Film, sondern auch in anderen Künsten. Und sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie die Illusion für legitim hält.

Koch hat deren Wiederkehr an unerwarteten Plätzen entdeckt, unter anderem im Theater und bei den bildenden Künsten. Sie deutet das als Entgrenzung des Films, der sich sozusagen bei den anderen Künsten eingeschmuggelt hat. Mittels des Films entdeckten diese Künste nun, dass im Zentrum jeder Ästhetik ein Moment der Illusionsbildung stecke. Und im Geiste Adornos hält Koch fest: "Ästhetische Illusion täuscht nicht eine Welt vor, die es nicht gibt, sondern verweist negativ auf das ihr Vorgängige der empirischen, der körperlichen Welt." "Illudierung" - so der Begriff für die filmische Illusion - ist demnach kein Massenbetrug, jedenfalls nicht zwangsläufig.

Um allerdings einer anderen Illusion vorzubeugen: Kochs Buch ähnelt eher einer Vorlesung als einem Spielfilm. Vieles ist voraussetzungsvoll, manches - wie der Exkurs über den religiösen Modus im Ästhetischen - schweift zu sehr ab. Sogar die ägyptischen Mumien "als vorfilmische Formation einer Verkörperung der Toten" werden von Koch bedacht. Insgesamt jedoch verteidigt Kochs die Illusion durchaus scharfsinnig.

Ihre eigene intellektuelle Beschäftigung mit der Welt und der Kunst begann vor einem halben Jahrhundert in Frankfurt am Main in der alten Bundesrepublik, von der sie am Rande berichtet: "Im Westend beginnt Alexander Kluge, Filme zu drehen, Peter Handke erlebt 1966 seine Publikumsbeschimpfung in der Regie von Claus Peymann am Theater am Turm, das Rainer Werner Fassbinder als Ko-Intendant einige Jahre später für eine Spielzeit übernimmt." Kurz darauf begann Koch ihr Studium und damit wohl auch die lange Vorgeschichte dieses Buches. Es war die Hochzeit der Kritischen Theorie. Wenn die traditionelle Ideologiekritik die Illusion der Ästhetik herausgestellt hatte, so würdigt Koch nun in diesem Frankfurter Geist die Ästhetik der Illusion.

JÖRG SPÄTER.

Gertrud Koch: "Die Wiederkehr der Illusion". Der Film und die Kunst der Gegenwart.

Suhrkamp Verlag, Berlin 2016. 297 S., br., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Wenn die traditionelle Ideologiekritik die Illusion der Ästhetik herausstellt hatte, so würdigt Koch nun im Frankfurter Geist die Ästhetik der Illusion.« Jörg Später Frankfurter Allgemeine Zeitung 20170204