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In unseren Geschichtsbüchern kommen Tiere, wenn überhaupt, nur am Rande vor. Glaubt man der bisherigen Geschichtsschreibung, dann haben Tiere keine bedeutsame Rolle in der Entwicklung menschlicher Gesellschaften gespielt. Aber wo wären wir ohne Tiere? Wie hätte sich die Landwirtschaft ohne die Zugkraft von Ochsen und Pferden entwickelt? Wie hätten Menschen sich ernährt oder gekleidet? Wie hätte man ohne Reittiere ferne unbekannte Regionen erkundet? Wie stünde es um das weit verbreitete Ritual der Jagd und wie hätte man Kriege geführt ohne Pferde, Elefanten, Hunde, Tauben oder Delphine? Und wo…mehr

Produktbeschreibung
In unseren Geschichtsbüchern kommen Tiere, wenn überhaupt, nur am Rande vor. Glaubt man der bisherigen Geschichtsschreibung, dann haben Tiere keine bedeutsame Rolle in der Entwicklung menschlicher Gesellschaften gespielt. Aber wo wären wir ohne Tiere? Wie hätte sich die Landwirtschaft ohne die Zugkraft von Ochsen und Pferden entwickelt? Wie hätten Menschen sich ernährt oder gekleidet? Wie hätte man ohne Reittiere ferne unbekannte Regionen erkundet? Wie stünde es um das weit verbreitete Ritual der Jagd und wie hätte man Kriege geführt ohne Pferde, Elefanten, Hunde, Tauben oder Delphine? Und wo wäre die Medizin ohne den Tierversuch? Wo wären Kunst, Literatur und Philosophie ohne den Gegenstand und das Motiv Tier? War es nicht gerade die Beschäftigung mit dem Tier, die es uns ermöglicht hat zu bestimmen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein?

Tiere spielen also eine vielschichtige Rolle in den materiellen, kulturellen und geistigen Lebenswelten des Menschen, wie diese Fragen zeigen. Die Kulturwissenschaften haben begonnen, sich ihrer anzunehmen und erste Antworten zu geben. Der vorliegende Band ist ein herausragendes Beispiel. Namhafte europäische und amerikanische Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Disziplinen setzen sich mit der Geschichte der Mensch-Tier-Beziehungen auseinander. Sie erweitern ein bisher noch weitgehend unerforschtes Terrain der Kulturgeschichte um eine bedeutende Dimension und demonstrieren, wie die Geschichte(n) von Tieren aufs engste mit Politik, Gesellschaft, Wissenschaft, Technik und Kultur verknüpft sind.

Einige Themen dieses hochinteressanten, ja oft amüsanten Buches:
· Hunde im Weltall · Darwin im Affenkäfig · Das Pferd in der Großstadt · Sodomie vor Gericht · Tiere und britischer Imperialismus · Schäferhunde und Gewaltherrschaft · Kinder und Haustiere · Frauen, Friedensbewegung und Tierschutz
Autorenporträt
Christof Mauch, geboren 1960, ist stellvertretender Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Washington, D.C. und Privatdozent an der Universität Köln. Er unterrichtete an den Universitäten Tübingen, Bonn und Köln und war Gastprofessor an der American University in Washington.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Thomas Macho sieht die Zeit für kulturgeschichtliche Betrachtungen der Tierwelt gekommen. So begrüßt er das Erscheinen dieses von Dorothee Brantz und Christof Mauch zusammengestellten Bandes mit auf eine Konferenz zum Thema aus dem Jahr 2005 zurückgehenden und, wie Macho uns wissen lässt, weitgehend anregenden Beiträgen. Dass die Autoren keine Einführung, kein historisches Panorama zum hier angezweifelten epistemologischen Dualismus von Tier und Mensch, Natur und Kultur bieten, findet Macho in Ordnung. Methodologische Reflexionen sowie die "originellen" Einzelstudien, etwa zur fotografisch dokumentierten Begegnung von Wilhelm II. mit einem Nashorn oder zur Geschichte der Tierschutzbewegung, beschäftigen ihn ausreichend.

© Perlentaucher Medien GmbH