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Die Geschichte einer großen Liebe, feinsinnig und humorvoll erzählt - eine neue Stimme aus Frankreich.
Der Ich-Erzähler, ein homme à femmes, ein Aufreißer, trifft Clara Stern, verheiratete Gambistin, und will sie besitzen, wie er jede schöne Frau besitzen will. Sie verweigert sich ihm, doch er gibt nicht auf. Und mit der Zeit stellt er fest, dass er, der Weiberheld, keine andere Frau mehr trifft, dass er kaum noch ausgeht, dass er niemand anderen sehen möchte als Clara Stern, kurzum: dass er sich verliebt hat. Er, der Zyniker, gibt sich eben dem Fetischismus hin, der allen Verliebten eigen…mehr

Produktbeschreibung
Die Geschichte einer großen Liebe, feinsinnig und humorvoll erzählt - eine neue Stimme aus Frankreich.
Der Ich-Erzähler, ein homme à femmes, ein Aufreißer, trifft Clara Stern, verheiratete Gambistin, und will sie besitzen, wie er jede schöne Frau besitzen will. Sie verweigert sich ihm, doch er gibt nicht auf. Und mit der Zeit stellt er fest, dass er, der Weiberheld, keine andere Frau mehr trifft, dass er kaum noch ausgeht, dass er niemand anderen sehen möchte als Clara Stern, kurzum: dass er sich verliebt hat. Er, der Zyniker, gibt sich eben dem Fetischismus hin, der allen Verliebten eigen ist (Eintrittskarten gemeinsam besuchter Veranstaltungen aufheben), er vergießt Tränen, findet schlechte Popsongs, die von der Liebe erzählen, nicht mehr so schlecht (Céline Dion) und verwendet den Begriff "Seele". Dem Leser wird nicht erklärt, aus welchen Gründen der Erzähler diese Frau liebt. Sie erscheint eher kühl, spielt ein prätentiöses Instrument, raucht Slim-Zigaretten und ist so eitel, dass sie dem Ich-Erzähler nach dessen Liebesgeständnis den Satz hinwirft: "Du liebst mich nicht genug,
als dass ich dich lieben könnte." Ihre Motive werden nicht erläutert, werden kaum angedeutet, eine Figur, die fremd und unergründlich bleibt.
Autorenporträt
Eric Laurrent wurde 1966 in Clermont-Ferrand geboren und für sein Debüt "Clara" von der Pariser Literaturszene euphorisch gefeiert. Einen "unserer begabtesten Schriftsteller" nannte ihn L'Humanité. Eric Laurrent lebt und arbeitet in Paris.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.08.2007

Liebesqualen
Éric Laurrent schlingert zwischen Treue und Abenteuer

Don Juan verliebt sich. Er gibt seinen amourösen Lebenswandel auf, um die Frau zu umwerben, mit der alles anders werden soll. Doch diese ziert sich, und so erlebt er all die Liebesqualen an sich, die er bisher höchstens anderen bereitet hat. Als es überraschend doch noch zur Liebesvereinigung kommt, verläuft diese nicht nach Plan: Statt um Liebe geht es seiner Angebeteten offensichtlich nur um Sex, und er, für den früher stets nur das Körperliche im Vordergrund gestanden hat, fühlt sich zum bloßen Objekt degradiert. Dem gekränkten Narziss bleiben nur die sofortige Trennung und die Flucht ins Ausland.

So ließe sich der Roman "Clara" von Éric Laurrent zusammenfassen, ohne dass damit schon Entscheidendes über das Buch gesagt wäre. Der Ich-Erzähler ist ein wehleidig-hypochondrischer Don Juan, den die Erkenntnis, dass sich bei seinen Vereinigungen "die Herzen zumeist darauf beschränken, Selbstgespräche zu führen", entweder in die Liebe oder aber in die Keuschheit treiben muss.

Als er Clara Stern begegnet, sind die Würfel zugunsten der Liebe gefallen. Dieser Mischung aus Cameron Diaz und Uma Thurman, verbunden mit der Morbidität der weiblichen Figuren Rossettis und Stucks und einer Gesamterscheinung wie Fouquets Jungfrau mit Kind kann der Kunstliebhaber nicht widerstehen. Clara gibt sich indes spröde. Während er glaubt, dass, "absolut betrachtet, alle Frauen verfügbar" sind, pocht sie auf eheliche Treue.

Es ist nicht das geringste Problem des Romans, dass die Titelfigur letztlich zu wenig Eigenleben gewinnt, um glaubhaft zu sein, und zu wenige schillernde Züge an sich trägt, die sie wirklich zu einem faszinierenden Rätselwesen gerinnen ließen. Und auch die Einlassungen des Ich-Erzählers bleiben sind recht konventionell. Er registriert die Zeichen seiner Verliebtheit wie ein Pubertierender und versucht seinen Kummer mit Alkohol und exzessiven Ausschweifungen zu verdrängen. Seine dick aufgetragene Larmoyanz wirkt angesichts des kurzen Zeitraums - ganze acht Wochen lang war er ein vergeblich Liebender - geradezu lächerlich, ohne dass man indes den Eindruck hat, dies sei auch so beabsichtigt. Am Ende nimmt der Dreiunddreißigjährige, auch dies glaubt man so schon oft gelesen zu haben, die ersten unauslöschlichen Züge des Alters an sich wahr.

Letztlich konnte sich der 1966 geborene Laurrent in seinem dritten Roman nicht recht für einen Ton entscheiden. Nimmt er nun seine Geschichte und seinen Helden ernst, oder ironisiert er sie, ist sein Ich-Erzähler ernsthaft angeschlagen, oder hat er lediglich eine narzisstische Kränkung erfahren? Auch der Sinn der bis zum Extrem getriebenen Satzschachtelungen - die mehrfach in sich gestaffelten Unterbrechungen reichen von Einlassungen in Gedankenstrichen, runden und eckigen bis zu geschweiften Klammern - ist nicht ganz ersichtlich; denn so komplex sind die Gedankengänge und Reflexionen des Protagonisten nun wirklich nicht. Der Eindruck des Manierierten drängt sich hier ebenso auf wie bei der Vorliebe Laurrents für Aufzählungen und der zahllosen kunsthistorischen Zitationen, die recht oberflächlich bleiben. Dass der offensichtlich solvente, aber keinem Beruf nachgehende Kunstkenner und Renaissanceliebhaber am Ende nach Florenz flüchtet, das er natürlich noch nie gesehen hat, fügt sich ins Bild.

Schade, denn in einigen komischen Passagen wie in manch schwungvollen Dialogen blitzt auf, dass Laurrent mehr kann, als er in diesem allzu gefälligen Roman nachweist.

THOMAS MEISSNER

Éric Laurrent: "Clara". Roman. Aus dem Französischen übersetzt von Frank Wegner. Rowohlt Verlag, Reinbek 2006. 190 S., geb., 16,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Die Qualen unerwiderter Liebe, die die männliche Hauptfigur in Eric Laurrents Roman "Clara" leidet, lassen Thomas Laux ziemlich kalt. Denn auch wenn der Plot durchaus tragfähig ist und die Liebesleiden des Protagonisten in ihren sich wiederholenden Kränkungen und Schmerzen durchaus amüsante Züge haben, nerven den Rezensenten insbesondere die philosophische Überhöhung dieses Zustands und die Überfrachtung des Buches mit kaum zu enträtselnden Fremdwörtern. Dieser Hang zur "unverwechselbaren intellektuellen Note", die Laurrent bereits in früheren Romanen gezeigt hat, und mit der er seine eher schlichte Handlung aufzupeppen versuche, kann Laux nichts abgewinnen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein fulminanter Roman über die Sehnsucht nach der großen Liebe." - Brigitte