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Ab 1933 ausgegrenzt und vergessen: das philosophische Denken des Judentums. In rund 180 Porträts von Autoren und Texten stellt das Lexikon das Spektrum jüdischen Denkens von der Antike bis zur Gegenwart vor. Jeder Beitrag schafft intellektuelle Profile und Interpretationen im Spiegel der jeweiligen theologischen und philosophischen Denkrichtung. Dadurch werden die Wechselwirkungen und der produktive Austausch zwischen Judentum und den griechischen, islamischen, christlichen und modernen europäischen Kulturen und Philosophien in den Blick gerückt. Dieses Lexikon liefert erstmals in deutscher…mehr

Produktbeschreibung
Ab 1933 ausgegrenzt und vergessen: das philosophische Denken des Judentums. In rund 180 Porträts von Autoren und Texten stellt das Lexikon das Spektrum jüdischen Denkens von der Antike bis zur Gegenwart vor. Jeder Beitrag schafft intellektuelle Profile und Interpretationen im Spiegel der jeweiligen theologischen und philosophischen Denkrichtung. Dadurch werden die Wechselwirkungen und der produktive Austausch zwischen Judentum und den griechischen, islamischen, christlichen und modernen europäischen Kulturen und Philosophien in den Blick gerückt. Dieses Lexikon liefert erstmals in deutscher Sprache eine umfassende Darstellung jüdischer Philosophen, dazu gehören : Maimonides, Abraham Abulafia, Mendelssohn, Freud, Herzl, Rathenau, Baeck, Arendt und Scholem.
Autorenporträt
Andreas B. Kilcher, geboren 1963; Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte in Basel und München; Promotion in Basel und Jerusalem; von 1993 bis 1996 wissenschaftlicher Assistent für Neuere deutsche Literatur in Basel; Professor für neuere deutsche Literatur in Tübingen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2005

Was lasen sie eigentlich in der Schule?
Vor Maimonides keine Philosophen: Ein sehr schlechtes und ein sehr gutes Buch zum jüdischen Denken

Hier hat aber jemand geschlafen und wohl nicht gemerkt, daß Maurice-Ruben Hayoun 1999 in Deutschland gründlich verrissen und seine Maimonides-Biographie als unwissenschaftlich kritisiert worden ist. Nun wird seine "Geschichte der jüdischen Philosophie" vom Verlag als "erster ernsthafter Versuch einer Gesamtdarstellung jüdischer Philosophie im deutschen Sprachraum" seit Julius Guttmanns "Die Philosophie des Judentums" (1933) gefeiert. Das Buch ist nicht der erste Versuch, denn Heinrich und Marie Simons "Geschichte der jüdischen Philosophie" erschien 1984 in Berlin (Ost) und gleichzeitig in München. Das Buch ist auch nicht ernsthaft, sondern schlicht dumm und lächerlich, oft unsinnig. Und von einer Gesamtdarstellung kann auch nicht gesprochen werden, denn es enthält nur Hinweise auf rhapsodisch ausgewählte Philosophen, die in der Darstellung Hayouns oft völlig unverständlich sind.

Daß der Autor nicht in der Lage ist, ein korrektes Deutsch zu schreiben, fällt dem Leser sofort auf; bibliographieren kann er auch nicht. Hayouns Konstruktion der Geschichte der jüdischen Philosophie sieht so aus: "Im Judentum wie im Christentum und Islam, die selbstverständlich auch Offenbarungsreligionen sind, wurde der Versuch unternommen, den tieferen Sinn der heiligen Schriften an den Tag zu legen. Historisch gesehen lassen sich die ersten Spuren der Schulphilosophie im Judentum spüren, nachdem die arabischen Intellektuellen mit diesem Gedanken vertraut waren. In der Folge ging das Philosophieren zu den Juden über." Von jüdischer "Schul"-Philosophie vor Maimonides (gest. 1204) zu reden ist unmöglich. Zu behaupten, die Philosophie der muslimischen Intellektuellen habe darin bestanden, einen tieferen Sinn im Koran zu finden, ist falsch; die Schriften des Aristoteles waren weit wichtiger für sie. Und die Philosophie ging auch nicht zu den Juden über, denn die Muslime haben ganz schön weiter philosophiert.

Die neue "Geschichte der jüdischen Philosophie" wird hier nur erwähnt, um vor ihr zu warnen und um deutlich zu fragen, wieso und warum die "Wissenschaftliche Buchgesellschaft" einen Text, der makuliert werden müßte, zur Veröffentlichung annimmt und mit falschen Behauptungen anpreist. Die Leser sollten sich gegen diese sie als dumm und unmündig hinstellenden Machenschaften wehren.

In diesem Zusammenhang ist jedoch auf ein Buch zu verweisen, das bis jetzt in Deutschland viel zuwenig beachtet worden ist, obwohl es als das beste Buch bezeichnet werden kann, das seit 1933 zur jüdischen Philosophie geschrieben worden ist: "Metzlers Lexikon Jüdischer Philosophen". Dieses Lexikon erhebt nicht den Anspruch, eine "Gesamtdarstellung" der jüdischen Philosophie zu sein, doch ist es de facto eine Gesamtdarstellung, auch wenn zu Recht vergessene Denker im Irak, Iran oder im Jemen nicht abgehandelt worden sind. Vor allem ist das Lexikon ernsthaft, denn es ist von 86 hervorragenden Fachgelehrten verfaßt worden. Sie stellen Leben, Werk und Wirkung von 187 jüdischen Philosophen vor, wobei die Darstellung des Werkes der wichtigste Teil der Artikel ist; sie sind chronologisch geordnet zwischen Philo von Alexandrien (geb. 20 v.Chr.) und Sarah Kofman (geb. 1934). Diesen Artikeln geht eine Einleitung von Andreas B. Kilcher "Zum Begriff der jüdischen Philosophie" voraus. Yossef Schwartz schreibt einen einführenden Abriß "Zur Geschichte der jüdischen Philosophie". Beide Artikel sind grundgelehrt und reflektieren jüdisches Philosophieren auf einem hohen Niveau. Jeder Artikel enthält eine Bibliographie zu Werk und Interpretation des jeweiligen Philosophen. Eine "weiterführende Bibliographie" zur jüdischen Philosophie findet man am Schluß des Lexikons.

Dieses informative Werk zur jüdischen Philosophie ist von jedem Studenten und Forscher, der sich mit jüdischer Philosophie beschäftigt, zu befragen; selbst im Hebräischen gibt es eine solche umfassende und gründliche Darstellung der jüdischen Philosophie nicht: zwischen Maimonides und Spinoza werden allein 48 Philosophen vorgestellt, 69 Denker sind im neunzehnten Jahrhundert geboren. Das Lexikon ist ein Meilenstein auf dem Gebiet der Geschichte der Philosophie.

FRIEDRICH NIEWÖHNER

Maurice-Ruben Hayoun: "Geschichte der jüdischen Philosophie". Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004. 296 S., geb., 54,- [Euro].

Andreas B. Kilcher, Otfried Fraisse unter Mitarbeit von Yossef Schwartz (Hrsg.): "Metzlers Lexikon jüdischer Philosophen". Philosophisches Denken des Judentums von der Antike bis zur Gegenwart. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart, Weimar 2003. 476 S., geb., 64,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ein "Lexikon jüdischer Philosophen" ist, das stellt der sab. zeichnende Rezensent gleich fest, ein schwieriges, ein heikles Unterfangen mit evidenten Abgrenzungsproblemen. Yossef Schwartz diskutiere in einem Vorwort die Probleme und bestimme "jüdische Philosophie" als "Philosophie des Judentums". Das Lexikon geht chronologisch vor, umfasst ca. 200 Artikel, die biografische wie bibliografische Informationen bieten, informiert unser Rezensent. Perfekt findet er das Buch nicht, mancher Artikel scheint dem Rezensenten seltsam (der zu Adorno etwa), andere Denker fehlen (Simmel). Insgesamt aber "ein wichtiges Nachschlagewerk".

© Perlentaucher Medien GmbH
"Es kann als das beste Buch bezeichnet werden, das seit 1933 zur jüdischen Philosophie geschrieben worden ist: 'Metzlers Lexikon jüdischer Philosophen'. Dieses Lexikon erhebt nicht den Anspruch, eine 'Gesamtdarstellung' der jüdischen Philosophie zu sein, doch ist es de facto eine Gesamtdarstellung... Dieses informative Werk zur jüdischen Philosophie ist von jedem Studenten und Forscher, der sich mit jüdischer Philosophie beschäftigt, zu befragen; selbst im Hebräischen gibt es eine solche umfassende und gründliche Darstellung der jüdischen Philosophie nicht. Das Lexikon ist ein Meilenstein auf dem Gebiet der Geschichte der Philosophie." - FAZ

"Es beschäftigt sich mit der jüdischen Philosophie von der Antike über das Mittelalter bis zur Gegenwart. Die 180 Beiträge wurden von 86 kompetenten Autorinnen und Autoren verfasst. Entscheidend für die Aufnahme in das Lexikon war die Frage, ob sich die jüdischen Philosophen in ihren Werken mit dem Judentum auseinander gesetzt haben." - Tages-Anzeiger Zürich

"Das Lexikon, an dem renommierte Judaisten aus Deutschland, den USA und Israel mitgeschrieben haben, ist ein wichtiges Nachschlagewerk, das eine Lücke schliesst." - NZZ

"Die Porträts und Werkbeschreibungen sind durchweg gut lesbar, oft sogar spannend. Denn nicht selten verliefen die Biographien jüdischer Philosophen, besonders wenn sie in Umbruchzeiten lebten, geradezu abenteuerlich. Das Lexikon entpuppt sich mit seinem ausführlichen Anhang, der nichts zu wünschen übrig läßt, als eine wahre Fundgrube für Forscher, Kenner und Liebhaber jüdischen Denkens und solche, die es werden wollen." - Philosophischer Literaturanzeiger

"Ein wirklich unentbehrliches Kompendium für alle, die sich mit europäischer Geistesgeschichte im weitesten Sinne befassen." - Gnostika

"Der Band umfasst eine enzyklopädische Darstellung des gesamten philosophischen Denkens des Judentums. In rund 190 Porträts von Autoren und Texten stellt das Lexikon das Spektrum jüdischen Denkens von der Antike bis zur Gegenwart vor." - Erbe und Auftrag

"Die Konzentration der Herausgeber auf diejenigen jüdischen Denker, die ihr Judentum philosophisch reflektieren bzw. Elemente der jüdischen Theologie in den philosophischen Diskurs der Moderne transferieren bzw. integrieren, ist einleuchtend und plausibel begründet und schärft die Wahrnehmung der schier glaublichen Vielfalt jüdischer Denkmodelle von der Antike bis in die (Post-)Moderne. Das große Verdienst dieses Lexikons liegt allerdings nicht nur in der Vielzahl kenntnisreicher, informativer und gut lesbarer Artikel, die ihm zukünftig einen unbestreitbaren Platz in den Forschungsdebatten sichern werden, sondern auch in der unumgänglichen Bescheidenheit, auf eindeutige und endgültige Definitionen zu verzichten." - literaturkritik.de

"Der hier zu besprechende Band ist Teil eines umfassenden Projekts des Metzler Verlags, welches im Frühjahr 2000 mit der Veröffentlichung des hervorragenden 'Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur' begonnen hat. Es ist das erklärte Ziel dieses Projekts, 'Denker und Schriftsteller des Judentums lexikographisch darzustellen'..." - JUDAICA

"Der auf Nachschlagewerke spezialisierte Metzler Verlag legt mit diesem Band eine wichtige Publikation zur jüdischen Philosophiegeschichte vor." - Das Historisch-Politische Buch
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"...es beschäftigt sich mit der jüdischen Philosophie von der Antike über das Mittelalter bis zur Gegenwart. Die 180 Beiträge wurden von 86 kompetenten Autorinnen und Autoren verfasst. Entscheidend für die Aufnahme in das Lexikon war die Frage, ob sich die jüdischen Philosophen in ihren Werken mit dem Judentum auseinander gesetzt haben." (Tages-Anzeiger Zürich)

"...das Lexikon, an dem renommierte Judaisten aus Deutschland, den USA und Israel mitgeschrieben haben, ist ein wichtiges Nachschlagewerk, das eine Lücke schliesst." (NZZ)

"Die Porträts und Werkbeschreibungen sind durchweg gut lesbar, oft sogar spannend. Denn nicht selten verliefen die Biographien jüdischer Philosophen, besonders wenn sie in Umbruchzeiten lebten, geradezu abenteuerlich. Das Lexikon entpuppt sich mit seinem ausführlichen Anhang, der nichts zu wünschen übrig läßt, als eine wahre Fundgrube für Forscher, Kenner und Liebhaber jüdischen Denkens und solche, die es werden wollen." (Philosophischer Literaturanzeiger)

"Ein wirklich unentbehrliches Kompendium für alle, die sich mit europäischer Geistesgeschichte im weitesten Sinne befassen." (Gnostika)

"Der Band umfasst eine enzyklopädische Darstellung des gesamten philosophischen Denkens des Judentums. In rund 190 Porträts von Autoren und Texten stellt das Lexikon das Spektrum jüdischen Denkens von der Antike bis zur Gegenwart vor." (Erbe und Auftrag)

"Die Konzentration der Herausgeber auf diejenigen jüdischen Denker, die ihr Judentum philosophisch reflektieren bzw. Elemente der jüdischen Theologie in den philosophischen Diskurs der Moderne transferieren bzw. integrieren, ist einleuchtend und plausibel begründet und schärft die Wahrnehmung der schier glaublichen Vielfalt jüdischer Denkmodelle von der Antike bis in die (Post-)Moderne. Das große Verdienst dieses Lexikons liegt allerdings nicht nur in der Vielzahl kenntnisreicher, informativer und gut lesbarer Artikel, die ihm zukünftig einen unbestreitbaren Platz in den Forschungsdebattensichern werden, sondern auch in der unumgänglichen Bescheidenheit, auf eindeutige und endgültige Definitionen zu verzichten." (literaturkritik.de)…mehr