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Wer ist dieses Mädchen, das Tag für Tag am Strand sitzt, die anderen beobachtet, niemals spricht, niemals lacht? Keiner weiß, was sie denkt, keiner ahnt ihr schreckliches Geheimnis, das sie niemandem anvertrauen kann. Denn Margaret wird von ihrem Vater grausam misshandelt. In ihrer Fantasie erträumt sie sich eine Welt, in der sie geliebt wird, in der keiner sie verletzt. Sie wartet auf ihren Engel, der sie aus der Hölle rettet. Mit ruhiger, poetischer Sprache erzählt dieser eindringliche Roman eine Geschichte von Einsamkeit, Gewalt und Hoffnung.

Produktbeschreibung
Wer ist dieses Mädchen, das Tag für Tag am Strand sitzt, die anderen beobachtet, niemals spricht, niemals lacht? Keiner weiß, was sie denkt, keiner ahnt ihr schreckliches Geheimnis, das sie niemandem anvertrauen kann. Denn Margaret wird von ihrem Vater grausam misshandelt. In ihrer Fantasie erträumt sie sich eine Welt, in der sie geliebt wird, in der keiner sie verletzt. Sie wartet auf ihren Engel, der sie aus der Hölle rettet. Mit ruhiger, poetischer Sprache erzählt dieser eindringliche Roman eine Geschichte von Einsamkeit, Gewalt und Hoffnung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.10.2003

Momentaufnahmen
Die Geschichte einer Rettung
Die, um die es eigentlich geht, schaut nur zu. Mehr als Augenblicke kann sie nicht riskieren. Denn nur dann bleibt sie unsichtbar. Nur dann fühlt sie sich sicher. Sie ist 13 Jahre alt, braunhaarig, knochig. Eine, die nie spricht, nie lacht, nur beobachtet. Was sie sieht, sind Momentaufnahmen. Sommer-Strand-Bilder. Die hält sie fest, malt sich etwas dazu aus, wie die Fortsetzung jener Geschichte, mit der alles beginnt: die eines Mädchens, das gefangen gehalten wird von dem bösen Biest, und die verzauberte Puppe singt dazu.
Sie beobachtet einen jungen Mann. Er hilft den anderen Menschen im Wasser, scheint schön und stark zu sein. In Gedanken macht das Mädchen ihn zum Schutzengel. Aber in Wirklichkeit ist das Leben von Chris, dem Rettungsschwimmer, von einem Unglück überschattet. Sein älterer Bruder, den er selbst nicht kennen gelernt hat, ist als kleiner Junge ertrunken. Der Vater hat den Verlust nie verschmerzt. Chris’ Kampf um seine Liebe ist beinahe aussichtslos.
Sie beobachtet eine Familie am Strand. Eltern, die die Sand-Kunstwerke ihrer Kinder bestaunen, ein großer Bruder, der seine Schwester liebt. Vollkommenes Glück. In Gedanken macht das Mädchen sie zu König und Königin, Prinz und Prinzessin. Aber in Wirklichkeit sind sie unglücklich. Callie kann nachts nicht schlafen, weil sie fürchtet, dass ihre Eltern sich scheiden lassen, und schlüpft zu Evan unter die Decke. Erwachsenenangelegenheit, erklärt die Mutter die Zeit des Schweigens. Aber sie scheinen einander verloren zu haben.
Augenblicke wie Bruchstücke. James Howe hat sie kunstvoll zu Bildern zusammengefügt, nähert sich langsam dem Unaussprechlichen und erzählt dabei von Veränderung, Bewältigung, Befreiung, lässt Fantasie und Wirklichkeit einander treffen. Evan, der Prinz, und Chris, der Schutzengel, befreien sie aus ihrer Hölle. Hinter der verzauberten Puppe kommt die erlöste Mutter zum Vorschein und das Biest wird überwältigt, weil das Mädchen die Wahrheit sagen kann. Eine stille poetische Sensation. (ab 13 Jahre)
CHRISTINE KNÖDLER
JAMES HOWE: Augenblicke. Aus dem Amerikanischen von Mirjam Pressler. Ravensburger Buchverlag 2003. 142 Seiten, 10,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als "stille poetische Sensation" bezeichnet Christine Knödler den Roman von James Howe, der von einem verstummten 13-jährigen Mädchen berichtet, das alles genau beobachtet, was um es herum passiert und das, was es sieht, fortspinnt. Es sind Momentaufnahmen am Strand, so Knödler, die im Kopf des Mädchens als eigene Geschichten Form annehmen. Das Mädchen sieht in den anderen Menschen Rettungsanker, Schutzengel, verkleidete Könige und Prinzen, die es aus seinem Kerker befreien könnten. Wie es der Autor schafft, lobt Knödler, sich langsam dem Kern der Sache, dem Unaussprechlichen zu nähern und dabei Veränderung, Befreiung und Bewältigung zu bewirken, sei höchst lesenswert.

© Perlentaucher Medien GmbH