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Wie gut kennt man die Menschen, mit denen man sein Leben verbringt?
Heike Makatsch - eine profilierte deutsche Schauspielerin - erzählt in ihrem ersten Buch von einem Experiment, das so alt ist wie die Menschheit und doch immer wieder für Explosionen sorgt. Eine Dreiecksgeschichte unserer Tage.
Drei Menschen treffen aufeinander: Ellen ist die Freundin von Tobias, sie leben zusammen in Berlin. Tobias ist ein angehender Regisseur und will einen Dokumentarfilm über die HANSEN BAND drehen. Sänger der Band ist sein Bruder Markus. Was Tobias nicht weiß: Ellen und Markus kennen sich besser, als
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Produktbeschreibung
Wie gut kennt man die Menschen, mit denen man sein Leben verbringt?

Heike Makatsch - eine profilierte deutsche Schauspielerin - erzählt in ihrem ersten Buch von einem Experiment, das so alt ist wie die Menschheit und doch immer wieder für Explosionen sorgt. Eine Dreiecksgeschichte unserer Tage.

Drei Menschen treffen aufeinander: Ellen ist die Freundin von Tobias, sie leben zusammen in Berlin. Tobias ist ein angehender Regisseur und will einen Dokumentarfilm über die HANSEN BAND drehen. Sänger der Band ist sein Bruder Markus. Was Tobias nicht weiß: Ellen und Markus kennen sich besser, als Tobias glaubt. Als Tobias Ellen bittet, ihn zu begleiten, während er die HANSEN BAND auf ihrer Tour durch kleine Clubs in Norddeutschland filmt, löst dies bei Ellen ein großes Kribbeln aus, Vorfreude gemischt mit Angst. Sie dokumentiert ihre Unruhe in ihrem Tagebuch und geht dort auch den großen Fragen nach: Wie viel Verrat darf sein? Wie viel darf ich, wie viel muss ich für mich behalten? Wie nah kann man einander kommen in der Liebe? Was genau heißt Nägel mit Köpfen machen?

»Keine Lieder über Liebe « ist das Tagebuch von Ellen. Ellen ist aber nicht nur die Erzählerin dieses Buches, sondern auch eine Figur in dem gleichnamigen Film von Lars Kraume.

Auch der Kinofilm untersucht die Fragen von Vertrauen und Verrat, Nähe und Distanz in wichtigen Beziehungen. Heike Makatsch spielt die Rolle der Ellen. Im Film geht es um die gleiche Geschichte, aber sie wird aus der Perspektive von Ellens Freund Tobias (gespielt von Florian Lukas) in Form eines fiktiven Dokumentarfilms erzählt. Der Dritte im Bunde, Markus Hansen, gespielt von Jürgen Vogel, artikuliert sich wiederum auf seine Art, durch die Musik. Zeitgleich zum Filmstart wird auf dem Label Grand Hotel van Cleef die erste Platte der HANSEN BAND erscheinen. Mitglieder der Band sind unter anderem Thees Uhlmann von Tomte und Markus Wiebusch von Kettcar.

Autorenporträt
Heike Makatsch, geboren 1971, ist heute eine profilierte Kino- und Fernsehschauspielerin. Mehrfache Auszeichnungen, u. a. 2004 den Bambi (Fernsehproduktion 'Das Wunder von Lengede'), den Grimme-Preis, die Goldene Kamera und den Bayerischen Fernsehpreis. In den vergangenen Jahren hat sie journalistische Beiträge für das "jetzt"-Magazin, "Neon" und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" verfasst. Die Autorin lebt in Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.01.2006

DAS LEICHTE FACH
Was wir uns alles zu Gemüte führen
Heike Makatsch hat die Geduld ihres Tagebuchs strapaziert
Die Welt ist voller Schmalz-, Schmacht- und Balzgesänge. Immer diese silly love songs! Verlieben, lieben, entlieben, neulieben, querlieben, falschlieben - am Ende ist es immer dasselbe alte Lied. Manchmal mag man es einfach nicht mehr hören. Aus. Weg damit. Wäre doch interessant, worüber Sänger singen und Schriftsteller schreiben und was für Filme Filmemacher machen würden, wenn das Thema Liebe einfach mal für ein paar Monate verboten würde, unter Strafe gestellt. Vielleicht würde eine neue Blütezeit der Künste anbrechen, die Werke viel interessanter, relevanter, kunstvoller und dabei welthaltiger werden. Vielleicht ist das aber auch Quatsch.
Der Titel von Heike Makatschs Roman scheint jedenfalls schon mal ein guter Anfang zu sein: „Keine Lieder über Liebe”. Es ist das Begleitbuch zu dem gleichnamigen Rock’n’Roll-Film, für den Mitglieder von Tomte, Kettcar und Olli Schulz & der Hund Marie eigens die Band Hansen gründeten (warum haben deutsche Bands eigentlich immer so komische Namen?). Der nette Jürgen Vogel spielte mit, und Heike Makatsch wird ja eh von allen immer nur „die liebe Heike” genannt. Dass der Film im Ganzen recht belanglos und ein bisschen langatmig war, fiel bei soviel Nettigkeit dann gar nicht auf. „Keine Lieder über Liebe” - soweit okay, aber dafür wurde 90 Minuten lang über Liebe geredet, nein eher gereeeeeedet. Puh.
Rätselhaft, dass Heike Makatsch dem eher überflüssigen Film noch ein Buch zur Seite stellt. Es erzählt den Plot - der sich zusammenfassen lässt mit: Ellen hatte was mit dem Rockstar-Bruder ihres Freundes, die Sache fliegt auf, es gibt Tränen - auf 200 Seiten aus der Sicht von Ellen, in Form eines Tagebuchs. Der erste Satz geht so: „Liebes Tagebuch, es ist schon eine Weile her, dass ich dein geduldiges Ohr in Anspruch genommen habe.” Ellen schreibt wie mit abgespreiztem kleinen Finger. In ihrer Welt setzt man sich nicht mit an den Tisch, sondern „gesellt sich dazu”, man weint nicht, sondern spürt „Wasserdruck hinter den Augen”, man schläft nicht miteinander, sondern hat „die Gipfel der Liebe erklommen”. Die wunderlichste Formulierung ist die von dem „One Night Stand”, den man sich „zu Gemüte führt”. So sprechen Tanten aus Amerika, wenn sie lange nicht mehr in Deutschland waren.
Es ist diese Mischung aus Tanten-Ton und Mädchentagebuch, rosa eingeschlagen und mit Maikäfer-Verzierung, die das Buch schwer erträglich macht. Gelegentlich nervt die Form sogar so, dass man beim Lesen Schwierigkeiten hat, sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Der wäre, abseits der Liebesverwicklungen, vielleicht gar nicht mal so uninteressant. Die Hansen-Band auf Deutschland-Tour, Rock’n’Roll in Oldenburg, Lingen, Wilhelmshaven . . . Aber viel ist da nicht mit Rock’n’Roll. Zumal Ellen sich ja auch gern mal selbst zur Ordnung ruft: „Oh-oh, liebes Tagebuch, die Gäule gehen mit mir durch.”
Einmal ist sie sauer, weil die anderen ohne sie losgezogen sind in die Oldenburger City. Dabei wäre sie so gern mitgekommen, „hätte Starbucks Kaffee für alle besorgt” und „bei Unterzuckerung ein Äpfelchen geschält”.
Puh. Solche Sachen muss sich das „liebe Tagebuch” der „lieben Heike” anhören. Das Ohr des Buches wird ganz schön in Anspruch genommen. Na ja, zum Glück ist es geduldig. Meist werden Tagebücher ja für die eigene Schublade geschrieben. Das wäre in diesem Fall auch keine schlechte Idee gewesen.
OLIVER FUCHS
HEIKE MAKATSCH: Keine Lieder über Liebe. Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2005. 200 Seiten, 8,90 Euro.
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Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Oliver Fuchs ist gehörig genervt von diesem fiktiven Tagebuch von Heike Makatsch, das als Ergänzung zu "dem eher überflüssigen Film "Keine Lieder über Liebe" konzipiert ist und seiner Meinung nach besser da geblieben wäre, wo Tagebücher hingehören: in der eigenen Schublade. Inhaltlich hat das Tagebuch nicht richtig viel zu bieten, aber das Hauptproblem ist nach Fuchs Meinung der Stil. Das liegt vor allem an dem tantigen Deutsch, das hier zum Besten gegeben wird. "Gelegentlich nervt die Form sogar so, dass man beim Lesen Schwierigkeiten hat, sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Der wäre, abseits der Liebesverwicklungen, vielleicht gar nicht mal so uninteressant."

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