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In den Reiseberichten dieses Bandes paart sich der kunstgeschichtlich geschulte Blick einer Kennerin mit dem souveränen Stil einer großen Dichterin. Es sind kluge und originelle Betrachtungen über die Faszination Italiens und seiner Kunst.

Produktbeschreibung
In den Reiseberichten dieses Bandes paart sich der kunstgeschichtlich geschulte Blick einer Kennerin mit dem souveränen Stil einer großen Dichterin. Es sind kluge und originelle Betrachtungen über die Faszination Italiens und seiner Kunst.
Autorenporträt
Edith Wharton (1862-1937) entstammte der New Yorker Patrizierschicht. Als Kind verbrachte sie längere Zeit in Frankreich, Deutschland und Italien, so dass sie, wie sie später meinte, Europa 'unausrottbar im Blut' hatte. Sie genoss eine sorgfältige Erziehung, ihre frühen literarischen Neigungen wurden jedoch kaum gefördert; schriftstellerische Ambitionen ziemten sich für Töchter aus ihren Kreisen nicht. Edith Wharton übersiedelte nach einer schwierigen Ehe 1906 nach Paris. Sie widmete sich nun ganz ihrer dichterischen Aufgabe, schrieb Romane, Erzählungen, Reiseberichte, kulturhistorische Essays. Ihre Vielseitigkeit und ihr Erzähltalent wurden mehrfach geehrt: 1921 erhielt sie den Pulitzerpreis, 1923 verlieh ihr die Yale University als erster Frau die Ehrendoktorwürde; es folgten die Goldene Medaille des National Institute of Arts and Letters und die Aufnahme in die American Academy of Arts and Letters. Edith Wharton gehört zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen Amerikas.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.01.2002

Frühe Reisen

"Italien - Reisebilder" von Edith Wharton. Mit einem Nachwort von Hanns-Josef Ortheil. Insel-Taschenbuch 2731. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2001. 216 Seiten, zehn Farbfotos. Broschiert, 8 Euro. ISBN 3-458-34431-4.

Edith Wharton hatte bereits einen Band Kurzgeschichten, zwei Romane sowie ein Buch über italienische Villen und ihre Gärten publiziert, als 1905 ihre italienischen Reisebilder erschienen. Als Tochter einer reichen New Yorker Familie war sie schon als Vierjährige mehrere Monate in Rom gewesen, was für ihre lebenslange Italienbegeisterung prägend war. Ihre zwei Landsitze in Amerika stattete sie nach italienischen und französischen Vorbildern aus. Sie gehörte zu jenem Kreis hochgebildeter und vermögender amerikanischer Ästheten, die sich, vorbereitet durch eine weitgespannte Lektüre, wie einst die Adligen Nordeuropas auf die Grand Tour gen Süden begaben. Die Frucht von Whartons Reisen sind die "Italian Backgrounds", die am Vorbild des Venedig-Buchs von John Ruskin geschult sind. Bis heute ist das eines der großen Reisebücher über Italien. Die Schriftstellerin, die mit der Kutsche und der Eisenbahn reiste, schreibt impressionistisch und konkret, sie hat das Organ für die "Weite, Ordnung, noblen Entwürfe" kleinerer Städte wie Brescia und Parma, für die "geistig so überaus verfeinerte Landschaft" um Rom, während sie Venedig durch die Augen des Pietro Longhi sieht. Landschaft und Kunst verschmelzen in ihrem Blick zu einer Einheit. Der Vordergrund freilich, die Menschen, bleibt ausgespart. Wenn sie überhaupt in den Blick der Upperclass-Dame geraten, dann als "arme, irregeleitete Hundertschaften", die rasch eine Flasche Wein leeren und eine Forelle hinunterschlingen. Dem großen Text, der seine eigene evokative Kraft hat, werden die kleinen, dem Büchlein beigefügten Farbfotos nicht gerecht. Man hätte sie besser weggelassen. (ack.)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Dies 1905 zuerst erschienene Buch ist für Rezensent "ack." bis heute "eines der großen Reisebücher über Italien". Die amerikanische Schriftstellerin schreibe "impressionistisch und korrekt". Sie habe "das Organ" für die "Weite, Ordnung, noblen Entwürfe" kleinerer Städte wie Brescia oder Parma ebenso, wie für Rom und Venedigs "geistig so überaus verfeinerte Landschaft". In Whartons Blick verschmelzen für den Rezensenten "Landschaft und Kunst" zu einer Einheit. Bloß die Menschen bleiben, wie er diskret bemängelt, im Blick der amerikanischen "Upperclass-Dame" ausgespart. Ein "großer Text", wird schließlich befunden. Doch die "kleinen, dem Büchlein beigegebenen Farbfotos" hätte man ihm lieber erspart.

© Perlentaucher Medien GmbH"