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Von Hamburg nach Jerusalem und um die Welt: ein bewegtes Leben im Dienst für das Gelobte Land. Ein israelischer Diplomat der ersten Stunde tritt an die Öffentlichkeit. Der in Deutschland geborene Yissakhar Ben-Yaacov vertrat sein Land als Generalkonsul und Botschafter auf fast allen Kontinenten. Und als politischer Sonderberater von Jerusalems Bürgermeister Teddy Kollek wirkte er zugunsten aller Bürger der Stadt nach deren Wiedervereinigung. Hamburg 1933: Mit seinen Eltern verlässt der elfjährige Yissakhar seine geliebte Stadt. Die orthodoxe Familie bricht auf nach Palästina, um dem drohenden…mehr

Produktbeschreibung
Von Hamburg nach Jerusalem und um die Welt: ein bewegtes Leben im Dienst für das Gelobte Land. Ein israelischer Diplomat der ersten Stunde tritt an die Öffentlichkeit. Der in Deutschland geborene Yissakhar Ben-Yaacov vertrat sein Land als Generalkonsul und Botschafter auf fast allen Kontinenten. Und als politischer Sonderberater von Jerusalems Bürgermeister Teddy Kollek wirkte er zugunsten aller Bürger der Stadt nach deren Wiedervereinigung. Hamburg 1933: Mit seinen Eltern verlässt der elfjährige Yissakhar seine geliebte Stadt. Die orthodoxe Familie bricht auf nach Palästina, um dem drohenden Unheil zu entfliehen. Kein Grund zur Freude, doch dem gelehrigen Schüler gelingt es rasch, sich in die neue Umgebung einzufinden. Nach mehreren Stationen als Mitglied verschiedener Institutionen tritt er 1948 mit der Gründung des Staates Israel in den Auswärtigen Dienst ein. Stets bemüht um eine Aussöhnung mit Deutschland und die friedliche Beilegung des Nahostkonflikts, blickt der "Dolmetscher Israels" auf sein langes und ereignisreiches Leben zurück. Entstanden ist ein spannender Insiderbericht über ein halbes Jahrhundert israelischer Geschichte.
Autorenporträt
Yissakhar Ben-Yaacov, geboren 1922 in Hamburg, emigrierte mit seiner Familie 1933 nach Palästina. In der Gewerkschaftsbewegung geschult, stand er seit der Staatsgründung bis 1987 im diplomatischen Dienst Israels – mit Stationen in München, Köln, Philadelphia/USA, Lagos/Nigeria, Wien und Canberra/Australien. Anschließend war er als Direktor einer jüdischen Bildungsorganisation für Deutschland und als Repräsentant der BarIlan Universität tätig. Seit 1997 ist er Sonderberater der Präsidentin der von Teddy Kollek gegründeten Jerusalem Foundation. 1992 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz geehrt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.09.2008

Im Dienst eines bedrohten Landes
Der israelische Diplomat Yissakhar Ben-Yaacov schildert ein bewegtes Leben

In Israel leben viele Menschen, die ihren Namen gewechselt oder zumindest hebraisiert haben, weil sie von den Nationalsozialisten aus Deutschland vertrieben wurden und in Palästina, später Israel, eine neue Heimat fanden. Zu ihnen gehört auch der Diplomat Yissakhar Ben-Yaacov, der einmal Walter Bernhard Jacobson hieß, geboren 1922 in Hamburg. Als er mit seinen orthodox gesinnten Eltern Anfang 1933 Deutschland in Richtung Palästina verließ, war er gerade elf Jahre alt. Bis heute bewundert der Israeli die enorme Weitsicht seines Vaters, der seine Familie rechtzeitig in Sicherheit brachte. In eine Sicherheit freilich, die zunächst einmal von gänzlicher Ungewissheit, was denn nun sein werde, kaum zu unterscheiden war. Man landete in Jaffa/Tel Aviv, konnte kein Wort Ivrit und musste in einer Fremde Fuß fassen, die von der Hansestadt nicht nur räumlich Welten entfernt war. Noch dazu von Unruhen zwischen jüdischen Einwanderern und Arabern zerrissen.

Es ist beeindruckend zu lesen, wie die Familie sich aus eigener Kraft nach der Decke streckte, wie der junge Yissakhar seine Ausbildung meisterte, sich in der Gewerkschaftsbewegung engagierte und schließlich, nach Gründung Israels 1948, in den diplomatischen Dienst seines Landes gelangte. Ben-Yaacov wirkte fünf Jahre lang als israelischer Konsul in München und Köln, in einer Zeit, da noch niemand ahnen konnte, dass in nicht allzu fernen Tagen zwischen Deutschen und Israelis ein Prozess der Annäherung, später sogar der zunächst schwierigen Versöhnung einsetzen werde.

Im Außenministerium hatte Ben-Yaacov dann einige Zeit - in Zusammenarbeit mit der damaligen Außenministerin und späteren Ministerpräsidentin Golda Meir - wirtschaftliche Aubauarbeit in den jungen afrikanischen Staaten geleistet, zu denen Israel ein enges Verhältnis aufbaute, wie übrigens auch zum Iran des Schahs Mohammad Reza Pahlewi, aber auch zum Äthiopien des Kaisers Haile Selassie, an dessen "lebendigen Löwen", die tatsächlich den Palast bewachten, sich der Autor, wie er freimütig zugibt, mit doch etwas betretenen Empfindungen vorbeischleichen musste.

Konsul, Generalkonsul in Philadelphia waren die nächsten Posten, gerade zu jener Zeit, als der Juni-Krieg 1967 stattfand, ein Ereignis, das den Autor - wie wohl die meisten Juden - innerlich besonders stark berührte, weil die Truppen Mosche Dayans damals Ostjerusalem und die "Klagemauer" gewannen. Die früheren Erfahrungen mit der Entwicklungsarbeit kamen Yaacov zugute bei dem nächsten (nicht einfachen) Posten als Botschafter in Lagos; es folgten Wien und Canberra als weitere Stationen, bis er 1987 den diplomatischen Dienst verließ. Als Direktor einer Bildungsorganisation hatte er bis ins hohe Alter mit der alten Heimat Deutschland zu tun. Yissakhar Ben-Yaacov schildert in seiner Autobiographie ein bewegtes Leben aus der Sicht eines typischen "Jeckes" im Dienst eines jungen, bedrohten Landes.

WOLFGANG GÜNTER LERCH

Yissakhar Ben-Yaacov: Leben für Israel, Erinnerungen eines Diplomaten. Hoffman und Campe Verlag, Hamburg 2007. 330 S., 22,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit Faszination hat Rezensent Wolfgang Günter Lerch die Autobiografie des israelischen Diplomaten Yisskhar Ben-Yaacov gelesen. Der Rezensent skizziert in groben Zügen die Lebensstationen Ben-Yaacovs von der Flucht der Familie aus Hamburg nach Palästina 1933, die Diplomatentätigkeit in Deutschland, als Mitarbeiter des Außenministeriums in afrikanischen Staaten, als Konsul in Philadelphia bis zu Botschafterdiensten in Lagos, Wien und Canberra. Besonders gefesselt hat den Rezensenten die Perspektive eines "typischen 'Jeckes'" im noch jungen und in Konflikte verwickelten Staat Israel.

© Perlentaucher Medien GmbH