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Woher kommt der Hass moslemischer Fundamentalisten auf die westliche Welt? Wie ist der radikale Islamismus entstanden und welche Ziele verfolgt er? Wo sind weitere Konflikte und Bedrohungen für den Westen zu erwarten? Das sind einige der Fragen, mit denen sich Mostafa Danesch in diesem Buch auseinandersetzt. Er analysiert die Entwicklung der islamischen Welt und beleuchtet die Hintergründe der islamistischen Bedrohung.
Die Zerstörung des World Trade Center war die bisher schlimmste Eskalation einer Entwicklung, vor deren Folgen Mostafa Danesch wie kaum ein anderer immer wieder gewarnt hat.
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Produktbeschreibung
Woher kommt der Hass moslemischer Fundamentalisten auf die westliche Welt? Wie ist der radikale Islamismus entstanden und welche Ziele verfolgt er? Wo sind weitere Konflikte und Bedrohungen für den Westen zu erwarten? Das sind einige der Fragen, mit denen sich Mostafa Danesch in diesem Buch auseinandersetzt. Er analysiert die Entwicklung der islamischen Welt und beleuchtet die Hintergründe der islamistischen Bedrohung.

Die Zerstörung des World Trade Center war die bisher schlimmste Eskalation einer Entwicklung, vor deren Folgen Mostafa Danesch wie kaum ein anderer immer wieder gewarnt hat.
Das gut funktionierende Netz, das die Fundamentalisten geschaffen haben, um ihren Terror in die Welt zu tragen, ist nicht erst in den letzten Jahren entstanden, sondern das Ergebnis eines Jahrzehntelangen Prozesses. Zusammengeführt und stark gemacht wurden diese radikalen Gruppierungen von Mächten, die dabei durch und durch eigennützige Interessen verfolgten, insbesondere von den USA, die nun mit allen Mitteln versuchen, dieses System wieder zu zerschlagen. Aber der Kampf gegen den Terror kann nicht als militärischer und ideologischer "Kreuzzug" geführt werden, denn der treibt den Islamisten immer nur neue Gotteskrieger in die Arme. Solange kein wirkliches Umdenken einsetzt, wird der Konflikt weiterschwelen.
"Wer Allahs Wort mißbraucht" ist ein erschütterndes Buch, das dem Leser unmittelbar vor Augen führt, wasn den Krisengebieten vor sich geht, und ihm zugleich in einem weiten Überblick Zusammenhänge und Hintergründe vermittelt.
Autorenporträt
Mostafa Danesch, Doktor der Politologie, wurde 1944 in Semnan (Iran) geboren. Er lebt seit 1965 in Deutschland. Damals ahnte er noch nicht, daß er in Deutschland bleiben würde. Die Ereignisse im Iran machten für ihn eine Rückkehr unmöglich. Seither schreibt und filmt er vehement gegen den Islamismus an. Er arbeitet als Journalist, Gerichtsgutachter und Filmemacher. Seine Artikel und Interviews mit Politikern wie Ghaddafi, Khomeini oder Arafat erschienen unter anderem in "Der Spiegel", "stern" und der "FAZ".
Rezensionen
Vier Strömungen, ein Ziel
Als die Truppen der UdSSR 1989 Afghanistan verließen, intensivierten die USA die Unterstützung radikal-islamischer Gruppierungen massiv. Selbst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion steuerte der Geheimdienst CIA mit Hilfe des pakistanischen Militärgeheimdienstes ISI die Verteilung der Militär- und Finanzhilfen, um die geostrategischen Ziele in Zentralasien durchzusetzen. Der Krieg in Afghanistan trat 1993 in seine blutigste Phase, die erst 2002 endete. Die USA mussten mächtige Gruppierungen zerschlagen, die sie aus politischen Gründen in den Jahren zuvor selbst stark gemacht hatten.
Es geht um einen Gottesstaat
Der Autor ist ein in Deutschland lebender Iraner, der die islamische Welt bestens kennt. Er analysiert, wie in den letzten 30 Jahren vier Strömungen die entscheidende Rolle in der islamischen Welt gespielt, zur Radikalisierung der Gesellschaften beigetragen und die ideologische Basis für Terrororganisationen wie die Al-Qaida geliefert haben. Alle Organisationen sind sich einig in dem Ziel, einen Gottesstaat zu errichten, in dem die Gesetze allein von Allah hergeleitet werden, sowie in dem Glauben an die unbedingte Legitimität des Djihad im klassischen Sinne, also als kriegerische Auseinandersetzung mit den "Ungläubigen".
Neue Weltordnung?
Das Problem des islamistischen Terrors ist nur langfristig zu lösen, so die Schlussfolgerung von Mostafa Danesch. Notwendig dafür sei eine wirklich neue politische und wirtschaftliche Weltordnung, die auf einem gleichberechtigten Dialog aller Völker basiert.
(Mathias Voigt, literaturtest.de)
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2003

Die Leiden Afghanistans
Mostafa Daneschs Zuneigungen und Abneigungen

Mostafa Danesch: Wer Allahs Wort mißbraucht. Krisenherd islamische Welt. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2002. 317 Seiten, 21,90 [Euro].

Droht Afghanistan aufs neue in Vergessenheit zu geraten, wie es schon einmal vor mittlerweile vierzehn Jahren nach dem Rückzug der Sowjetarmee aus dem geschundenen Land im Herzen Asiens geschah? Aus der Luft gegriffen ist die Frage nicht. Zwar geht die Suche nach Usama Bin Ladin und dem Talibanführer Mullah Omar in zäher Mühsal weiter. Doch mit ausbleibendem Erfolg läßt auch das internationale Interesse an den Vorgängen in dem Berg- und Wüstenstaat am Fuße des Hindukusch sichtlich nach und wird statt dessen unter ähnlichen, wenngleich nur bedingt miteinander zu vergleichenden Vorzeichen von den Geschehnissen im und um den Irak gefesselt. Dabei ist Afghanistan nicht nur aus regionaler Sicht ein Gefahrenherd geblieben, der nach wie vor höchste Aufmerksamkeit verdient. Das gilt um so mehr, als dort ungeachtet des Endes der Talibanherrschaft immer noch ein Großteil jener Kräfte am Werk ist, die das Zerstörungswerk der sowjetischen Okkupanten damals mit einem nicht minder blutigen Bürgerkrieg vollendeten.

Das alles wird in diesem Buch mit ebenso spannender wie beklemmender Anschaulichkeit von einem Autor in Erinnerung gerufen, der den Irrungen und Wirrungen in Afghanistan immer wieder an Ort und Stelle nachgegangen ist und dabei Bekanntschaft mit so manchen jener Stammesführer und Provinzherrscher gemacht hat, von denen heute noch nicht wenige alles daransetzen, um des eigenen Machterhalts willen die mit internationaler Hilfe von Kabul ausgehenden Bemühungen um eine Stabilisierung der Lage zu hintertreiben. Mostafa Danesch setzt sich politisch-analytisch zwar auch mit den Krisenherden im Nahen und Mittleren Osten auseinander, doch sein journalistisches Engagement gilt vornehmlich Afghanistan - und Iran, wo er 1944 geboren wurde; seit dem 21. Lebensjahr lebt er allerdings in Deutschland. Zu seinen bewegendsten Schilderungen zählt ein kurzer Abriß der eigenen Familiengeschichte: Ein jüngerer Bruder verlor sein Leben im ersten Golfkrieg, als der Revolutionsführer Chomeini im Kampf gegen den Irak den Märtyrertod als Krönung des Lebens propagierte und Tausende junger Iraner über Minenfelder in den Tod jagen ließ, während der älteste seiner Brüder, Ahmed Danesch, ein Arzt und bekannter Urologe, nach fünf Jahren Isolationshaft und Folter von den Schergen dieses finsteren Ajatollahs 1988 hingerichtet wurde.

Die allzu begreifliche Abneigung gegen jede Art von Mullah-Herrschaft und islamischem Extremismus läßt den Autor freilich zu teilweise fragwürdigen Schlußfolgerungen kommen. Er mag nicht recht in Betracht ziehen, daß die Politisierung und Radikalisierung des Islam in Afghanistan mit der kommunistischen Machtübernahme dort und dem anschließenden Einfall der Sowjetarmee einsetzte. Statt dessen geht er scharf mit der Mobilisierung der sogenannten Mudschahedin gegen die fremden Eindringlinge namentlich durch Pakistan und die Vereinigten Staaten ins Gericht und behauptet, schon am Vorabend des sowjetischen Einmarsches habe es "Planungen der USA zur Destabilisierung und schließlichen Zerschlagung der Sowjetunion" gegeben. Zwar trifft es zu, daß die Amerikaner in Afghanistan eine religiöse Stoßrichtung unterstützten, die sie im Falle Irans gleichzeitig als Verkörperung des Bösen geißelten. Doch Ursache und Wirkung werden auf den Kopf gestellt, wenn der Autor die Leiden Afghanistans vornehmlich dem islamisch geprägten Aufbegehren gegen die Sowjetisierung des Landes zuschreibt. Davon konnte erst nach dem Abzug der Roten Armee die Rede sein, als sich die verschiedenen Widerstandsgruppen mit aller Macht gegenseitig zu bekämpfen begannen.

Einer der wohl skrupellosesten Kriegsherren, der nach wie vor eine bedeutsame Rolle im nördlichen Afghanistan spielt, war und ist der Usbekengeneral Raschid Dostum. Gerade für ihn freilich hegt Danesch ein befremdliches Maß an Bewunderung und stellt diesen Mann, der wie kein anderer immer wieder gewissenlos die Fronten gewechselt hat, als einen "weltlich orientierten Führer" dar. Viel Verständnis findet auch das Verhalten der seinerzeit von Moskau in Kabul auf den Thron gehobenen Statthalter Babrak Karmal und Najibullah, die der Autor als "tragische Gestalten der afghanischen Geschichte" würdigen zu sollen glaubt. Hamid Karzai dagegen, Afghanistans gegenwärtiger Übergangspräsident, der an die Reformbemühungen des früheren Königs Zahir Schah anzuknüpfen sucht und einem der angesehensten Stämme des Landes angehört, sieht sich als ein "relativ unbekannter Paschtune aus der zweiten Garnitur der Mujahedin" porträtiert. Diese persönlichen Zuneigungen und Abneigungen gereichen dem Buch nicht eben zum Vorteil. Dennoch bietet Danesch alles in allem lohnenden Lesestoff, der einen ebenso großen Erfahrungsschatz wie ungebrochenes Engagement für eine Weltgegend widerspiegelt, die nicht aus dem Weltblick geraten darf.

WERNER ADAM

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.11.2002

Lobbyisten für den Terrorismus
Die islamische Welt steht unter dem Einfluss zahlreicher Gruppen, die zuletzt an das Wohl der Menschen in der Region denken
Mostafa Danesch ist ein Journalist, wie er im Buche steht: zugleich mittendrin und außen vor. Mindestens einmal hätte ihn das fast Kopf und Kragen gekostet; davon berichtet der Deutsche iranischer Herkunft in seinem ersten Buch. Im Jahre 1993, nach dem Sieg der afghanischen Mudjaheddin, war er gemeinsam mit einigen Kriegsherren bei einem opulenten Mahl im alten Königspalast von Kabul zu Gast – genau mittendrin also. Nach dem Essen lauschte die Festgesellschaft dem Programm des britischen Senders BBC für Afghanistan – und bekam ganz unerwartet einen Beitrag ihres Gastes zu hören, in dem es auch um die Verbrechen der verschiedenen Milizen ging, deren Chefs da in trauter Runde beisammen saßen. Danesch, der Reporter, war auf einmal ganz außen vor – und wäre noch am selben Abend umgebracht worden, hätte er sich nicht eilig unter Begleitschutz aus dem Palast entfernt.
Vom Freund zum Feind
Die Anekdote zeigt, wie schnell in Afghanistan der Freund von heute zum Angriffsziel von morgen werden kann. Neben spannenden und bewegenden Geschichten wie dieser vermittelt das Buch aber vor allem politische Hintergründe. Dabei geht es nicht zuletzt um die wortwörtlich zwiespältige Rolle der Vereinigten Staaten: Anfang der achtziger Jahre baute die CIA die Mudjaheddin als Bollwerk gegen den sowjetischen Einfluss in Afghanistan auf. Eine zentrale Rolle spielte dabei der pakistanische Geheimdienst ISI, spielten führende Fundamentalisten aus Ägypten und Saudi-Arabien sowie arabische „Söldner”, vor allem aus Algerien.
Nach dem Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen im Jahre 1989 zerstörten die verschiedenen Mudjaheddin-Fraktionen das geschundene Land weiter, um dann wiederum von den Taliban vertrieben zu werden. Fast müßig ist es zu erwähnen, dass die Terrortruppe Al Qaida des saudischen Baunternehmersohns Osama Bin Laden Teil des fundamentalistischen Netzwerkes mit Pakistan als Drehscheibe und Afghanistan als Hauptoperationsgebiet war.
Die Taliban wurden bis 1998 von Washington unterstützt – aus „geostrategischen” Gründen, was nicht zuletzt bedeutete: zur Sicherung einer geplanten Gas-und Ölpipeline. Nach dem 11. September 2001 bekämpften die USA dann die Geister, die sie gerufen hatten.
Mostafa Danesch macht die politisch motivierte Kontinuität der Afghanistan-Politik der Vereinigten Staaten auch an Personen fest: etwa an der des heutigen US-Sonderbeauftragten für Afghanistan, Salmay Khalilsad. Begonnen hat dessen Karriere zur Zeit von Präsident Reagan. Zu Beginn der achtziger Jahre war Khalisad für die Ausstattung der paschtunischen Mudjaheddin mit Waffen und Geld zuständig. Später wurde er Berater verschiedener Ölkonzerne und pflegte enge Kontakte zum heutigen Vizepräsidenten Cheney sowie dem jetzigen Verteidigungsminister Rumsfeld. Inzwischen sitzt er im Nationalen Sicherheitsrat der USA. Bei der Petersberger Afghanistan-Konferenz im Jahr 2001 sei er der entscheidende Strippenzieher im Hintergrund gewesen, so Danesch.
Dennoch ist das Buch weder antiamerikanisch, noch verbreitet sein Autor Verschwörungstheorien. Mostafa Daneschs Thema ist unter anderem die Rolle politischer und wirtschaftlicher „Pressure Groups” in den USA, namentlich aus der Erdölindustrie, und nicht die Politik der Vereinigten Staaten an sich.
Auch von einer Abneigung gegen Muslime und Musliminnen ist in seinem Buch nichts zu finden. Danesch weiß zwischen den Muslimen in ihrer Gesamtheit und denjenigen, die „Allahs Wort missbrauchen”, genau zu unterscheiden. Seine These lautet, dass sich im Schlepptau des Kalten Krieges eine „fundamentalistische Internationale” entwickelt hat, deren Aktivitäten sich bis heute sowohl auf Afghanistan und Pakistan wie auf den Iran, die zentralasiatischen Staaten Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisien, den Unruheherd Kaschmir und die Konfliktregion Israel/Palästina erstreckt.
Für den Autor, dessen Bruder 1988 im berüchtigten Teheraner Evin- Gefängnis umgebracht wurde, spielt dabei der Iran eine besondere Rolle: Unter Khomeinis Herrschaft habe sich die Ideologie „definiert, auf die sich die radikalen Kräfte, seien es die Taliban oder die Attentäter des 11. September, bis heute berufen.”
So wie sich die schiitischen „Märtyrer” zu Beginn der achtziger Jahre unter dem Einfluss Khomeinis im iranisch-irakischen Krieg „opferten”, reißen palästinensische Bombenattentäter heute sich und ihre israelischen Opfer in den Tod. Viele junge Palästinenser, so der Autor, würden zu einer „leichten Beute für die Märtyrer-Ideologie” radikaler Gruppen, weil sie angesichts ihrer „traumatischen Erfahrungen” das Gefühl entwickelten, „der übermächtigen Besatzung nichts als das eigene Leben entgegensetzen zu können”.
Was aber lässt sich der Spirale der Gewalt und dem Missbrauch von Allahs Wort auf allen Seiten nun entgegensetzen? Bei Danesch findet sich nur eine indirekte Antwort, die sich aus dem berühmten Zitat des ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin gewinnen lässt: Der bekannte sich kurz vor seinem Tod zur „Heiligkeit des Menschenlebens” und formulierte damit seine Alternative zur Parole der Radikalen von der „Heiligkeit des Landes”.
Dieses Plädoyer ließe sich allen Varianten eines scheinbar religiös motivierten, letztlich aber politischen Fanatismus entgegen halten – durchaus im Bewusstsein der Tatsache, dass der Offizier Rabin nicht sein ganzes Leben lang nach diesem Motto gelebt hat. Das aber macht seine Umkehr durchaus glaubwürdig und nachahmenswert.
MARTIN FORBERG
MOSTAFA DANESCH: Wer Allahs Wort missbraucht. Krisenherd islamische Welt. Hoffmann und Campe, Hamburg 2002. 304 Seiten, 21,90 Euro.
Der Rezensent ist Historiker und Journalist in Berlin.
Für die „Heiligkeit des Menschenlebens” plädierte einst der israelische Premier Yitzhak Rabin – und gegen die Spirale der Gewalt. Foto: dpa
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Auch nach dem Ende der Talibanherrschaft bleibt das danieder liegende Afghanistan ein Krisenherd. Das ruft der Journalist Mostafa Danesch nach Ansicht Rezensent Werner Adam mit "ebenso spannender wie beklemmender Anschaulichkeit" erneut in Erinnerung. Zu den "bewegendsten Schilderungen" in Daneschs "Wer Allahs Wort missbraucht" zählt für Adam ein kurzer Abriss der eigenen Familiengeschichte des im Iran geborenen Autors. Die daraus resultierende "nur allzu begreifliche" Abneigung gegen jede Art von Mullah-Herrschaft und islamischem Extremismus lasse den Autor allerdings zu teilweise fragwürdigen Schlussfolgerungen kommen. So ziehe Danesch beispielsweise nicht recht in Betracht, dass die Politisierung und Radikalisierung des Islam in Afghanistan mit der kommunistischen Machtübernahme dort und dem anschließenden Einfall der Sowjetarmee einsetzte, kritisiert Adam. Dass Danesch gerade gegenüber dem Usbekengeneral Raschid Dostum, einem der skrupellosesten Kriegsherren, Bewunderung an den Tag legt, findet Adam recht befremdlich. Überhaupt gereichen die persönlichen Zuneigungen und Abneigungen des Autors nach Adams Urteil dem Buch nicht eben zum Vorteil. "Dennoch", resümiert der Rezensent, "bietet Danesch alles in allem lohnenden Lesestoff, der einen ebenso großen Erfahrungsschatz wie ungebrochenes Engagement für eine Weltgegend widerspiegelt, die nicht aus dem Weltblick geraten darf."

© Perlentaucher Medien GmbH
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