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18 Kundenbewertungen

Es ist ein Tag wie jeder andere. Eine junge Familie fährt in das neue kleine Wochenendhaus auf dem Land. Doch wer ist dieser böse, abweisende Junge an der einsamen Tankstelle? Was geschieht der Mutter, Lisa, als sie plötzlich den schweren schwarzen Schatten im Rücken spürt, allein im Haus? Was wird aus ihrem Mann Jakob und den beiden Töchtern, als die helle, freundliche Welt auf einmal ins Schreckliche kippt? Der schlimmste Angriff des Schicksals steht ihnen noch bevor. Mit sparsamsten Mitteln und größter Intensität erzählt Rathgeb von der tiefen Unsicherheit, die in jedem Leben ist und auf…mehr

Produktbeschreibung
Es ist ein Tag wie jeder andere. Eine junge Familie fährt in das neue kleine Wochenendhaus auf dem Land. Doch wer ist dieser böse, abweisende Junge an der einsamen Tankstelle? Was geschieht der Mutter, Lisa, als sie plötzlich den schweren schwarzen Schatten im Rücken spürt, allein im Haus? Was wird aus ihrem Mann Jakob und den beiden Töchtern, als die helle, freundliche Welt auf einmal ins Schreckliche kippt? Der schlimmste Angriff des Schicksals steht ihnen noch bevor. Mit sparsamsten Mitteln und größter Intensität erzählt Rathgeb von der tiefen Unsicherheit, die in jedem Leben ist und auf die Angst nicht die einzige Antwort sein muss. Wenn Lisa weiterleben will, muss sie eine andere finden.
Autorenporträt
Eberhard Rathgeb, 1959 in Buenos Aires geboren, lebt in Norddeutschland auf dem Land. Für seinen ersten Roman Kein Paar wie wir (Hanser, 2013) wurde er mit dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen die Romane Das Paradiesghetto (2014), Cooper (2016) und Karl oder Der letzte Kommunist (2018).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Von Eberhard Rathgeb ist Rezensent Christoph Schröder definitiv besseres gewohnt als diese sich irgendwo zwischen "Mystery und Esoterik" verirrende Geschichte um eine vom Unglück heimgesuchte Durchschnittsfamilie. Zwar kann sich der Kritiker zunächst noch mit Rathgebs mythisch-märchenhaftem Tonfall anfreunden und auch der Spannungsfaktor liegt laut Schröder zumindest im Mittelmaß. Dass letzte Drittel dieses Romans erscheint dem Rezensenten in seiner "Paulo-Coelho-Haftigkeit" und mit seiner klischierten Sehnsucht nach einer "postkatastrophischen" Zivilistation aber leider nur noch als "abstruser Kitsch".

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.07.2016

Vollendete
Paulo-Coelho-Haftigkeit
Eberhard Rathgeb im Nebel von Mystery und Esoterik
Die Familie – Vater, Mutter, zwei Töchter – ist eine Ordnungsstruktur, die Sicherheit vorgaukelt. Da ist also Jakob, der Mann, und Lisa, die Frau. Und da sind die beiden Töchter Nora und Carlotta, beide im Schulalter. Ökonomische Sorgen scheinen sie nicht zu kennen; die Eltern haben soeben ein Wochenendhaus gekauft, weit weg von allem und doch in Reichweite der Stadt. Ein Herzenswunsch und eine Überraschung für die Kinder. Dorthin brechen sie auf an einem frühlingshaften Samstagvormittag, und von nun an gerät das Leben aus der Spur.
  Was geschieht, wenn etwas nicht konkret zu Benennendes auf die gewohnten Zusammenhänge einwirkt? Oder gibt es gar so etwas wie eine übergeordnete Instanz, die jegliche Form von Lebensplanung und Daseinsgeborgenheit jederzeit und aus heiterem Himmel zu erschüttern in der Lage ist? Das sind die Fragen, die Eberhard Rathgeb in seinem schmalen Roman „Cooper“ am Beispiel einer Durchschnittsfamilie verhandelt.
  Von Beginn an liegt etwas Unheilvolles in der Luft, Rathgebs Erzählton, der zwischen Märchen und kindgerechter philosophischer Weltdeutung hin- und herpendelt, macht das unmissverständlich deutlich. Es raunt und wabert arg in diesem Buch, dessen Reflexionsniveau unter dem von Rathgebs bisherigen Büchern liegt. Der Zerfall der kleinen, privaten Gewissheiten wird mythisch überhöht zu einem Drama von biblischem Ausmaß.
  Als Unglücks- und Todesbote fungiert, auch das ist nicht eben originell, eine schwarze Katze, die erstmals während eines Tankstopps auftaucht und fortan in den passenden Situationen durchs Bild streift. Hinzu kommt, ebenfalls an jener Tankstelle, ein unheimlicher, düster starrender Junge, der möglicherweise das realistische Alibi abgibt für das, was nun geschieht. Aber was genau passiert? Die beiden Schlüsselszenen des Romans werden verrätselt in Spiegelungen, Andeutungen und erlebter Rede: Während des ersten Aufenthalts im neuen Haus wird Lisa von einem Unbekannten überfallen. Und als sie nach einer ausgedehnten Therapie bereit ist, in das Haus zurückzukehren, kommen Jakob, Nora und Carlotta bei einem Autounfall ums Leben, wobei der Text den Gedanken nahelegt, dass auch dabei eine höhere Macht im Spiel gewesen sein könnte: „Am nächsten Morgen schaute das hohe Gericht auf, als hätte es sich die ganze Zeit mit anderen Vorhaben und Plänen abgelenkt, damit sich die vor Glück Einfältigen in Sicherheit wiegten, sah mit höhnischem Mitleid, dass sie wieder so weit waren, eingelullt in Zuversicht und Hoffnung, in das Behagen des Gelingens, und nahm seine Arbeit wieder auf. Eine Tür fiel ins Schloss, es gab kein Zurück mehr, kein Entkommen.“
  Hält Rathgeb bis hierhin noch einigermaßen die Balance zwischen hohem Ton und halbwegs spannender Handlung, kippt „Cooper“ im letzten Drittel in den abstrusen Kitsch. Nach dem Unfall zieht Lisa in eine von der Außenwelt abgeschirmte Siedlung, und die Dinge, wie es heißt, schließen sich um sie herum. Man lebt hier in stiller Eintracht, in einem Hort der fatalistischen Grundseligkeit, in dem repariert wird, was kaputt geht, und in dem es die Menschen auszeichnet, dass „ihre unauffälligen handfesten Kleidungsstücke lückenlos zu ihren Gesichtern passen“. Die titelgebende Figur, der alte Cooper, wird zu Lisas väterlichem Ratgeber, der ihr in vollendeter Paulo-Coelho-Haftigkeit Weisheiten verkündet, wie die, dass keine Erfahrung eine verlorene Erfahrung sei.
  Es ist allzu einfach, sich über diese Zusammenballung von Klischees lustig zu machen, die von keinerlei Anflügen von Ironie gebrochen wird. Was bringt einen so versierten Schriftsteller wie Rathgeb dazu, ein solches Buch zu schreiben? Steckt dahinter die (auch in anderen deutschen Romanen der vergangenen Jahre zu beobachtende) Sehnsucht nach einer Abwendung von zivilisatorischen Zusammenhängen, nach einem postkatastrophischen Neubeginn im einfachen, aber unverfälschten Leben? In „Cooper“ jedenfalls hat Rathgeb sich in einem Nebel aus Mystery und Esoterik verlaufen.
CHRISTOPH SCHRÖDER
Was bringt einen versierten
Autor dazu, so einen abstrusen
Kitsch zusammenzuschreiben?
                  
      
      
    
  
  
Eberhard Rathgeb: Cooper. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2016. 144 Seiten,
17 Euro, E-Book 12,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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"Rathgeb macht in diesem traumhaft schönen, leisen Buch alles anders, als es ein souveräner Erzähler eigentlich tun sollte. Sein Wissen um das, was geschehen wird, legt er als einen schwarzen Mantel schon über die ersten Wörter. Und man vertraut sich dieser Traurigkeit augenblicklich an. ... Es ist eine Hiob-Geschichte aus unserer Zeit. Darüber, was man aushalten kann an Schmerz. Was man wissen kann über den Schmerz der anderen, was wir ahnen können über das Schicksal, das kommt." Volker Weidermann, Literatur Spiegel September 2016

"Das Wesentliche, das 'Fleisch' an der Geschichte sind die Gedanken, ist das Philosophische ... und das kann Eberhard Rathgeb ganz wunderbar. ... Das ganze Buch bleibt in gewissen Teilen rätselhaft, und weil es dieses Rätselhafte hat, ist es ein Buch, das sich in dem Leser bewegt, das da seine eigenen Formen treibt. ... Ich war zunehmend begeistert von der innewohnenden Intelligenz dieses Textes und seiner Ruhe." Verena Auffermann, SWR2 Die Buchkritik, 21.08.16

"Cooper ist ein zutiefst rätselhafter Roman. Er ist beklemmend, intensiv und bleibt häufig im Vagen. ... Ein faszinierender Roman." Roana Brogsitter, B5 aktuell, 09.08.16