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Seit Barack Obama für das Amt des US-Präsidenten kandidiert, begeistert er die Menschen: Er verkörpert die weltweite Sehnsucht nach einer Politik des Friedens und der Menschlichkeit. Aufgewachsen unter ärmlichen Verhältnissen in Hawaii und Indonesien, musste Barack nach seiner Rückkehr in die USA erleben, wie er wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wurde. Dies weckte seinen Ehrgeiz, der ihm zunächst eine glänzende juristische Laufbahn eröffnete und dann seinen furiosen Aufstieg als Politiker der Demokraten begründete. Wer nun seine Familiengeschichte liest, spürt, dass in ihm auch ein begnadeter Erzähler steckt.…mehr

Produktbeschreibung
Seit Barack Obama für das Amt des US-Präsidenten kandidiert, begeistert er die Menschen: Er verkörpert die weltweite Sehnsucht nach einer Politik des Friedens und der Menschlichkeit. Aufgewachsen unter ärmlichen Verhältnissen in Hawaii und Indonesien, musste Barack nach seiner Rückkehr in die USA erleben, wie er wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wurde. Dies weckte seinen Ehrgeiz, der ihm zunächst eine glänzende juristische Laufbahn eröffnete und dann seinen furiosen Aufstieg als Politiker der Demokraten begründete. Wer nun seine Familiengeschichte liest, spürt, dass in ihm auch ein begnadeter Erzähler steckt.
Autorenporträt
Barack Obama wurde 1961 in Honululu geborgen. Sein Vater ist Kenianer, seine Mutter stammt aus Kansas. Er verbrachte seine Jugend in Indonesien und auf Hawaii, studierte dann in New York Politikwissenschaft und in Chicago Jura. Seit 2002 Mitglied im Senat von Illinois. 2004 gewann er mit überwältigender Mehrheit als Vertreter seines Landes den Sitz im Bundessenat. Seither einer der beliebtesten und wirkungsvollsten Senatoren der USA. Das britische Magazin "New Statesman" kürte ihn zu einem der "10 Menschen, die die Welt verändern werden". Seit 2009 ist er der erste afroamerikanische Präsident der USA und im gleichen Jahr wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.05.2008

Sachbücher des Monats Juni
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. HARTMUT BINDER: Kafkas Welt. Eine Lebenschronik in Bildern. Rowohlt Verlag, 688 Seiten, 68 Euro.
2. HARALD WELZER: Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird. S. Fischer Verlag, 336 Seiten, 19,90 Euro.
3. JAMES SHEEHAN: Kontinent der Gewalt. Europas langer Weg zum Frieden. Übersetzt von Martin Richter. C. H. Beck Verlag, 315 Seiten, 24,90 Euro.
HANNS ZISCHLER / SARA DANIUS: Nase für Neuigkeit. Vermischte Nachrichten von James Joyce. Übersetzt von Hanns Zischler. Zsolnay Verlag, 164 Seiten, 17,90 Euro.
5.-6. FRANZ BAERMANN STEINER: Zivilisation und Gefahr. Wissenschaftliche Schriften. Herausgegeben von Jeremy Adler und Richard Fardon, übersetzt von Brigitte Luchesi. Wallstein Verlag, 766 Seiten, 68 Euro.
MICHAIL RYKLIN: Kommunismus als Religion. Die Intellektuellen und die Oktoberrevolution. Übersetzt von Dirk Uffelmann und Elena Uffelmann. Insel Verlag, 192 Seiten, 17,80 Euro.
7. MICHAEL BURLEIGH: Irdische Mächte, göttliches Heil. Die Geschichte des Kampfes zwischen Politik und Religion von der Französischen Revolution bis in die Gegenwart. Übersetzt von Klaus Binder und Bernd Leineweber, Deutsche Verlags-Anstalt, 1280 Seiten, 69,95 Euro.
8. BARAK OBAMA: Ein amerikanischer Traum. Die Geschichte meiner Familie. Übersetzt von Matthias Fienbork. Carl Hanser Verlag, 448 Seiten, 24,90 Euro.
9.-10.TOM REISS: Der Orientalist. Auf den Spuren des Essad Bay. Übersetzt von Jutta Bretthauer. Osburg Verlag, 470 Seiten, 25,90 Euro.
OLIVER SACKS: Der einarmige Pianist. Über Musik und das Gehirn. Übersetzt von Hainer Kober. Rowohlt Verlag, 400 Seiten, 19,90 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats Juni 2008 von Petra Kammann: JUTTA LIMBACH: Hat Deutsch eine Zukunft? Unsere Sprache in der globalisierten Welt. C. H.Beck Verlag, 106 Seiten, 14,90 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Johannes Saltzwedel, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR Kultur)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 30. Juni.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.04.2008

Verkünder der Versöhnung
Barack Obama schildert, wie er seinen Platz in der amerikanischen Gesellschaft fand

Sollte er am Ende die Nase vorne haben, so zöge ein junger, schwarzer Demokrat ins Weiße Haus ein, der eine neue, faire Außenpolitik verspricht und für eine gerechtere Gesellschaft nach innen kämpfen will. So in etwa lautet der Tenor der meisten Kommentatoren und auch aus dem politischen Establishment im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Der Grund dafür ist nicht nur, dass der Senator aus Illinois schon wenige Monate nach seiner Ankündigung, er wolle demokratischer Präsidentschaftskandidat werden, durch sein Auftreten und seine politischen Aussagen zum charismatischen Hoffnungsträger eines nach Veränderung dürstenden Landes geworden ist. Der Grund ist auch und vor allem, dass Obamas Ankündigungen für die meisten Amerikaner glaubwürdig und authentisch klingen - ein Erfolg, den der Politiker Obama nicht zuletzt seiner unspektakulären und doch gleichermaßen an den amerikanischen Traum erinnernden Biographie zu verdanken hat.

Seine Erinnerungen sind in erster Linie ein sehr persönliches Buch, das der Autor geschrieben hat, als er noch nicht wusste, dass er bald ein bekannter Politiker würde, sicherlich aber schon große Ambitionen hegte. Zumindest sind viele Aussagen in dem Buch durchaus auf entsprechende Wirkung bei der Leserschaft bedacht; nicht umsonst räumt Obama im Vorwort zur zweiten Auflage 2004 nicht nur kleinere Ungereimtheiten in seiner Vita ein, sondern auch die eine oder andere "larmoyante" und "allzu kalkuliert eingesetzte" Äußerung.

Das Buch erzählt die Geschichte von der Suche Obamas nach seinem Vater, nach der eigenen Identität und seinem Platz in der amerikanischen Gesellschaft. Obama ist Farbiger, aber kein Afroamerikaner. Sein Vater Barack, muslimischen Glaubens, stammt aus dem Osten Kenias und lernt 1959 während seines Ökonomiestudiums in Hawaii die in Kansas geborene Mutter kennen, die zumindest in der väterlichen Linie britischer Herkunft ist. Sie heiraten, lassen sich jedoch zwei Jahre nach der Geburt des gleichnamigen Sohnes 1963 scheiden. Der Vater kehrt nach Kenia zurück, ohne dass der Sohn ihn wirklich kennengelernt hat; erst 20 Jahre später, 1984, reist der damals als Sozialarbeiter in Chicago tätige junge Obama nach dem Unfalltod des Vaters nach Kenia und wird dort zum ersten Mal mit der afrikanischen Realität konfrontiert. Zuvor wächst er, abgesehen von einigen Jahren in Indonesien, größtenteils in Hawaii bei den Großeltern mütterlicherseits auf. Hier wird er von den Werten einer weißen Mittelschicht geprägt, leidet aber auch unter seiner Hautfarbe und der quälenden Frage nach seiner Identität als Schwarzer in Amerika.

Obamas Biographie konfrontiert ihn somit von früher Kindheit an mit der Vielfalt der Kulturen dieser Welt, und es ist gerade die aus dieser Erfahrung resultierende persönliche Botschaft der Versöhnung, des Kompromisses und des Wandels, die die amerikanische Gesellschaft fasziniert und die ihn für fast jedermann wählbar macht - Schwarze jeden Alters und Geschlechts, jüngere Frauen und auch weiße Männer, Unabhängige und Wechselwähler. Als Sohn einer Mutter "weiß wie Milch", eines Vaters "schwarz wie Pech" und einer Verwandtschaft, die nach eigenen Worten aussehe wie eine Generalversammlung der UN, scheint er geradezu prädestiniert, so weit über die Rassengrenzen hinwegzusehen, wie man dies als Schwarzer in Amerika eben kann. Hinter dem eigenen Lebensweg steht somit seine Vorstellung vom fortlebenden Mythos eines freien, pluralen und offenen Amerikas: "Es gibt nicht ein liberales und konservatives Amerika, ein schwarzes und ein weißes Amerika, ein Amerika der Latinos und eines der Asiaten . . . Was es gibt, das sind die Vereinigten Staaten von Amerika."

Nach dem Schulabschluss studiert Obama in Los Angeles und in New York. Dort, so meint er, werde er sich einer schwarzen "community" anschließen und seine Chance auf ein "schönes Leben - einen Beruf, eine Familie, ein Zuhause" nutzen können. Seine Hoffnungen aber zerplatzen an der Realität einer Stadt, in der "die gesellschaftlichen Probleme mit geradezu mathematischer Präzision aufeinandertrafen", und lassen den jungen Obama spüren, dass er zwar "auf der Seite der Barriere stand, auf der man nie stehen wollte", der politische Radikalismus vieler Schwarzer ihm jedoch gleichzeitig fremd war. Hier beginnt im Grunde die politische Sozialisation des jungen Obama. Nach der kurzen Beschäftigung bei einer Investmentfirma an der Wall Street kümmert er sich einige Jahre als Sozialarbeiter ("Organizer") um die Probleme der Bewohner in den schwarzen Elendsvierteln von Chicago (South Side), bevor er anschließend das Studium an der Harvard Law School aufnimmt, wo er auch seinen Abschluss macht und als erster Schwarzer Präsident der renommierten Zeitschrift Law Review wird.

In Chicago macht Obama auch die zweite große Lebenserfahrung, die für ihn prägend wird und die ihn erst zum potentiellen Präsidentschaftskandidaten werden lässt: Obwohl dem Glauben an sich eher distanziert gegenüberstehend, bekennt er sich zum christlichen Glauben. Fasziniert von den Wurzeln der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, erkennt Obama, dass Glauben mehr ist als ein Trost für die Schwachen, eine "aktive, greifbare Kraft", die "verschiedene Stränge" schwarzer Lebenserfahrung, "wenn nicht miteinander zu versöhnen, so doch zusammenzubringen" imstande war - und die in ihm das Bedürfnis weckte, etwas zu bewegen. An diesem Punkt sind die Weichen für den Aufstieg als Politiker gestellt, obgleich Obama nur langsam in die Lokal-, Landes- und schließlich nationale Politik hineinwächst. Die Suche nach der eigenen Identität und das Bekehrungserlebnis verschmelzen bei Obama in diesem ausgesprochen lesenswerten Buch auf wunderbare Weise zur personifizierten Hoffnung auf ein anderes Amerika, in dem er der erste Präsident der Demokraten werden könnte, dessen Politik Religion und christlichen Glauben mit liberalen Werten und der Vorstellung von einer modernen, pluralistischen Demokratie verbindet.

STEFAN FRÖHLICH

Barack Obama: Ein amerikanischer Traum. Die Geschichte meiner Familie. Hanser Verlag, München 2008. 443 S., 24,90 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nicht zuletzt wegen seiner Biografie strömt der mögliche Kandidat für die Präsidentschaftswahlen der Demokraten in den USA so viel Glaubwürdigkeit und Authentizität aus, glaubt Stefan Fröhlich nach Lektüre von Barack Obamas "lesenswerten" Memoiren. Der Rezensent zeichnet in groben Zügen den Lebensweg des Politikers nach und sieht im multikulturellen Familienhintergrund und im christlichen Glauben Obamas die Eckpunkte, die ihn als Präsidenten zu einem Hoffnungsträger machen würden, der der amerikanischen Politik eine neue Richtung geben könnte.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Obama lässt uns sehr offen Einblick in sein Wesen nehmen und erweist sich dabei als eloquenter und empathischer Erzähler." Helmuth Santler, Der Standard, 19.02.22