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Der schöne Ausflug auf den Sonnenberg endet mal wieder mit einem Riesenkrach der Eltern. Da verschwindet Pauline lieber in ihr Zimmer. Und plötzlich sieht sie Licht im verlassenen Nachbarhaus! Paulines Detektivgeist ist geweckt. Wird dort jemand versteckt? Warum? Langsam dämmert es Pauline: Der kleine Lorenzo wurde von seinem Vater entführt, denn auch seine Eltern streiten sich - um ihn. Was denken sich die Erwachsenen eigentlich? Da machen Pauline und Lorenzo nicht mit ...

Produktbeschreibung
Der schöne Ausflug auf den Sonnenberg endet mal wieder mit einem Riesenkrach der Eltern. Da verschwindet Pauline lieber in ihr Zimmer. Und plötzlich sieht sie Licht im verlassenen Nachbarhaus! Paulines Detektivgeist ist geweckt. Wird dort jemand versteckt? Warum? Langsam dämmert es Pauline: Der kleine Lorenzo wurde von seinem Vater entführt, denn auch seine Eltern streiten sich - um ihn. Was denken sich die Erwachsenen eigentlich? Da machen Pauline und Lorenzo nicht mit ...
Autorenporträt
Rudolf Herfurtner, 1947 geboren, studierte Germanistik, Anglistik und Theaterwissenschaften. Seit 1973 schrieb er Kinderbücher, Theaterstücke, Opernlibretti, Hörbücher und Drehbücher. Er wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Großen Preis der Volkacher Akademie für Kinderliteratur und dem Deutschen Kindertheater-Preis. Rudolf Herfurtner lebt in München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.10.2006

Dein Kind? Frag meinen Anwalt!
Schrecklich normal: Rudolf Herfurtner erkundet Scheidungswaisen

Als wäre dieser Tag nicht schlimm genug: Da darf die zehn Jahre alte Pauline beim "Ball der Fabeltiere" Teil eines Einhorns sein, doch der Hintern des Viehs, Pauline, gerät ins Straucheln und plumpst von der Bühne. Und obendrein streiten die Eltern, machen einander Vorwürfe, zerren an dem Mädchen herum. Wie bei jedem Zusammentreffen eigentlich, seit Mama und Papa getrennt leben.

Pauline will nur eins - weg. Mit auf ihre Flucht nimmt sie Lorenzo, dessen Kummer ihren eigenen ein wenig vergessen läßt. Ihm ergeht es ähnlich, nur schlimmer, denn aus Angst, die Mutter nehme das Kind ohne sein Einverständnis mit ins Ausland, hat Lorenzos Vater den Bub entführt und hält ihn versteckt im seltsamen Haus gegenüber. Dort hat Pauline den kleinen Jungen, der mit seinem verwirrenden Gerede von Monstern, bösen Feen und guten Rittern der Welt gänzlich entrückt scheint, aufgespürt.

In "Pauline und der gelbe Ritter" geben Eltern ein Paradebeispiel für all jene, die als Paar gescheitert sind und die in ihrer Wut und Trauer vergessen, daß ihre Kinder immer noch ein Recht auf beide Elternteile, eigene Gefühle, auf Wahrheit, vor allem aber ein Recht auf Kindsein haben. Doch als wäre der Verlust der Familie nicht schlimm genug, benutzen diese Mütter und Väter ihre Kinder in wechselnden Allianzen als Verbündete und Ersatzpartner, tricksen und verheimlichen, reden gar nicht mehr oder nur noch über Anwälte miteinander. Rudolf Herfurtners sehr genauer Blick auf Erwachsene, deren Zuviel an Selbstmitleid und deren Mangel an Streitkultur und Konfliktmanagement die Kleinen ausbaden müssen, macht dieses Kinderbuch auch zu einem aufschlußreichen Buch für Eltern.

Mit gewohnter Sympathie für seine jungen Leser, nüchtern und frei von pädagogischen Standpauken nähert sich Herfurtner der verwirrenden Gefühlswelt als Kind getrennt lebender Eltern. Verpackt in eine flott erzählte, unterhaltsame, auf nette Weise harmlose Kriminalgeschichte, in der vor allem Paulines Witz überzeugt, wird aus dem schwerverdaulichen Thema leicht lesbare Kost. Und die Familiensituation bleibt, was sie in Zeiten, in denen jede dritte Ehe geschieden wird, längst ist: Normalität.

Herfurtners Aussichten jedoch sind fragwürdig. Der Kindesentzug bleibt nicht nur juristisch, sondern auch moralisch ungeklärt, Pauline hält an der wenig wahrscheinlichen Hoffnung fest, ihre Eltern fänden doch wieder zusammen, und Lorenzo landet in der Psychiatrie. Als Orientierung im Chaos will das nicht recht taugen.

ELENA GEUS

Rudolf Herfurtner: "Pauline und der gelbe Ritter". Carl Hanser Verlag, München, Wien 2005. 173 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Rezensentin Elena Geus kommt zu einem gemischten Fazit über dieses Jugendbuch, das sich einem immer aktuellen Thema nähert - der komplizierten Gefühlswelt von Scheidungskindern. Zwar gefällt ihr der nüchterne Ansatz von Rudolf Herfurtner. Auch dass das Buch "frei von pädagogischen Standpauken" ist, findet Geus eigentlich lobenswert. Doch dass einige Aspekte der Geschichte schließlich nicht pädagogisch wertvoll genug aufgelöst werden, gefällt der Rezensentin dann doch nicht: "Als Orientierung im Chaos will das nicht recht taugen." Doch eine für Eltern aufschlussreiche Geschichte erzähle das Buch in jedem Fall, weil es zeigt, wie man es auf keinen Fall machen darf. Und auch für den jugendlichen Leser verarbeitet der Autor - blendet man besagten Kritikpunkt aus - sein Thema zu "leicht lesbarer Kost".

© Perlentaucher Medien GmbH
"Rudolf Herfurtners Heldin muss nur aus dem Fenster schauen, um in einem Krimi zu landen." Hamburger Abendblatt, 10.12.2005 "Rudolf Herfurtner hat eine behutsame Geschichte geschrieben über ein Scheidungskind. Er schafft es, die Gefühle von Mutter, Vater und Tochter Pauline nachvollziehbar zu beschreiben und keine Seite zu denunzieren." Tageszeitung München, 15.12.2005