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Unerschöpflich ist die sprachliche Fantasie von Oskar Pastior, und unerschöpflich ist die Vielfalt der lyrischen Formen, aus denen er diese Phantasie speist. Ist die Villanella wirklich ein neapolitanisches Bauernliedchen, das im 16. Jahrhundert gesungen wurde, und das Pantum eine malaiische Gedichtform? Wer möchte sicher sein, dass daraus bei Oskar Pastior nicht etwas ganz Neues wird ...

Produktbeschreibung
Unerschöpflich ist die sprachliche Fantasie von Oskar Pastior, und unerschöpflich ist die Vielfalt der lyrischen Formen, aus denen er diese Phantasie speist. Ist die Villanella wirklich ein neapolitanisches Bauernliedchen, das im 16. Jahrhundert gesungen wurde, und das Pantum eine malaiische Gedichtform? Wer möchte sicher sein, dass daraus bei Oskar Pastior nicht etwas ganz Neues wird ...
Autorenporträt
Oskar Pastior, 1927 in Hermannstadt / Rumänien geboren, ging 1969 nach Berlin. Im Jahr 2000 wurde Oskar Pastior mit dem Walter-Hasenclever-Preis und 2006 mit dem Büchner-Preis ausgezeichnet. Die Werkausgabe bei Hanser wurde 2003 begonnen. Pastior starb 2006.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Vorsicht, dies ist was für Germanisten, die hart im Nehmen sind, scheint Sybylle Cramer zu sagen, auch wenn sie`s wohl eigentlich nicht so gesagt haben will. Zunächst gibt`s eine lange Geschichte über die Herkunftsgeschichte von Villanella (das Andersen-Märchen "Schlammkönigs Tochter"), und unmerklich führt sie den Leser der Besprechung in die poetische Gegenwart dieser Gedichte. Das Unstrukturierteste, eine Art Urschlamm und Urgeschichte, führen Pastiors Gedichte mit dem Subtilsten zusammen, den zivilisatorisch spätesten Formen von Gefühl und Wissenschaft. Sprachform und Wortbedeutung in den "rückverweisenden Doppelsprung" gespannt, so Cramer, kreiert Pastior Neues, indem er an Altes erinnert. Er dringt in die "Elementarbereiche der Sprache" ein, malt mit dem Ton, spielt an auf Goethe und Eichendorff, ermüdet schließlich (die Rezensentin?) im Feld von "Logik, Grammatik, Mathematik". Dem Goethe-Verweis "mein diwan" will sie nicht recht folgen, aber das Tonmalen, von dem sie ein paar Beispiele gibt - "das Ächzen der Kellertür (`türelek`)" -, hat ihr jedenfalls gut gefallen.

© Perlentaucher Medien GmbH"
"Der Dichter Oskar Pastior ist eine singuläre Erscheinung in der deutschen Lyrik-Szene. Ein Anatom und Architekt der Sprache, der zu den bedeutendsten Gegenwartslyrikern gehört."
Stephan Krass, Neue Zürcher Zeitung, 17.01.01

"Oskar Pastior, der große Wortentfessler."
Christine Lötscher, Tages-Anzeiger Zürich, 31.05.01

"Das Geheimnis von Oskar Pastiors Sprach- und Menschenverzauberei ist, dass sie uns zunächst einmal befreit. Die Sprache verlässt die Autobahn des Alltags, und jetzt wird geflogen, geschwommen, flaniert, auf den Händen, auf den Zehenspitzen, auf dem Kopf."
Christine Lötscher, Tages-Anzeiger Zürich, 31.05.01

"Hexer Pastior. Nach Jandls Tod nunmehr der letzte große Verszauberer deutscher Sprache."
Benedikt Erenz, Die Zeit, 07.09.00