Marktplatzangebote
17 Angebote ab € 1,95 €
  • Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

Thomas Schwarz ist jung, sieht gut aus, verdient gut, ist verheiratet und arbeitet in einer Bank. Als ihm eines Tages eine Frau als Chefin vorgesetzt wird, gerät seine schöne Vision von vermeintlichem Wohlstand, Macht und Sicherheit ins Wanken. Aber was soll's: Alles, was er in der Bank gelernt hat, scheint auch im zwielichtigen Milieu der Kleinkriminellen anwendbar zu sein. Denn alles was zählt ist auch dort: Geld, Erfolg und Macht.
Thomas Schwarz hat seinen Job in der Bank. Er ist stellvertretender Leiter der Abteilung Abwicklung und Verwertung, und er hat vor, Leiter zu werden. Thomas
…mehr

Produktbeschreibung
Thomas Schwarz ist jung, sieht gut aus, verdient gut, ist verheiratet und arbeitet in einer Bank. Als ihm eines Tages eine Frau als Chefin vorgesetzt wird, gerät seine schöne Vision von vermeintlichem Wohlstand, Macht und Sicherheit ins Wanken. Aber was soll's: Alles, was er in der Bank gelernt hat, scheint auch im zwielichtigen Milieu der Kleinkriminellen anwendbar zu sein. Denn alles was zählt ist auch dort: Geld, Erfolg und Macht.

Thomas Schwarz hat seinen Job in der Bank. Er ist stellvertretender Leiter der Abteilung Abwicklung und Verwertung, und er hat vor, Leiter zu werden. Thomas Schwarz ist drinnen. Draußen sind die anderen, bei denen Thomas Schwarz mit fast allen Mitteln überfällige Kredite eintreibt. "Abwicklung und Verwertung", das heißt: Chaos, Nervenzusammenbruch, geschlossene Anstalt, Selbstmord, im Notfall auch Mord.
Thomas Schwarz ist drinnen, er ist jung, er sieht gut aus, er verdient gut und er ist verheiratet. Aber Thomas Schwarz wird nervös, der Weg nach draußen ist kürzer, als ihm lieb ist. Nicht er wird der neue Abteilungsleiter, sondern Rumenich. Eine Frau als Chef, und noch dazu eine gut aussehende, ist nicht das, was sein Selbstbewusstsein stärkt. Thomas Schwarz ist draußen. Draußen aber zählt genau das gleiche. Ein paar Scheine abends am Tresen, ein paar zweifelhafte Freunde, die mit zweifelhaften Medikamenten handeln, ein Geldkoffer, den der bekommt, der am schnellsten ist.
Thomas Schwarz ist schnell und am nächsten Tag mit der süßen Sabine aus dem "Funkadelic" auf dem Weg nach Monte Carlo. Was einer in der Bank gelernt hat, kann zwischen Fitnessstudios, Drogenhandel und Spielcasinos offenbar nicht schaden.
Georg M. Oswald hat einen schnellen und harten, einen bösen und komischen Roman geschrieben, der einen sarkastischen Blick auf unsere schöne neue Businesswelt wirft. Was zählt, ist Geld, Erfolg, Macht. Und was bleibt übrig, wenn die Erfolgsschiene ins Abseits geführt hat? Oder vielleicht hat man draußen mit den gleichen Tricks Erfolg?
Autorenporträt
Georg M. Oswald, geboren 1963, arbeitet seit 1994 als Rechtsanwalt in München. Seine Romane und Erzählungen zeigen ihn als gesellschaftskritischen Schriftsteller.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.09.2000

Knallhartdeutsch

Erinnert man sich noch an Tom Wolfe und das "Fegefeuer der Eitelkeiten"? Eines Tages fuhr ein "Master of the Universe", ein junger Börsenmakler, in seinem Sport-Schlitten dahin. Er war nicht auf dem Weg zur Arbeit, sondern zum Flughafen, wo er seine Freundin abholte. Daheim blieb die Ehefrau. Sie beschäftigte sich mit Warten (weniger sinnvoll) oder Hundefüttern (einigermaßen sinnvoll). Die beiden Liebenden aber, Geld und Sex, brausten Richtung Innenstadt. Saudummerweise verpaßten sie, die sonst nichts verpaßten, was zum Glück taugt, eine Abfahrt. Sie landeten, oje, im Dschungel des Schwarzenviertels. Dort tuckerten sie ängstlich dahin. Der Schlitten zog die Blicke an. Es sah ganz danach aus, als würde man das Auto, wie es so an der Ampel stand, eintreten oder klauen und ausrauben. Der amerikanische Autor aber hatte anderes im Sinn. Er war perfide. Er schickte sie von den gefährlichen Ampelstopps weg und auf eine einsame Straße im Schwarzenviertel. Dort kullerte ein Reifen mitten auf die Fahrbahn. Das Auto des Masters konnte nicht mehr vom Fleck. Stille herrschte. Das Herz sauste. Ein junger Schwarzer zeigte sich. Der Herr des Geldes verlor die Nerven. Er fuhr den Schwarzen um. Das war der Anfang vom Ende. Schaurig ist der Fall aus den Höhen des Geldes.

Auch Georg M. Oswald schnuppert am Geld und riecht Realität. Eine Geschichte kommt in Schwung, wenn der Held aus den Latschen der Karriere kippt. Wo das Geld regiert, gibt es kein Halten mehr. Steigen oder Fallen sind die Bewegungsformen derer, die Geld mehren oder verlieren. Wer keines mehr hat, der schlägt unten auf. Die Bank ist das Geld ist die Realität - ein Banker ist das Geldprinzip ist das Realitätsprinzip. Man kommt zu Geld, indem man Karriere plant. Karriere in Institutionen macht man auf Kosten anderer: Das nennt man Konkurrenz. Nur wer sich durchsetzt, sitzt am richtigen Fleck.

Thomas der Banker lebt zusammen mit Marianne der Werbefrau. Sie sind Mittdreißiger und verheiratet. Kinder sind keine da. Ein Singlepaar kann sich im Geldverdienen ungebremst beweisen. So sieht's aus in Oswaldshausen, der Welt derer, die selbst auf sich zählen, weil keiner mit ihrer Geschichte rechnen möchte. Als Thomas der Banker von seiner Vorgesetzten gefeuert wird, bricht die Nacht der Notpfennige an. Eine Frau schlägt mit dem eisernen Ellenbogen der Karriere einen Mann zu Boden. Dort liegt er. Marianne die Werbefrau muß auch in das braune Gras der persönlichen Pleite beißen. Da der Sinn des Lebens das Geld ist, hocken sich Thomas der Banker und Marianne die Werbefrau in der Küche sinnlos gegenüber. Sie melden einander Konkurs an. Ihre Wege trennen sich.

Aus Thomas dem Banker wird Thomas ohne Bank. Er verpaßt die Abfahrt und landet auf krummen Wegen. Wer ins Sonnenstudio geht, macht dunkle Geschäfte. Goldkettchen trägt, wer Handschellen kennengelernt hat. Geldkoffer mit Blüten sind schwarz. Die letzte Runde: Auf nach Monaco! Thomas ohne Bank schaut in sich hinein und schaudert: Da ist ja nichts! Das Gefühl hatte man die ganze Zeit schon. Durch die Bank geht mit wiegendem Schritt die rauhe Gegenwart? Auf dem Kontoauszug steht doch "Alles was zählt": eine Ziffer und danach nur Nullen! Thomas der Banker kann einem genauso gestohlen bleiben wie Thomas ohne Bank. (Georg M. Oswald, "Alles was zählt". Roman. Hanser Verlag, München 2000. 199 S., geb., 34,- DM.)

EBERHARD RATHGEB

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eberhard Falcke bespricht wohlwollend den jüngsten Roman von Georg M. Oswald, den er trotz einiger konzeptioneller Schwächen für gelungen hält. Das Buch gewähre Einblick in die Arbeitswelt, und zwar von "drinnen" wie "draußen", erklärt uns Falcke und verweist auf die gleichlautenden Überschriften des zweigeteilten Romans (zweimal je 20 Kapitel). Drinnen, das ist die Bank, in der der Protagonist arbeitet; draußen, das ist die Arbeitslosigkeit, das sind aber auch illegale Geldwaschgeschäfte, in die der Protagonist gerät. Es folgt nicht etwa der Absturz, verrät der mild enttäuschte Rezensent, sondern eine glimpflich ablaufende Krimihandlung, die das zwischen Bekenntnisbericht und Rechtfertigungsrede angelegte Buch in andere Bahnen leitet. Aber selbst in das Krimi-Genre will sich der Held zur Erleichterung des Rezensenten nicht so ganz einfügen lassen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein Held unserer Zeit also, dieser Thomas Schwarz, ein Typus, von dem es sich zu erzählen lohnt... Und Georg M. Oswald bringt die besten Voraussetzungen mit, einen solchen Fall aus den Akten des alltäglichen Geschäftslebens angemessen darzulegen ... treffsicher geschilderte Szenen vom freien Markt des Lebens." Eberhard Falcke, Süddeutsche Zeitung, 01.08.00

"So unterhaltsam hat lange kein deutscher Autor mehr Gesellschaftskritik verpackt. ... Der gelungene Versuch, ein dickes Fragezeichen hinter stahlglatte Selbstzufriedenheit zu setzen und eine Gegenposition zum Pop-Mainstream zu beziehen. Das war überfällig." Volker Isfort, Münchner Abendzeitung, 29.07.00

"Zwar ist er Rechtsanwalt, aber schreiben kann er wie ein Advocatus Diaboli." Der Spiegel, Nr. 23/00

"Ein ungeheuer witziges, unterhaltsames und erhellendes Buch voll präziser Details, das zeigt wie überzeugende politische Literatur am Anfang des 21.Jahrhunderts aussehen kann. (...)
Kein Zweifel: Dieser Roman ist nicht nur Oswalds bisher bestes Buch, sondern auch eine Wegmarke der deutschen Gegenwartsliteratur." Alexander Altmann, tz-Münchner Tageszeitung, 05.08.00

"Unterhaltsam, intelligent, gestochen scharf geschrieben ist dieser Roman, bei dessen Lektüre sich der eine oder andere erfolgreiche, junge, für andere Seiten des Lebens verloren gegangene Geschäftsmann und vom Konsumrausch Befallene gelegentlich an die eigene Nase fassen wird." Hajo Steinert, FOCUS, 07.08.00

"Ein sarkastisches Zeitgemälde ist Georg M. Oswald da gelungen: ein süffisantes, scharf pointiertes Porträt unserer schönen neuen Business-Welt und ihrer erfolgsgierigen Protagonisten, sehr unterhaltsam geschrieben, mit sprachlichem Drive und cooler Ironie. (...) Sein analytischer Blick auf die Auswüchse unserer Gesellschaft ist - bei aller Komik - doch ziemlich ernst zu nehmen." Christine Dössel, Süddeutsche Zeitung, 17.08.00"Nein, der Autor beschönigt nichts, und eben darin liegt die Qualität seines Romans." Martin Krumbholz, Neue Zürcher Zeitung, 19.08.00

"Georg M. Oswald ist genau das Gegenteil jener so genannten Schnöselliteraten, die reine Affirmation als die letzte mögliche Form der Weltkritik betrachten. Georg M. Oswald ist der Moralist unter den deutschen Jungautoren." Volker Weidermann, Die Tageszeitung, 26.08.00

"ein schnelles, mitreißendes Buch, das sofort verführt und einen massiven Sog entwickelt. Tatsächlich hält es auch einem zweiten Lesen stand. ... Alles, was zählt ist Oswalds bisher überzeugendstes Buch geworden und sicher einer der bislang besten Romane des jungen Jahrtausends." Helmut Krausser, Die Welt, 09.09.00

"Eine ausgefuchste Spottgeschichte aus der kalten Welt der Machtmenschen: glänzend erzählt." MAX
…mehr
"Oberflächlich gelesen ist 'Alles was zählt' ein schnelles mitreißendes Buch, das sofort verführt und einen mitreißenden Sog entwickelt. Tat-sächlich hält es auch einem zweiten Lesen stand, wobei es etwas zu ent-decken gibt, das man die 'Poesie der Präzision' nennen kann." Helmut Krausser in der 'Welt'

"Zwar ist er Rechtsanwalt, aber schreiben kann er wie ein Advocatus Diaboli: Georg M. Oswald, 37, aus München ist Staranwalt einer Ge-genwartsliteratur, die nicht auf Glatzen Löckchen dreht, sondern das Feld erforscht, auf dem wir leben und kleben." Der Spiegel

"Unterhaltsam, intelligent, gestochen scharf geschrieben ist dieser Roman, bei dessen Lektüre sich der eine oder andere erfolgreiche, junge, für andere Seiten des Lebens verloren gegangene Geschäftsmann und vom Konsumrausch Befallene gelegentlich an die eigene Nase fassen wird." Hajo Steiner in 'Focus'

"Mit chirurgischer Präzision legt Georg M. Oswald die Katastrophen frei, die sich hinter dieser glitzernden Fassade einer Existenz verbergen." tz

"Mit fabelhaft hinterhältiger, stiller Ironie, doch auch mit bissiger Entlarvungswut leuchtet er mitten hinein in die sozialen Gehege." Südwestfunk Baden-Baden

"Lakonik und perfekte Dramaturgie heben die waghalsige Gaunerstory mit ihrem Untergeher-Pathos und ihrer Künstlichkeit auf ein Niveau irgendwo zwischen Thomas Bernhard und den gestanzten Dialogen einer Soap-Opera." Dirk Fuhrig in der 'Financial Times Deutschland'

"Der hl. Marx höchstselbst hätte nicht besser beschreiben können, wie die gesellschaftliche Ökonomie auch die Triebökonomie steuert und jeden authentischen Impuls kassiert ... Eine Verflachung des [Roman-] Charakters ist unweigerlich die Folge davon; der Vorteil liegt in der sarkastischen, durchweg witzigen und, ja, 'schonungslosen' Attitüde, mit der der Ich-Erzähler sein Selbstdekonstruktions-Programm startet und bis zum bitteren Ende durchzieht." Martin Krumbholz in der 'Neuen Zürcher Zeitung'…mehr
"Mit fabelhaft hinterhältiger, stiller Ironie, doch auch mit bissiger Entlarvungswut leuchtet er mitten hinein in die sozialen Gehege." (Südwestfunk Baden-Baden)