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Ein mitreißender Südafrika-Krimi - ausgezeichnet mit dem Debut Dagger der britischen Crime Writers' Association
Das Revier von Detective Persephone "Persy" Jonas, einer Schwarzen, die sich nach oben gearbeitet hat, ist ein hartes Pflaster. Sie ermittelt auf den Straßen des Noordhoek-Township südlich von Kapstadt, in dem sie selbst aufgewachsen ist. Als eines Tages die Leiche eines stadtbekannten Lehrers, mit einer klaffenden Wunde am Kopf, am Strand angespült wird, soll Persy gemeinsam mit dem zwielichtigen Detective Mhlabeni die Ermittlungen durchführen. Doch sie traut ihrem Kollegen…mehr

Produktbeschreibung
Ein mitreißender Südafrika-Krimi - ausgezeichnet mit dem Debut Dagger der britischen Crime Writers' Association

Das Revier von Detective Persephone "Persy" Jonas, einer Schwarzen, die sich nach oben gearbeitet hat, ist ein hartes Pflaster. Sie ermittelt auf den Straßen des Noordhoek-Township südlich von Kapstadt, in dem sie selbst aufgewachsen ist. Als eines Tages die Leiche eines stadtbekannten Lehrers, mit einer klaffenden Wunde am Kopf, am Strand angespült wird, soll Persy gemeinsam mit dem zwielichtigen Detective Mhlabeni die Ermittlungen durchführen. Doch sie traut ihrem Kollegen nicht. Und außerdem reicht der Fall tief in ihr früheres Leben.

"Saugutes Krimidebüt!" Für Sie
Autorenporträt
Rowe, Michèle
Michèle Rowe studierte Creative Writing in Johannesburg und Kapstadt. Sie arbeitet als Drehbuchautorin und Dokumentarfilmerin; ihre Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie war Mitbegründerin der "Free Film Makers", einer Anti-Apartheid-Gruppe von Filmschaffenden, und setzt sich in ihren eigenen Arbeiten intensiv mit der Wirklichkeit des neuen Südafrika auseinander. Michèle Rowe lebt mit ihrer Familie in Kapstadt. Für "Kap der Lügen", ihr Debüt als Kriminalschriftstellerin, erhielt sie 2011 auf Anhieb den begehrten Debut Dagger der britischen Crime Writers' Association.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.02.2015

Trauma einer Gesellschaft
"Kap der Lügen" der Südafrikanerin Michèle Rowes

Das Krimidebüt von Michèle Rowe handelt in Wahrheit von den Traumata der südafrikanischen Gesellschaft, die erst vor wenigen Jahren die Fesseln der Apartheid sprengen konnte, sich von deren Folgen aber noch immer nicht erholt hat. Den Auftakt zu einer großen Ermittlung, die immer weitere Kreise zieht und in die Vergangenheit führt, beginnt mit dem Mord an einem Lehrer in einer Kleinstadt an der Küste der beschaulichen Kapregion, deren grüne Landschaft sich um die Metropole schlängelt wie eine große Schlange. Naturbeschreibungen aber sind nicht die Sache von Michèle Rowe. Das "Kap der Lügen", von dem sie erzählen will, nimmt die Menschen, die hier leben, in den Blick, ihre widersprüchlichen und moralisch komplexen Charaktere, die so rauh und lebensnah gezeichnet sind, dass man in Michèle Rowe die erfahrene Drehbuchautorin erkennt, deren Filme vielfach ausgezeichnet wurden.

Die zierliche, dabei zähe Polizistin Persephone Jonas, von allen nur Persy genannt, steht im Zentrum der Geschichte. Die junge Schwarze, radikal, androgyn und verführerisch, hat bis auf den alles geliebten Großvater keine Familie mehr, und auch keinen Ort, an den sie wirklich gehört. Poppa hat sie es zu verdanken, dass sie ein katholisches Konvent besuchen durfte und eine gute Ausbildung erhielt, doch dann wurde sie zu seinem Verdruss weder Ärztin noch Juristin, sondern Polizistin. In den Townships Kommetjie, Noordhoek oder Ocean View kennt sie sich so gut aus wie auf den Fluren der heruntergekommenen Polizeistation. Im Machtsystem des South African Police Service SAPS mit seinen ganz eigenen Riten und Brauchtümern und den harten Jungs ist Persy trotzdem eine Außenseiterin, mit einer Verletztheit, die in die Kindheit zurückführt.

Dass sie gezwungen ist, bei den Ermittlungen mit Marge Labuschagne zusammenzuarbeiten, freut sie zunächst nicht sehr. Zumal die divenhafte Polizeipsychologin gar nicht mehr in Diensten der Ermittlungsbehörden steht, sondern sich als Analytikerin selbständig gemacht hat. Da sie es aber war, die beim Joggen die Leiche des Lehrers am Strand gefunden hat, und sie den Toten zudem kannte, ist sie von Beginn an in die Ermittlungen involviert. Als sich herausstellt, dass der Ermordete pädophil gewesen sein soll, kommt immer mehr Verdrängtes heraus. Was unter der Oberfläche einer komplizierten Gesellschaft wie der Südafrikas brodelt, und wie das auf die Einzelnen wirkt, die sich über Herkunft und Hautfarbe definieren oder versuchen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, davon erzählt dieser mit dem Debut Dagger der britischen Crime Writers' Association ausgezeichneten Krimi in einer sehr direkten, unmittelbaren Sprache.

Michèle Rowe, die mit ihrer Familie in Kapstadt lebt und Mitbegründerin von "Free Film Makers" ist, einer Anti-Apartheidgruppe von Künstlern, setzt sich auch in ihren Filmen mit der Wirklichkeit des heutigen Südafrika auseinander. Wie jemand spricht, ob er sich ausdrücken kann, ist in dieser Welt in und um Kapstadt mindestens so sehr von Belang wie die Frage, wo man wohnt. Deshalb bleibt ihr Blick, aller Rasanz der Geschichte zum Trotz, ein ums andere Mal an den Straßen, Ecken und Kreuzungen der Townships hängen. Denn Macht wird heute noch immer von denjenigen definiert, die auf der richtigen Seite leben.

SANDRA KEGEL

Michèle Rowe: "Kap der Lügen". Kriminalroman. Aus dem Englischen von Alexandra Baisch. Knaur Verlag, München 2014. 464 S., br., 14,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Sandra Kegel lernt aus diesem Krimidebüt von Michèle Rowe vor allem viel über die Gesellschaft in Südafrika, ihre Traumata und inneren Widersprüche. Im Mittelpunkt steht die Polizistin Persephone Jonas, die - "radikal, androgyn und verführerisch" - den Mord an einem anscheinend pädophilen Lehrer aufklären soll. Eine "divenhafte" Polizeipsychologin scheint ihr dabei weniger zu helfen, als vielmehr in die Quere zu kommen. Kegel findet in ihrer wohlwollenden, aber etwas ratlos klingenden Besprechung die Charaktere lebensnah gezeichnet, den Plot rasant und das komplexe Geflecht aus Hautfarbe und Herkunft geschickt in den Blick genommen, was sie Rowes bisheriger Arbeit als Drehbuchautorin zuschreibt.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Michèle Rowe entwickelt packende, glaubwürdige Persönlichkeiten (...) ein berührendes Buch, bei aller Härte verliert die Autorin nie den Blick für die Schönheit des Landes." WDR 4, 20.01.2015