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Als Don Winslows Meisterwerk gilt der monumentale Roman "Tage der Toten" über den Drogenkrieg in Mexiko, für den er sechs Jahre lang intensiv recherchierte. Nun ist Art Keller, der berühmte US-Drogenfahnder aus "Tage der Toten", zurück. Mit großem Erfolg hat er sich darangemacht, in die Strukturen der mexikanischen Drogenmafia einzudringen. Mit so viel Erfolg, dass die Drogendepots aufflogen und die Narcotraficantes die Jagd auf ihn eröffneten. In "Das Kartell" wird Art Keller feststellen, dass das Drogen- und Waffengeschäft unfassbare Dimensionen angenommen hat und der Feind aus einer ganz…mehr

Produktbeschreibung
Als Don Winslows Meisterwerk gilt der monumentale Roman "Tage der Toten" über den Drogenkrieg in Mexiko, für den er sechs Jahre lang intensiv recherchierte. Nun ist Art Keller, der berühmte US-Drogenfahnder aus "Tage der Toten", zurück. Mit großem Erfolg hat er sich darangemacht, in die Strukturen der mexikanischen Drogenmafia einzudringen. Mit so viel Erfolg, dass die Drogendepots aufflogen und die Narcotraficantes die Jagd auf ihn eröffneten. In "Das Kartell" wird Art Keller feststellen, dass das Drogen- und Waffengeschäft unfassbare Dimensionen angenommen hat und der Feind aus einer ganz unerwarteten Richtung kommt.

"Don Winslow hat wieder zugeschlagen. 'Das Kartell' ist ein nervenzerfetzender Thriller allererster Güte. Darüber hinaus ist dieser Roman aber auch brillant recherchiert und zeigt uns auf sehr eindringliche Weise, wie komplex und gefährlich unsere Welt tatsächlich ist. Winslow versteht es, Ihren Horizont zu erweitern und Sie gleichzeitig zu unterhalten - für einenAutor gibt es keine größere Kunst. Bei Winslow sind Anspruch und Unterhaltung eng verzahnt. Mit diesem Buch hat er erneut bewiesen, dass er ein Meister seines Fachs ist." Michael Connelly

"Mit 'Das Kartell' hat Don Winslow seinen umfangreichsten und bislang besten Roman vorgelegt - das 'Krieg und Frieden' der Drogenkriegsliteratur. Hochspannend, brutal, ungeheuer atmosphärisch, bis ins letzte Detail durchgeplant, hinterlässt es beim Leser einen tiefen Eindruck und wirkt so beflügelnd wie ein Schuss reines Meth." James Ellroy

"'Das Kartell' ist der Hammer! Groß, außergewöhnlich, heftig und unglaublich unterhaltend. Don Winslows neuestes Werk ist ein absolutes Muss." Harlan Coben

"Sensationell gut, selbst nach dem an Perfektion grenzenden Roman 'Tage der Toten'. Weniger dessen Fortsetzung als vielmehr ein eigenständiges Werk innerhalb eines großen uvre." Lee Child

"'Das Kartell' ist unzweifelhaft einer der ambitioniertesten und gelungensten Thriller der letzten fünfzehn Jahre und wird diesen Rang sicherlich auch in Zukunft behalten." Bill Ott, Booklist

"Winslows meisterhafte Fortsetzung zu 'Tage der Toten' führt seine epische Erzählung über die mexikanischen Drogenkriege weiter. Dieser bis ins kleinste Detail recherchierte Roman beleuchtet nicht nur die Situation in Mexiko, sondern auch die Folgen unseres eigenen katastrophalen Kampfes gegen den Drogenhandel, der schon vierzig Jahre andauert." Publishers Weekly
Empfehlung der bücher.de Redaktion

Das Kartell / Art Keller Bd.2, Don Winslow



Einige Jahre sind vergangen seit Don Winslow mit seinem Roman „Tage der Toten“ für Aufsehen sorgte. Darin sagte der Drogenfahnder Art Keller der mexikanischen Drogenmafia den Kampf an. Nun kehrt Keller zurück - in der lang erwarteten Fortsetzung Das Kartell.

Nachdem Art Keller den weltgrößten Drogenring zerschlagen konnte, hat er sich in ein Kloster in New Mexiko zurückgezogen. Doch als der Drogenboss Adán Barrera in ein mexikanisches Gefängnis verlegt wird, droht ein Krieg auszubrechen – denn Barrera möchte zurück an die Spitze. Keller sieht sich gezwungen aus seinem selbsterwählten Exil zurückzukehren und erneut den Kampf gegen Barrera und das Kartell aufzunehmen. Selbst wenn es ihn das Leben kosten sollte…

Mit „Tage der Toten“ hat der in New York geborene Don Winslow ein Meisterwerk geschaffen. Das Kartell verspricht daran anschließen zu können und erneut durch überaus detaillierte, langjährige Recherchen ein Thriller der Extraklasse zu werden. Wie Art Kellers Feldzug in Das Kartell ausgeht, erfahren wir ab dem 1. Juni 2015.

Autorenporträt
Winslow, Don
Don Winslow wurde 1953 in der Nacht zu Halloween in New York geboren. Seine Mutter, eine Bibliothekarin, und sein Vater, ehemaliger Offizier bei der Navy, bestärkten ihn schon früh in dem Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden, vor allem die Geschichten, die sein Vater von der Marine zu erzählen hatte, beflügelten die Fantasie des Autors.Das Sujet des Drogenhandels und der Mafia, das in vielen von Don Winslows Romanen eine Rolle spielt, lässt sich ebenso mit seinen Kindheitserfahrungen erklären: Seine Großmutter arbeitete Ende der 60er für den berüchtigten Mafiaboss Carlos Marcello, der den späteren Autor mehrere Male in sein Haus einlud.Jeden Morgen um fünf setzt er sich an den Schreibtisch. Mittags läuft er sieben Meilen, in Gedanken immer noch bei seinen Figuren, um dann am Nachmittag weiterzuarbeiten. Winslow sagt von sich, dass er bislang nur fünf Tage durchgehalten habe, ohne zu schreiben. Es ist eine Sucht, die bis heute ein Werk hervorgebracht hat, de

ssen Qualität, Vielseitigkeit und Spannung Don Winslow zu einem der ganz Großen der zeitgenössischen Spannungsliteratur machen.Don Winslow wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Krimi Preis (International) 2011 für "Tage der Toten". Für die New York Times zählt Don Winslow zu den ganz großen amerikanischen Krimi-Autoren.Don Winslow lebt mit seiner Frau und deren Sohn in Kalifornien.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.06.2015

Der andere Krieg
gegen den Terror
Der Drogenhandel in Mexiko wird immer brutaler, immer perverser.
Don Winslows Roman „Das Kartell“ will dem Leser da nichts ersparen
VON DAVID STEINITZ
Don Winslows monströses Romanbiest „Das Kartell“ beginnt mit einer sehr langen Liste von Toten. Das Buch ist jenen mexikanischen Journalisten gewidmet, die in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten ermordet wurden, weil sie über den Drogenkrieg in ihrem Land berichtet hatten. Sie schrieben über korrupte Polizisten und Politiker, über die Totschläger der Drogenbosse, über Straßenbanden und ganze Söldnerarmeen, die mit Vergewaltigungen und Hinrichtungen Angst schüren, um die Vorherrschaft auf Mexikos milliardenschwerem Kokainmarkt zu erkämpfen.
  Winslow erzählt die Geschichte eines Landes, das sich in ein anarchistisches Schlachthaus verwandelt, auf imposanten 800 Seiten, in der Form eines harten Thrillers, den er selbst als „Dokuroman“ bezeichnet. Seine Protagonisten sind fiktive Charaktere, die aber allesamt reale Vorbilder haben. Genauso wie all die wahnsinnigen und grausigen Details des mexikanischen Drogenkriegs, die er beschreibt, auf Geschichten beruhen, die tatsächlich stattgefunden haben: die schmutzigen, tristen Karrieren der kleinen Dealer, die perversen, hedonistischen Partys der Kartellbosse, die Morde und Folterungen. Dafür hat er in jahrelanger Recherche unter anderem auf genau jene Artikel und Blogs zurückgegriffen, deren Autoren für ihre Berichterstattung getötet worden sind.
  „Das Kartell“ ist die Fortsetzung von Winslows erstem Mexiko-Roman „Tage der Toten“, mit dem er 2005 seinen großen internationalen Durchbruch hatte. Das Buch schilderte, ebenfalls im Gewand des Dokukrimis, die Entstehung der mächtigen mexikanischen Drogenkartelle sowie das brutale Scheitern des amerikanischen Anti-Drogenkriegs, von den Siebzigerjahren bis zur Jahrtausendwende – erzählt aus der Sicht einer ganzen Armada von Protagonisten: Mafiabosse, Dealer, Streifenpolizisten, Prostituierte, Grenzbeamte, Schmuggler, Plantagenbesitzer, Fixer – und allen voran der Amerikaner Art Keller, Agent der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA. Die Schauplätze: Mohnfelder und Kokaplantagen, billige Motelzimmer und schummrige Bars, illegale Flughafenhangars und Containerhäfen, protzige Villen und fensterlose Räume staatlicher Bürokratiezentralen.
  Don Winslow, erst Student der afrikanischen Geschichte, dann Privatdetektiv in New York und Safarileiter in Kenia und China, hatte vor „Tage der Toten“ schon ein paar ziemlich anständige Krimis geschrieben. Voll von einsamen Nachtgestalten in Raymond-Chandler-Tradition, voll von Whiskeyblues und Zigarettenrauch waren diese Bücher – in jener romantischen Gangstertradition also, die die Popkultur seit den verführerischen Films noirs mit Humphrey Bogart und Coppolas „Godfather“ so gerne zelebriert.
  Genau mit dieser Gangster-Romantik, der er selbst noch halb verfallen war, machte Winslow in „Tage der Toten“ gnadenlos Schluss, indem er das Zerrbild all der aufregenden Schattenweltfantasien mit der brutalen Realität seiner dramaturgisch verarbeiteten Mafia-Tatsachenprotokolle konfrontierte.
  Das Buch wurde zum Riesenerfolg, geriet ihm aber zu solch einem belastenden schriftstellerischen Kraftakt, dass Winslow sich schwor, niemals eine Fortsetzung zu schreiben. Stattdessen verwertete er sein angesammeltes Wissen über Hanfanbau, Crystal-Meth-Küchen und Koksplantagen wieder in ein paar wilden, ironischen Krimis, wie etwa „Savages/Zeit des Zorns“, der 2012 von Oliver Stone verfilmt wurde.
  Weil die grausigen Nachrichten aus Mexiko aber nicht abrissen, sondern im Gegenteil immer schlimmer wurden, weil in den Drogenkrieg nicht mehr nur – wie bis in die Neunzigerjahre – ein paar Dutzend Akteure involviert waren, sondern die großen Kartelle ganze Armeen zu rekrutieren begannen, wurde Winslow wütend.
  Obwohl die Dimension des Kampfes zwischen den verfeindeten Kartellen und den mexikanischen und amerikanischen Geheimdiensten immer absurder wurde, obwohl die Opferzahlen, die der Drogenkrieg jährlich forderte, die Zehntausendermarke sprengten, wurde immer spärlicher über das Thema berichtet – der Kartellwahnsinn war zur Gewohnheit geworden. Winslow machte sich wieder an die Arbeit.
Was dann nach mehreren Jahren neuer Recherche entstand, ist ein brutaler Desillusionierungsroman, der in seiner Härte den ersten Teil, den man für die Lektüre nicht unbedingt kennen muss, bei Weitem übertrifft. Zwar ist das Buch, einem Western gleich, dramaturgisch auf einen großen Showdown im guatemaltekischen Dschungel hin geschrieben, zwischen dem US-Agenten Art Keller und dem mexikanischen Kartell-Boss Adán Barrera, deren Feindschaft schon in Teil eins ausführlich beschrieben wurde. Dennoch ist Winslows wichtigstes Stilmittel diesmal nicht seine raffinierte Montage-Dramaturgie, durch die er seine zahlreichen Geschichten, Charaktere und Schauplätze miteinander verwebt, und der er durch seinen Stakkato-Schreibstil aus kurzen und kürzesten Sätzen ein irres Tempo verleiht. Diesmal zielt er auf die totale Zermürbung des Lesers.
  Es wachsen die Leichenberge, es wächst der Wahnsinn und die Hybris der Kartelle, es wächst die Machtlosigkeit der mexikanischen Regierung und der amerikanischen Undercover-Agenten. Die Nullerjahre werden für Mexiko zum blutigen Albtraum und für den Leser zum 800-Seiten-Marathon ins finstere Herz dieser Gewaltspirale.
  Winslow erzählt, wie die Kartellbosse, die das Kokain zu Milliardären gemacht hat, mit Chrystal Meth endlich ein preisgünstiges Rauschmittel gefunden haben, mit dem sie auch die amerikanische Unterschicht, den White Trash, zum Goldesel machen können. Wie nach dem Bankencrash von 2008 Drogengeld weltweit für Liquidität und Stabilität gesorgt hat, indem die Kartelle sich in bankrotte Unternehmen einkauften und Milliarden Dollars in Immobilen, Aktien und Firmengründungen pumpten. Wie die Schlacht der Amerikaner gegen al-Qaida die Grenzen des Denkbaren und Machbaren in der Verbrechensbekämpfung verschoben hat und – nach dem Vorbild der Terroristenjagd im Mittleren Osten – auch Mexiko mit Drohnen und gezielten Tötungen überzogen wurde. Der war on terror als Vorbild für den Kampf gegen die Drogen.
  Winslow erzählt weiter, wie die Kartelle deshalb mit der Rekrutierung von Elitesoldaten und Söldnern begonnen haben, um gegeneinander und gegen die Staatsmächte effektiver kämpfen zu können. Wie bereits Kinder angeworben und zu Schlächtern erzogen werden, die mit dreizehn lernen müssen, ihren Opfern den Kopf abzuschneiden. Wie mexikanische Zeitungen sich nicht mehr trauen, über das Drogengeschäft und die steigenden Opferzahlen zu berichten. Wie an ihre Stelle anonyme Blogs treten, die mit ihrer Berichterstattung die Gewalt weiter anheizen, weil die Drogenhändler sich begeistert in den sozialen Netzwerken inszenieren – je mehr Blut spritzt, umso besser die Klickzahlen und der Schockeffekt auf Konkurrenten und Polizei.
  Und Winslow erzählt, wie all das nur möglich ist, weil die Menschen in Amerika und Europa wie die Irren immer mehr kiffen, schnupfen und spritzen. Denn, und diese Feststellung wiederholt er wie ein Mantra: das sogenannte mexikanische Drogenproblem ist in Wahrheit natürlich ein amerikanisches und europäisches Drogenproblem.
  Winslows wichtigster Protagonist Art Keller, der gealterte, desillusionierte DEA-Agent, der schon im ersten Teil emotional und nervlich ziemlich bankrott war, gerät ihm in Teil zwei inmitten dieses ganzen Irrsinns endgültig zur Kapitän-Ahab-Figur: Kellers Rachefeldzug gegen den Kartellboss Adán Barrera, der Joaquín Guzmán nachempfunden ist, dem echten Ex-Chef des mächtigen Sinaloa-Kartells, zeigt den Sumpf, in den die Amerikaner sich mit ihrer Anti-Drogenpolitik hineinmanövriert haben. Die Jagd wird zum Selbstzweck, zur persönlichen Obsession.
  Wirklich irre an diesem Buch ist, wie Winslow seinen didaktischen Ansatz und seine grausige Faktenkunde mit der Finesse des großen Krimischreibers so zu verarbeiten weiß, dass am Ende ein pervers beeindruckendes Thriller-Lexikon über den mexikanischen Drogenkrieg herausgekommen ist, ein heftiger, harter Rausch. Nur jener Showdown zwischen Jäger und Gejagtem, zwischen Agent und Kartellboss, den er als dramaturgischen Schlusspunkt gesetzt hat, um dem Leser überhaupt so etwas wie ein Ende bieten zu können, entspricht natürlich nicht der tristen unendlichen Geschichte, zu der sich sein Thema längst entwickelt hat.
Mit dreizehn schon müssen
die Kinder lernen, ihren
Opfern den Kopf abzuschneiden
Das Buch hat einen Showdown,
der Drogenkrieg in
Mexiko natürlich nicht
    
      
    
    
Don Winslow: Das Kartell. Aus dem Englischen von Chris Hirte. Droemer Verlag, München 2015. 832 Seiten, 16,99 Euro. E-Book 14,99 Euro.
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"Winslow ist ein brillanter Rechercheur und Erzähler." BUNTE 20150917