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Ausgezeichnet mit dem Kritikerpreis 2008 der Jury der jungen Kritiker Österreichs. "Ich hatte nur ein Leben zu leben, ich wollte, dass es ein Erfolg würde, niemand sollte mich daran hindern." Simone de Beauvoir Für die meisten ist Simone de Beauvoir in erster Linie die Partnerin des Philosophen Jean-Paul Sartre gewesen. Dass sie selbst höchst eigenwillige Gedanken entwickelt hat, wird in der Regel übersehen. Zum 100. Geburtstag im Januar 2008 macht sich Ingeborg Gleichauf an eine Neuentdeckung der großen Philosophin des 20. Jahrhunderts. Dabei setzt Gleichauf die Schlaglichter so, dass die…mehr

Produktbeschreibung
Ausgezeichnet mit dem Kritikerpreis 2008 der Jury der jungen Kritiker Österreichs.
"Ich hatte nur ein Leben zu leben, ich wollte, dass es ein Erfolg würde, niemand sollte mich daran hindern." Simone de Beauvoir
Für die meisten ist Simone de Beauvoir in erster Linie die Partnerin des Philosophen Jean-Paul Sartre gewesen. Dass sie selbst höchst eigenwillige Gedanken entwickelt hat, wird in der Regel übersehen. Zum 100. Geburtstag im Januar 2008 macht sich Ingeborg Gleichauf an eine Neuentdeckung der großen Philosophin des 20. Jahrhunderts. Dabei setzt Gleichauf die Schlaglichter so, dass die Facetten Beauvoirs sichtbar werden, die besonders Jugendliche faszinieren: Sensibel und vehement rebellierte sie gegen ihr bürgerliches Elternhaus und fand ihren eigenen Weg. Als Philosophin und Schriftstellerin reagierte sie mit Wachheit und Energie auf die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen und wurde zu einer der bedeutendsten Frauen in der Geschichte der Philosophie.
Autorenporträt
Ingeborg Gleichauf, geboren 1953, studierte Germanistik und Philosophie in Freiburg und promovierte über Ingeborg Bachmann. Sie arbeitet als freie Autorin und Dozentin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.02.2008

Tochter aus gutem Hause
Ingeborg Gleichauf erzählt aus dem Leben von Simone de Beauvoir
Warum sollten jungen Frauen sich für Simone de Beauvoir interessieren? Vieles von dem, was die französische Schriftstellerin und Philosophin zu Papier gebracht hat, wirkt heute antiquiert, ihr eigener Lebensentwurf taugt nur bedingt als Modell. Und doch: Mit Das andere Geschlecht hat Beauvoir die Grundlage für den modernen Feminismus gelegt, eine Bewegung, die deshalb jungen Frauen überholt erscheint, weil sie so viel bewirkte und die Lebensbedingungen, zumindest in der industrialisierten Welt, grundlegend verbessert hat.
Schade daher, dass das Buch von Ingeborg Gleichauf nicht gleich zu Beginn motiviert, warum es auch heute lohnt, sich mit Beauvoir zu beschäftigen oder zumindest ihr wichtigstes Werk zu lesen. Gleichauf beginnt stattdessen mit Simones Kindheit und Jugend. Das ist interessant, aber erklärt nicht zwingend, warum die Tochter aus gutem Hause sich so anders entwickelt hat als Millionen ihrer Altersgenossinnen, die heiraten und Kinder bekommen. Erst die Lektüre des gesamten Buches eröffnet, was an Beauvoir aktuell bleibt. Um bei den Schwächen zu bleiben: Manches wirkt arg politisch korrekt, wie die ständige Betonung der bourgeoisen Erziehung. Da täte dann doch ein wenig historische Einordnung gut. Zuweilen tauchen Ungenauigkeiten auf wie die Sache mit „Castor”, Beauvoirs Spitznamen, den die Autorin unvermittelt einführt und nicht erklärt, dass Simones Freunde fanden, Beauvoir klinge wie „Beaver”, der englische Biber und darum den französischen Begriff wählten. Insgesamt aber ist Gleichauf ein spannendes, einfühlsames Porträt von Beauvoir geglückt. Nie voyeuristisch, immer taktvoll beschreibt sie diese starke Persönlichkeit, der es gelungen ist, einen ganz eigenen Weg zu gehen. Gleichauf versucht sich auch nicht an billiger Psychologie, sondern erzählt. Das ist gut so, denn letztlich lässt sich nicht gänzlich erklären, warum Beauvoir sich auf die komplizierte Beziehung mit Sartre eingelassen hat, eine Beziehung, die vor allem gegen Ende hin an Ausbeutung grenzte und Beauvoir nach Sartres Tod keinen Zugang zu seinem Nachlass gewährte. Auch ihre zahlreichen Liebesbeziehungen, der schwere Alkoholismus deuten darauf hin, dass Beauvoirs Leben nicht immer glücklich war. Zweifelsohne ist es ihr nur teilweise gelungen, aus dem Schatten des großen Existenzialisten Sartre zu treten, weder durch eigene politische Initiative noch durch ein philosophisches Werk. Was aber, entgegen Gleichaufs These, weniger mit ihrem Geschlecht zu tun hat, sondern mit der Art, wie sie gesellschaftliche Probleme beschrieb: Einfühlsam, persönlich. Die große Theoretikerin war sie nicht. Aber das macht sie nicht weniger interessant. JEANNE RUBNER
INGEBORG GLEICHAUF: Sein wie keine andere. dtv 2007. 298 S., 8,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Jeanne Rubner schätzt diese Biografie Simone de Beauvoirs für junge Leserinnen und Leser, die Ingeborg Gleichauf vorgelegt hat, auch wenn sie einiges zu bekritteln hat. Sie hätte sich etwa gewünscht, dass die Autorin von Anfang an die Aktualität der Schriftstellerin und Philosophin deutlicher herausgestrichen hätte. Zudem scheint ihr die Darstellung von Beauvoirs Kindheit und Jugend, so interessant sie ist, nicht wirklich zu erklären, warum sich die Begründerin des modernen Feminismus so viel anders entwickelte als die meisten Mädchen in ihrer Zeit. Schließlich findet Rubner die Darstellung manchmal politisch allzu korrekt. Nichtsdestoweniger begrüßt sie das Buch als "spannendes und einfühlsames Portät", würdigt die "taktvolle" Beschreibung der starken Persönlichkeit Beauvoirs und lobt den Verzicht auf "billige Psychologie" gerade im Blick auf ihre komplizierte Beziehung zu Sartre.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Nicht nur junge Leser werden fasziniert sein von dem aufregenden Leben der bedeutenden Frau."
LZ Rheinland 28.03.2008