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Als Coco Chanel 1926 das erste kleine Schwarze präsentierte, galt Schwarz noch als Trauerfarbe. Doch seit dieser genialen Idee umweht das kleine Schwarze ein Hauch von Verführung, Reife, Erfahrung und auch Sex. Ob an Catherine Deneuve in »Belle de Jour«, Audrey Hepburn in »Frühstück bei Tiffany« oder Rita Hayworth in »Gilda«: das kleine Schwarze hat Filmgeschichte gemacht und gehört mittlerweile längst zur Basisgarderobe jeder modebewußten Frau. Das kleine Schwarze kann ebenso streng wie sinnlich wirken, kann Zurückhaltung signalsieren oder Verruchtheit, immer aber verleiht es einer Frau das…mehr

Produktbeschreibung
Als Coco Chanel 1926 das erste kleine Schwarze präsentierte, galt Schwarz noch als Trauerfarbe. Doch seit dieser genialen Idee umweht das kleine Schwarze ein Hauch von Verführung, Reife, Erfahrung und auch Sex. Ob an Catherine Deneuve in »Belle de Jour«, Audrey Hepburn in »Frühstück bei Tiffany« oder Rita Hayworth in »Gilda«: das kleine Schwarze hat Filmgeschichte gemacht und gehört mittlerweile längst zur Basisgarderobe jeder modebewußten Frau.
Das kleine Schwarze kann ebenso streng wie sinnlich wirken, kann Zurückhaltung signalsieren oder Verruchtheit, immer aber verleiht es einer Frau das gewisse Etwas. Amy Holman Edelman verfolgt den Siegeszug dieses phänomenalen Kleidungsstücks und zeigt, daß die Geschichte des kleinen Schwarzen zugleich eine Geschichte weiblicher Emanzipation ist.
Autorenporträt
Amy Holman Edelman arbeitet seit über 15 Jahren für die Modewelt. Sie machte zunächst selbst Entwürfe, wechselte dann in die PR-Branche, wo sie für große Firmen wie Polo / Ralph Lauren tätig war. Als Modejournalistin schreibt sie u.a. für "Harper?s Bazaar". Sie lebt in Montclair, New Jersey.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2000

Ein schlichter Fall von Emanzipation
Less is more – ein kleines modisches Plädoyer gegen grelles Babyrosa und für das kleine Schwarze
Das Fortschreiten der Zivilisation muss immer wieder herbe Rückschläge hinnehmen; das gilt auch in Geschmacksfragen. Im vergangenen Sommer beispielsweise gab es einen modischen Rückfall in die frühen Achtziger, als die Wohnungseinrichtungen nüchterner und kühler denn je waren, die Frauen, die darin lebten sich aber in die seltsamsten Gewänder hüllten: Flieder! Lila! Babyrosa! Sowas ist schwer zu verkraften, wenn man nicht vollständig farbenblind ist. Der Spuk ist aber, so scheint es, in weiten Teilen vorüber, bevor er richtig angefangen hat: Wir sind wieder an jenem Punkt, an den uns Coco Chanel schon in den zwanziger Jahren gebracht hat: Im Sommer 2001 wird man wieder geschmackssicheres, schlichtes Schwarz tragen.
Die Amerikanerin Amy Holman Edelman hat dem unverwüstlichen „kleinen Schwarzen” ein Buch gewidmet. Sie erzählt darin von den ersten, aufsehenerregenden Cocktailkleidern der zwanziger Jahren, listet akribisch die Filmauftritte auf, die dem kleinen Schwarzen zu seinem Siegeszug um die Welt verhalfen, erzählt von Skandalen – Präsidentengattin posiert für die Vogue! – und Glanzauftritten – Liz Hurleys Dekolleté! –, von den Kleiderordnungen vergangener Jahrhunderte und dem weiten Weg vom Trauergewand zur Abendrobe.
Das ist mehr als bloße Mode-Historie – denn die Geburt des „kleinen Schwarzen” ist der Beginn eines neuen Zeitalters; die Dinge, für die es stand, sind so unverwüstlich wie das Kleid selbst: Eleganz und vor allem Selbstbewusstsein. Als die pompösen, alles verhüllenden Kleider vergangener Jahrhunderte plötzlich kurz und eng werden durften, war das nicht einfach nur die Erfindung der Schlichtheit oder eine läppische Mode – es war vor allem die Emanzipation, die vor 75 Jahren ein schwarzes Etuikleid zum Inbegriff des guten Geschmacks machte. Die bewegten Frauen brauchten Bewegungsfreiheit.
Und wenn sie als Blickfang höchstens noch eine Perlenkette nötig hatten, lag das daran, dass sie sich selbst genug waren: Die Frau im Kleid war selbst so aufsehenerregend, dass sie auf aufwendige Verpackung verzichten konnte – und die Zeiten der heuchlerischen Sittsamkeit wurden in den zwanziger Jahren ohnehin zu Grabe getragen.
Amy Holman Edelman hat in Das kleine Schwarze alles zusammengetragen, was es über dieses Thema zu wissen gibt – leider fehlen ihren Geschichten dann aber doch oft die Pointen; sie hat es mit der Schlichtheit, mit dem Zusammentragen von Fakten, ein wenig übertrieben. Gar so genau will man dann doch nicht wissen, wer wann wo welches Kleid getragen hat. Die Bilder aber erzählen die eigentlichen spannenden Geschichten: alte Modefotografien und Zeichnungen, und jene Frauen, die das kleine Schwarze unsterblich gemacht haben: Jackie Onassis, Marilyn Monroe und immer wieder Audrey Hepburn. Audrey jedenfalls ist ohne ihre schwarzen Givenchykleider kaum vorstellbar.
Kein Wunder, dass das kleine Schwarze rechtzeitig die Welt eroberte, um dem Farbfilm zuvorzukommen: Die Deneuve als „Belle de Jour” in Babyrosa? Die Hepburn als Holly Golightly in Flieder? Es wäre nicht dasselbe gewesen.
SUSAN VAHABZADEH
AMY HOLMAN EDELMAN: Das kleine Schwarze. Aus dem Englischen von Henriette Zeltner. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000. 160 Seiten, Abbildungen, 24, 50 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Geradezu lückenlos, so die Rezensentin Susan Vahabzadeh, ist Amy Holman Edelmans Historie des kleinen Schwarzen von den 20er Jahren bis heute. "Eleganz und Selbstbewusstsein" verkörpere es von einst bis heute. Vollständigkeit ist aber nicht alles, meint die Rezensentin, die bemängelt, dass es vielen der eifrig zusammengetragenen Geschichten an einer Pointe fehlt. Am spannendsten seien daher die Bilder der Frauen von Jackie Onassis bis Audrey Hepburn, die das Kleidungsstück "unsterblich" gemacht haben.

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