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Jedes Tal, jede Ruine, jedes Cottage scheint eine Geschichte zu erzählen ... Das Land, in dem die Feen- und Elfenmärchen entstanden, das jahrhundertelang leidenschaftlich für seine Freiheit kämpfte und dessen Bewohner durch ihre liebenswerte Exzentrik von sich reden machen, ist zweifellos ein Land von besonderem Zauber. Fergus Bourke, der irische Meisterfotograf, hat ihn in grandiosen Aufnahmen eingefangen: In seinen Impressionen von karstigen Bergen, weiten Mooren, wilden Bächen und einsamen Steinlandschaften zeigt sich die ganze geheimnisvolle Schönheit Irlands. Zusammen mit Texten von Frank…mehr

Produktbeschreibung
Jedes Tal, jede Ruine, jedes Cottage scheint eine Geschichte zu erzählen ... Das Land, in dem die Feen- und Elfenmärchen entstanden, das jahrhundertelang leidenschaftlich für seine Freiheit kämpfte und dessen Bewohner durch ihre liebenswerte Exzentrik von sich reden machen, ist zweifellos ein Land von besonderem Zauber.
Fergus Bourke, der irische Meisterfotograf, hat ihn in grandiosen Aufnahmen eingefangen: In seinen Impressionen von karstigen Bergen, weiten Mooren, wilden Bächen und einsamen Steinlandschaften zeigt sich die ganze geheimnisvolle Schönheit Irlands. Zusammen mit Texten von Frank McCourt, William Butler Yeats, James Joyce, Seamus Heaney, Heinrich Böll, Ralph Giordano und vielen anderen bekannten und neu zu entdeckenden Autoren erlauben sie einen ebenso feinsinnigen wie betörenden Einblick in die »irische Seele«. Ein wunderschönes Buch zum Träumen und Verschenken nicht nur für Irland-Fans.
Autorenporträt
Bettina Lemke, geb. 1966, lebt als Übersetzerin und freie Lektorin in der Nähe von München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.06.2003

Grüner Salon
Ein Buch über Irlands Seele
Eine Nummer kleiner hat es offensichtlich nicht sein können: Das Buch gibt vor, so verheißt es jedenfalls sein Titel, nichts weniger als „Die irische Seele” abbilden zu wollen. In ihrem Vorwort ist die Herausgeberin Bettina Lemke dann immerhin etwas zurückhaltender. Da schreibt sie nur noch von einem „feinsinnigen Einblick” in eben diese irische Seele, den sie vermitteln möchte – anhand einiger Dutzend schwarz-weißer Fotografien von Fergus Bourke und unter Zuhilfenahme vieler kleiner Texte bekannter Schriftsteller, die meisten von ihnen Iren. Aber auch Cees Nooteboom, Ralph Giordano und der bei diesem Thema immer richtige Heinrich Böll finden sich unter den Autoren.
Nun ist die Suche nach einer Seele auch immer eine nach den Ursprüngen. Die liegen nicht selten in einer mythischen, vorgeschichtlichen Zeit; für Irland gilt das sicherlich ganz besonders. In „Die irische Seele” wird dann auch gar nicht erst der Versuch unternommen, den längst zu Irland-Klischees mutierten Sagen von der Urtümlichkeit der Insel aus dem Weg zu gehen. Viel wird geraunt von Elfen (Padraig Colum) und von beseelter Natur (John O’Donohue). Erst nach einigen Dutzend Seiten lösen allmählich Menschen diese Sagengestalten ab innerhalb der kurzen Erzählungen und Gedichte über Irland, und am Ende des broschierten Bandes findet sich sogar eine kleine Liebesgeschichte.
Auch die schwarz-weißen Bilder kommen weitgehend ohne Menschen aus, erst weit hinten im Buch begegnet man ein paar Alten und schließlich sogar einigen Kindern. Selbst Spuren der Zivilisation sind rar auf den Fotos von Francis Bourke; ein paar alte Katen, einen Friedhof, Steinmauern, mehr von Menschen Geformtes zeigt Bourke nicht. Er geht nicht in die Städte und Dörfer, er glaubt statt dessen offenkundig, die Seele Irlands in den einsamen ländlichen Weiten der Insel zu finden. Oder besser gesagt: sie dort inszenieren zu können. Seine Aufnahmen von kleinen, nebelumwölkten Wasserfällen und Stromschnellen sehen mitunter aus wie jene Paintbrush-Poster, die in den achtziger Jahren in kaum einem Mädchenzimmer fehlen durften: Bilder, auf denen neben dem Wasserfall ein Einhorn majestätisch in die Strömung blickt oder ein Delfin durch die Gischt turnt.
Mit einem Mythos will Fergus Bourke indes brechen: mit dem von Irland als einer sanften Landschaft. Bourke zeigt das Raue, Ungehobelte, Kantige der Insel, obendrein ist auf keinem der Bilder der Himmel wolkenfrei. Eine Landschaft, in der die irische Schriftstellerin Edna O’Brien nicht mehr leben könne, wie sie in einer hier zitierten Passage aus „Mein Irland” schildert. Obwohl irisch sein für sie eine Geisteshaltung ist und sie keineswegs etwas anderes sein möchte als eben Irin. O’Brien fürchtet allerdings, „gelassen zu werden” gegenüber dem irischen Erbe und den Erinnerungen an die Kindheit, wenn sie denn in ihrer Heimat bliebe. Dass sie also gleichgültig bliebe gegenüber dem, was Bourke auf seinen Bildern zeigt. Vielleicht hat der Fotograf also doch wenigstens einen Zipfel der irischen Seele zu fassen gekriegt. Aber was weiß ein Festlands-Europäer letztlich schon davon?
STEFAN FISCHER
FERGUS BOURKE: Die irische Seele. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002, 120Seiten, 14Euro
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.04.2003

Atmosphärisch Bohnen ziehen

Ein schmaler Bildband widmet sich den wetterwendischen irischen Landschaften und Charakteren. Beim Versuch, der "irischen Seele" in Wort und Bild auf den Grund zu gehen, stellt die Herausgeberin Bettina Lemke den atmosphärischen Schwarzweißaufnahmen von Fergus Bourke Zitate, Gedichte, Hymnen, Sagen, Sprichwörter, keltische Weisheiten und "irische Tagebücher" wie die von Ralph Giordano oder Heinrich Böll zur Seite. "Ich will aufstehn und gehen jetzt, und gehn nach Innisfree, . . . wo ich mir Bienen halte, neun Reihen Bohnen zieh", dichtete William Butler Yeats. Irland als Sehnsuchtsort der Eskapisten und die Romantik der Armut werden dabei immer wieder von einheimischen Autoren konterkariert, die das karge Inseldasein oder ihre katholische Kindheit verfluchen. Mit wenigen Worten fängt etwa Padraic Colum im Gedicht "Das Kind der Bettlerin" das proletarische Dublin ein: "Mavourneen, wir gehen weit weg aus dem Netz der krummen Stadt, wo man uns das Licht des Tages wehrt." So stellt die Herausgeberin dem verklärt-schwärmerischen Irlandbild die Kehrseite der Moderne und schließlich das subventionierte Mitglied der Europäischen Union gegenüber. Der Eintritt in die EWG 1973, die Einbindung Irlands in "Europa" und die einebnende Technologiekraft, schreibt Ralph Giordano in seinem Essay, haben Irland unverbindlicher und materialistischer gemacht. Der Bildband lebt dabei vom Kontrast zwischen den manchmal sentimentalen, manchmal anklagenden Texten und Aphorismen und Fergus Bourkes meditativ-intuitiven Fotografien, die fernab menschlicher Gefühle oder Nöte und zeitlos schön von Wind, Wellen und dem Wetter erzählen.

sg

"Die irische Seele" herausgegeben von Bettina Lemke. Mit Fotografien von Fergus Bourke. Erschienen in der Großformat-Reihe: "dtv premium". Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002. 120 Seiten. Broschiert, 14 Euro. ISBN 3-423-24322-8.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Mal nachdenklich und melancholisch, mal liebenswert und heiter: Irlands besonderem Zauber sind schon viele Reisende erlegen. Fergus Bourke hat ihn in seinem Buch 'Die irische Seele' eingefangen. In seinen Fotos von karstigen Bergen, weiten Mooren, wilden Bächen und einsamen Steinlandschaften zeigt sich die geheimnisvolle Schönheit Irlands. Neben den stimmungsvollen Schwarzweißaufnahmen laden die ausgewählten Texte irischer Autoren zu einem literarischen Streifzug ein." Hier, Urlaub, Fliegen, Reisen "Ein schönes Buch in einem schönen Format." Die Rheinpfalz

"Für alle Bibliotheken sehr zu empfehlen!" Österreichisches Bibliothekswerk

"Irland-Fans werden ihre helle Freude daran haben, und wer ein Auge für Landschaften hat, wird ebenfalls auf seine Kosten kommen." Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In diesem Bildband, berichtet der mit "sg" zeichnende Rezensent, werden Fergus Bourke' Landschaftsfotografien neben von Bettina Lemke herausgesuchte Gedichten, Hymnen und keltische Weisheiten" gestellt. Um dabei nicht ein "verklärt- schwärmerisches Irlandbild" zu schaffen, sei die Herausgeberin bis weit in die Moderne gegangen und habe beispielsweise auch einen kritischen Essay von Ralph Giardano aufgenommen, in dem der Autor von einer "Einebnung Irlands in 'Europa'" spricht, die das Land "unverbindlicher und materialistischer gemacht" haben, zitiert "sg". So lebe dieser Bildband vor allem vom "Kontrast zwischen den manchmal sentimentalen, manchmal anklagenden Texten und Aphorismen und Fergus Bourkes meditativ- intuitiven Fotografien, resümiert "sg".

© Perlentaucher Medien GmbH