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Mit der vorliegenden Monographie erscheint die erste Biographie des vielseitig begabten Architekten und Ingenieurs Franz Jakob Kreuter, dessen Spuren der Autor durch ganz Mitteleuropa folgt. Die detailreiche Werkanalyse vermittelt ein zusammenhängendes und facettenreiches Bild der europäischen Architektur im 19. Jahrhundert. In dem kritischen Oeuvrekatalog sind erstmals mehr als 500 erhaltene, zum größten Teil
unpublizierte Planzeichnungen und Aquarelle erfaßt.
Es gibt sie noch, die kleinen und großen Überraschungen in der Kunstgeschichte. Zu ihnen gehört die Wiederentdeckung des zu
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Produktbeschreibung
Mit der vorliegenden Monographie erscheint die erste Biographie des vielseitig begabten Architekten und Ingenieurs Franz Jakob Kreuter, dessen Spuren der Autor durch ganz Mitteleuropa folgt. Die detailreiche Werkanalyse vermittelt ein zusammenhängendes und facettenreiches Bild der europäischen Architektur im 19. Jahrhundert. In dem kritischen Oeuvrekatalog sind erstmals mehr als 500 erhaltene, zum größten Teil
unpublizierte Planzeichnungen und Aquarelle erfaßt.

Es gibt sie noch, die kleinen und großen Überraschungen in der Kunstgeschichte. Zu ihnen gehört die Wiederentdeckung des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Civil-Ingenieurs Franz Jakob Kreuter (1813 Lohr am Main/Unterfranken - 1889 Wien). Zusammen mit August von Voit und Friedrich Bürklein zählt er zu den Schülern Friedrich von Gärtners, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Baukunst durch kühne Glas-Eisen- Architekturen und farbige Sichtziegelbauten bereicherten. Wie kaum ein anderer Architekt seiner Zeit vermochte Kreuter noch einmal die auseinanderdriftenden Tätigkeitsfelder des Architekten und des Ingenieurs zu vereinen.
1839 ließ er sich in München als erster Civil-Ingenieur Bayerns nieder, womit er zum Ahnherr des freiberuflich tätigen Architekten im modernen Sinne wurde. Ab 1853 lebte und arbeitete er in Wien, Venedig und auf dem Balkan. In der Architektur widmete sich Kreuter vor allem dem privaten Wohnhausbau (Palais Schönborn in München, Villa Lindenhof am Bodensee, Umbau Palazzo Grassi in Venedig), beschäftigte sich aber gleichzeitig intensiv mit den Naturwissenschaften und der Nationalökonomie, er plante die Eisenbahnlinie für den Orient- Express und suchte während der Revolution von 1848 nach einer Lösung der politischen und sozialen Fragen.
Als seine Hauptwerke gelten der Wintergarten in der Münchner Residenz (ab 1849; 1944 zerstört), die erste monumentale Glas-Eisen-Konstruktion in Bayern, noch vor dem Bau des Münchener Glaspalasts 1853 durch August von Voit, und das Casino auf der Roseninsel im Starnberger See, mit dem Kreuter 1850 ein vorbildliches Beispiel für den malerischen Villen- und Wohnhausbau in Süddeutschland der folgenden Jahre lieferte. Das Casino ist heute einer der wenigen erhaltenen Bauten Kreuters. Am 11. Juli 2003 wird es nach mehrjähriger Restaurierung durch die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen wiedereröffnet, womit die kleinste und bisher kaum bekannte Wittelsbacher Residenz zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Autorenporträt
Christoph Hölz studierte Kunstgeschichte an den Universitäten
München und Wien. Seit 1988 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentralinstitut für Kunstgeschichte
München. Als freiberuflicher Kurator organisierte er die Jubiläumsausstellung "schön und gut. 150 Jahre
Bayerischer Kunstgewerbe-Verein" (2001) und arbeitete wiederholt an Ausstellungsprojekten des
Architekturmuseums der TU München mit. "Gottfried Semper. Architektur und Wissenschaft" ab Juni 2003 in
der Pinakothek der Moderne. Veröffentlichungen zur Kunst-, Architektur- und Designgeschichte des 19. und 20.
Jahrhunderts.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Auf der Grundlage intensiver Archivrecherchen hat Christoph Hölz das Leben und Werk Franz Jakob Kreuters "vorbildlich rekonstruiert", lobt Stefan Rebenich dieses Buch über den fast völlig vergessenen Architekten und Ingenieur, der von 1813 bis 1889 lebte und u.a. die Villa Gruber ("Lindenhof") in München baute. Rebenich ist von der Person Kreuters fasziniert, denn dieser "vereinte auseinanderstrebende Wissenschafts- und Tätigkeitsfelder": Er war nicht nur Architekt und Ingenieur, sondern interessierte sich für nationalökonomische und chemische Forschungen, war Landwirt und Unternehmer und plante Arbeiterquartiere und Eisenbahntrassen, so die Auflistung des Rezensenten, der die Arbeit von Hölz ganz "vorzüglich" findet.

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