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Am Rogue River in Oregon, nahe dem Pazifischen Ozean finden Goldsucher und Farmer ihr Auskommen, dunkle Gestalten fristen ein zurückgezogenes Dasein. Hathaway Jones, 13, vielleicht auch 14 oder 15 Jahre alt, zieht mit seinen Packtieren den Fluss entlang, von Farm zu Farm, von Hütte zu Hütte. Er bringt den Menschen nicht nur ihre Post, sondern er versorgt sie mit allem Lebensnotwendigen. Bis ihn eines Tages die Liebe wie ein Blitzschlag trifft: Die schöne Flora Dell von der Thomas-Farm raubt ihm schier den Verstand. Hathaway Jones kann sein Glück kaum fassen, denn Flora Dell ist ausgesprochen…mehr

Produktbeschreibung
Am Rogue River in Oregon, nahe dem Pazifischen Ozean finden Goldsucher und Farmer ihr Auskommen, dunkle Gestalten fristen ein zurückgezogenes Dasein.
Hathaway Jones, 13, vielleicht auch 14 oder 15 Jahre alt, zieht mit seinen Packtieren den Fluss entlang, von Farm zu Farm, von Hütte zu Hütte. Er bringt den Menschen nicht nur ihre Post, sondern er versorgt sie mit allem Lebensnotwendigen. Bis ihn eines Tages die Liebe wie ein Blitzschlag trifft: Die schöne Flora Dell von der Thomas-Farm raubt ihm schier den Verstand. Hathaway Jones kann sein Glück kaum fassen, denn Flora Dell ist ausgesprochen klug und gewandt - und sie spielt engelsgleich Klavier. Was kann er schon dagegen?
Eine lange Zeit vergeht, bis die beiden sich wiedersehen, denn Hathaways Touren sind ausgedehnt, und oft dauert es wochenlang, bis er Flora Dell wiedersieht. Dann hat er viel zu erzählen: vom brutalen Dutch Henry, der etwas gegen den Schwarzen John hat und ihn umbringen lässt. Von Clarence Burke, der eines Tages ermordet in seiner Hütte aufgefunden wird. Und auch der scheinbar harmlose Jimmy Coe hat gute Gründe, nicht über seine Vergangenheit zu reden.
Doch die Liebe zwischen Hathaway Jones und Flora Dell überdauert selbst die langen Wintermonate.
Autorenporträt
Katja Behrens, 1942 in Berlin geboren, 1960 - 1973 Übersetzungen aus dem Amerikanischen, u. a. William S.Burroughs und Henry Miller. Von 1973 bis 1978 Verlagslektorin. Seit 1978 freiberuflich tätig. PEN-Mitglied, ausgezeichnet mit verschiedenen Literaturpreisen, 1992 Stadtschreiberin von Mainz. Katja Behrens lebt heute in Darmstadt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.10.2002

Sanfte Härte
Katja Behrens auf den Spuren des „Hathaway Jones”
Liebesgeschichten tragen immer ein gefährliches Potenzial an Sentimentalität und Kitsch in sich, im Leben wie in der Literatur. Häufig ist es so, als verliere an diesen Gefühlsstellen auch noch die härteste, faktenreichste, ehrlichste Story Kontur zugunsten von Weichzeichner, romantischem Geflüster und sinnlichem Getaste. Kein Wunder, dass Freunde des Westerns jene „American nights”, in denen die Blume der Prärie dem König der Cowboys oder dem großen Häuptling ihre Liebe gesteht und umgekehrt, entweder geduldig und vielleicht verstohlen mitleidig über sich ergehen lassen oder heimlich-neidisch aufstöhnen und solche Passagen meist als Ruhe vor dem Sturm ertragen. Dabei gibt es gerade im Western einige der schönsten Liebesszenen überhaupt, aber das ist eine andere Geschichte.
Schwulst droht allemal, wenn es um die erste Liebe geht zwischen einem vierzehnjährigen Jüngling und einer Farmerstochter im richtigen Wilden Westen von Oregon. Dort, am Rogue River, versuchen Goldgräber ihr Glück, und Farmer ringen mit einer harten Natur. Viele agieren so, als folgten sie dem Motto, jeder für sich und Gott für uns alle. Es kommt zu Diebstahl und Rache, zu Vergewaltigung und Mord. Mitten durch diese blutig-rauhe Welt zieht Hathaway Jones mit seinen Packmaultieren und verkauft den Siedlern und Schürfern das Lebensnotwendige von Salz und Zucker bis zu Kaffee und Munition. Außerdem spielt er den Postboten.
Eines Tages hört er zum ersten Mal in seinem Leben Klaviermusik auf der Thomas-Farm. Flora Dell spielt, „sonnenverbrannt und schlicht gekleidet.” Hathaway fallen die Briefe runter, und es folgt eine Passage, in der die Übersetzerin und Schriftstellerin Katja Behrens, die die Geschichte des Hathaway Jones aufgeschrieben hat, dem Kitsch souverän entgeht: „Beide bückten sich, jeder wollte sie aufheben, ihre Hände berührten sich . Einen Augenblick lang blieben sie beieinander, bekamen ein Eigenleben, wurden zu zwei Handtieren, die einander beschnüffeln, mit Neugier und Vorsicht, offenbar Gefallen aneinander finden und miteinander spielen wollen, aber von ihren Besitzern zurückgerufen werden und widerstrebend gehorchen.”
Um es gleich zu sagen, dies ist eine wunderbare Love-Story, die viele Kitsch-Tücken sicher vermeidet, und es ist eine spannende Geschichte aus dem Wilden Westen. Lakonisch, trocken und, mit leichtem Fuß, poetisch erzählt Behrens von den zwei jungen Leuten, so dass man ihnen begegnen möchte. Die Autorin, die selbst den Pfaden des Hathaway Jones nachspürte, hält diesen knappen, humorvoll-distanzierten Ton, bis auf ein paar kleine Ausrutscher, überzeugend durch und macht aus ihrem Stoff das Allerbeste. In wenigen Sätzen ist das Terrain eindringlich skizziert, so dass Hathaway Jones sich nicht in einem Vakuum, sondern in einem definierten Raum bewegt und handelt. Genauso sicher zeichnet sie die Protagonisten: Dutch Henry mit den toten Augen, Hathaways Vater, der seinen Sohn immer mit „Wieder da?” begrüßt, der Farmer Clarence Burke, hinter dessen Gelassenheit, bedingungslose Entschlossenheit bis zum Töten lauert, der schüchterne Hüne Bob Fox und sein stichelnder kleiner Freundfeind Jack Mahoney. Und natürlich die beiden Hauptfiguren, der lange linkische Hathaway und die kräftige klare Flora Dell.
In dieser harten Welt, in der erst gehandelt und geschossen, bevor dann nachgedacht und gefragt wird, keimt die Liebe der beiden unsentimental, karg auch, immerhin sanft. Wohlgemerkt, hier agieren trotz ihrer jungen Jahre keine Kinder, sondern schon Menschen, die die volle Verantwortung für ihr Tun wie selbstverständlich auf sich nehmen. (ab 14 Jahre)
HARALD EGGEBRECHT
KATJA BEHRENS: Hathaway Jones. Beltz & Gelberg 2002. 156 Seiten, 12,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Katja Behrens ist ein kleines Meisterwerk gelungen, eine Liebesgeschichte, in einer klaren, poetischen Sprache, die zu lesen einfach froh macht. ... Eine wunderschöne, spannende Geschichte. Sie könnte von Hathaway Jones sein." DIE ZEIT

"Katja Behrens erzählt in einer einfachen Sprache und findet faszinierende Bilder. Hathaways Jones´ innere Ruhe trägt diesen sanften Roman, der eine poetische Liebeserklärung an das Leben, an die Menschen und an das rauhe Land ist." Hits für Kids

"... dies ist eine wunderbare Love-Story, die viele Kitsch-Tücken sicher vermeidet, und es ist eine spannende Geschichte aus dem wilden Westen. Lakonisch, trocken und mit leichtem Fuß, poetisch erzählt...." Süddeutsche Zeitung, 9.10.02

"Katja Behrens erzählt ohne die Jagd nach Effekten und Action. Ihre Sprache ist wie ein Lied - schwingend und voller Melancholie." Darmstädter Echo, 7.10.02

"'Hathaway Jones' ist eine poetische Liebeserklärung an das Leben, die Liebe, an die Menschen und an das rauhe Land. Hier ist der wilde Westen bestechend klar und unaufgeregt leise, aber um so eindringlicher getroffen. Gerne lässt der Leser sich nieder, um den Geschichten zu lauschen, die Katja Behrens und ihre sympathisch zurückhaltende Hauptfigur zu erzählen haben." Mannheimer Morgen, 26.10.02
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2003 in der Sparte Jugendbuch!

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

"Ein kleines Meisterwerk" nennt Kritikerin Hilde Elisabeth Menzel den neuen Roman von Katja Behrens. Mit der Liebesgeschichte von Hathaway Jones, dem leidenschaftlichen und nicht immer wahrheitsgetreuen Geschichtenerzähler im Oregon des beginnenden 20. Jahrhunderts, und der engelsgleichen Flora Dell liefert die Autorin gleichzeitig auch ein "Panorama von dunklen Schicksalen", wie Menzel findet. Protagonist Hathaway schwankt ständig zwischen der faden, farblosen Realität und seinen bunten, wunderbaren Phantasiewelten, und es dauert einige Zeit, bis ihm mit Floras Hilfe der angemessene Ausgleich zwischen diesen beiden Größen in seinem Leben gelingt. So geht die rührende Liebelei, nachdem auch noch einige andere Hindernisse aus dem Weg geräumt sind, erstaunlich gut aus und mündet sogar in eine lange Ehe. Mit Hilfe der "klaren, poetischen Sprache" Behrens' entfalte sich eine "wunderschöne, spannende Geschichte", schwärmt Kritikerin Menzel.

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