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Konsequent setzt sich Cem Özdemir aus der Sicht eines politisch handelnden Menschen und eines Deutsch-Türken mit der Türkei auseinander. Ein durchaus persönliches Buch, das wesentlich dazu beiträgt, dass nicht nur deutsche und türkischstämmige Jugendliche das Land und seine Menschen, aber auch einander besser verstehen.
In Deutschland leben etwa 2,5 Millionen Menschen türkischer Herkunft, viele in der zweiten oder dritten Generation. Cem Özdemir ist einer von ihnen. Doch viele Jugendliche kennen die Türkei kaum. Für Cem Özdemir heißt, die Türkei zu verstehen, auch die Deutsch-Türken zu
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Produktbeschreibung
Konsequent setzt sich Cem Özdemir aus der Sicht eines politisch handelnden Menschen und eines Deutsch-Türken mit der Türkei auseinander. Ein durchaus persönliches Buch, das wesentlich dazu beiträgt, dass nicht nur deutsche und türkischstämmige Jugendliche das Land und seine Menschen, aber auch einander besser verstehen.

In Deutschland leben etwa 2,5 Millionen Menschen türkischer Herkunft, viele in der zweiten oder dritten Generation. Cem Özdemir ist einer von ihnen. Doch viele Jugendliche kennen die Türkei kaum. Für Cem Özdemir heißt, die Türkei zu verstehen, auch die Deutsch-Türken zu verstehen, daher stellt er kritische Fragen und spürt den bohrenden Fragen der türkischen und deutschen Jugendliche nach. Er erzählt von dem Land, aus dem seine Eltern kommen, von einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft, von historischen und politischen Ereignissen und ergänzt das Buch mit vielen persönlichen Geschichten. Cem Özdemir erklärt politische Zusammenhänge und thematisiert aktuelle Diskussionen wie den EU-Beitritt der Türkei oder die Kopftuch-Debatte. Er lädt dazu ein, die Türkei, und die Deutsch-Türken, mit den Augen der anderen zu betrachten.

Cem Özdemir schlägt einen Bogen von der Lebenssituation der Deutsch-Türken über die Geschichte der Türkei, ihre politischen Bestrebungen, die Religionsvielfalt, das Verhältnis von Frauen und Männern bis hin zum vielfältigen kulturellen Leben auf dem Land und in den Städten - und bietet dem Leser ein höchst komplexes Bild einer faszinierenden Gesellschaft zwischen Tradition und Moderne.
Autorenporträt
Özdemir, Cem
Cem Özdemir, geb. 1965 in Bad Urach, ausgebildeter Erzieher und Sozialpädagoge, wurde 1994 als erster Abgeordneter türkischer Herkunft in den Deutschen Bundestag gewählt (Bündnis 90/Die Grünen). Seit 2004 ist er Abgeordneter des Europäischen Parlaments. Er publizierte zum Thema Integration und erhielt u. a. 1996 die Theodor-Heuss-Medaille für sein Engagement für vorurteilsfreies Zusammenleben von Deutschen und Migranten.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.10.2008

Warum der Türke in der Küche helfen muss
Cem Özdemirs großes Sammelsurium der Schnurren, Informationen, Durchblicke und Einsichten
Der rumänische, bulgarische und türkische Außenminister werden nach Brüssel eingeladen, auf dass dort die EU-Fähigkeit ihrer Länder getestet werde. Die erste Frage geht an den rumänischen Außenminister. Er soll sagen, in welchem Jahr die ersten Atombomben abgeworfen wurden. Er weiß die Antwort, sein Land darf in die EU. Nun kommt der Bulgare an die Reihe: Er soll die Städte nennen, auf welche die Bomben geworfen wurden. Als er „Hiroshima und Nagasaki” sagt, öffnet sich die Tür auch für Bulgarien. Schließlich ist der Türke dran; er ist, angesichts der lösbaren Fragen, eher gelassen. „Wie lauten die Namen und Anschriften der Opfer der Bomben?”, lautet die Frage. Die Türkei muss draußen bleiben.
Diese Geschichte, die man sich in Ankara erzählt, ist nicht nur ein Kabarettstückchen, sie ist auch ein Spiegel der Urteile, Vorurteile und Vorbehalte. Die Türken trauen Europa nicht recht, und Europa traut den Türken nicht recht. Cem Özdemir schreibt in seinem Buch sowohl von den Deutsch-Türken als auch von den Türkei-Türken. Er hat sich in seinem Buch Gewaltiges vorgenommen - nichts weniger, als alle Vorurteile zu packen und sie so lange zu schütteln, bis sie von den Bäumen fallen, auf denen sie gewachsen sind. Der designierte neue Vorsitzende der Grünen, der zusammen mit der Türkei-Freundin Claudia Roth die Partei leiten wird, hat alles in sein Buch hineingepackt, was er weiß, war er selbst erlebt hat, was Angehörige und Freunde in der Türkei und in Deutschland erlebt haben – und auch das, was er in Zukunft nicht erleben möchte.
Das Buch ist ein Kaleidoskop der Erinnerungen, es ist ein Sammelsurium von allem Möglichen: Einmal ist es eine flammende Rede, dann wieder liebenswürdige Erzählung, dann ein schlecht geschriebener Lexikon-Artikel, ein Werbeprospekt, ein Parlamentsstatement, eine Presseerklärung, dann Vortrag und Schnurre. Das Buch ist wie ein langer Spaziergang durch Istanbul. Da gibt es Ecken, an denen man lang und gern verweilt, da gibt es aber auch Straßenzüge, aus denen man schnell flüchten möchte. Gerade die Kapitel über die Geschichte der Türkei gehören leider dazu, da geht es auch sprachlich recht holprig zu und bisweilen hat man den Eindruck, es sei das Manuskript eines Schulreferats verwertet worden. Dem Buch hätte man einen guten Lektor gewünscht. Dann müsste man sich nicht mit qualligen Satzgebilden plagen wie im verdienstvollen Kapitel über die Kurden: „Durch die Nichtanerkennung der kurdischen Bevölkerung über Jahre hinweg (konnte) die Identität, der Stolz und die Geschichte eines alten und großen Volkes nicht wahrgenommen werden”.
Wer es trotzdem durch die 250 Seiten schafft, wird reichlich entschädigt - mit viel, viel Information, mit schönen Einblicken, Durchblicken, mit wundervollen Geschichten und Geschichtchen. Davon zum Schluss noch eine, aus der Zeit des Beginns der Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und der Türkei: Als Cem Özdemirs Onkel nach einem üppigen Abendmahl noch einen Mokka wünschte und die Tante in die Küche schickte, meinte die: „So wird es nie was mit der EU!” Soll heißen: Wer in die EU will, der muss in der Küche mithelfen. (ab 13 und Erwachsene) HERIBERT PRANTL
Cem Özdemir
Die Türkei
Politik, Religion, Kultur.
Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim 2008. 240 Seiten, 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2008

Zur Oma ans Schwarze Meer
Cem Özdemir erklärt die Türkei / Von Karen Krüger

Ohne Cem Özdemir wäre man in Deutschland schon oft ratlos gewesen. Immer wieder frischt der Politiker die Integrationsdebatte und die Frage um den EU-Beitritt der Türkei mit seinen Beobachtungen auf, äußert er Kritik an Ankara, die seine Kollegen kaum wagen. Özdemir hat vorgemacht, dass man hier mit türkischen Wurzeln Karriere machen kann, und genauso kennt er die Vorurteile und Missverständnisse, die das Miteinander von Deutschen und Türken immer wieder verkomplizieren.

Nun hat Özdemir ein Buch über die Türkei geschrieben, mit dem er jungen Erwachsenen mit deutschem oder türkischem Hintergrund eine bessere Basis für gemeinsame Diskussionen an die Hand geben will. Unter dem Titel "Die Türkei. Politik, Religion, Kultur" führt Özdemir durch die Geschichte der Türkei vom Osmanischen Reich bis zur Republik, lotet das Verhältnis zu ihren Nachbarn, von Frauen und Männern und das türkische Bildungssystem aus und gibt erhellende Einblicke in das Leben der türkischstämmigen Menschen in Deutschland.

Özdemirs Buch lädt Jugendliche dazu ein, die Türkei und die hier lebenden Türken einmal nicht nur aus deutscher Perspektive, sondern mit den Augen der anderen zu betrachten. So nähert sich sein Autor dem Land und seiner Gesellschaft auch konsequent als Deutsch-Türke, dessen Eltern in den sechziger Jahren als Gastarbeiter hierher kamen und der deshalb die deutsche genauso wie die türkische Kultur in sich trägt. Vieles, das Özdemir als Kind und Jugendlicher bei Besuchen in der Türkei erlebte, war ihm zunächst fremd - davon zeugen die zahlreichen Anekdoten, die er in die faktenreichen Kapitel webt und die das Buch lebendig machen. Wir lernen Freunde und Verwandte von ihm kennen, hören davon, wie ihn seine Lehrer im schwäbischen Bad Urach mit unüberlegten Aussagen über den Islam oder über die türkische Invasion auf Zypern verwirrten, und sind mit dabei, wenn die Özdemirs sich im Sommer mit vollbepackten Auto auf die "Memleket yolculugu", die "Heimatreise" in das türkische Dorf der Oma machen - das Glas Nutella für den Junior durfte im Gepäck niemals fehlen, denn so etwas gab es damals in der Türkei nicht.

Cem Özdemir: "Die Türkei: Politik, Religion, Kultur". Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2008. 256 S., br., 19,90 [Euro]. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Hier wird kein Sprengstoff gescheut." Literarische Welt

"Das Buch ist wie ein langer Spaziergang durch Istanbul" Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung

"Es macht Spaß, Özdemirs Schilderungen der zahlreichen Facetten der Türkei diesseits und jenseits der Grenzen zu folgen." FR

"Das Buch - und das Hörbuch gelesen vom Autor - sind eine Fundgrube für alle, die mitreden wollen, wenn es um Themen wie den EU-Beitritt der Türkei oder um die Kopftuchdebatte geht." Buchmarkt

"Wer die Kultur, Sitten und auch die verschiedenen Religionen der Türkei näher kennenlernen möchte, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen." Berliner Morgenpost

"Grundsätzlich, lebensnah, kritisch und zugleich unterhaltsam: ein Lesebuch, das Hinzulernen leicht macht" Stuttgarter Zeitung

"So schnell wird Ihnen niemand mehr solche Einblicke in die türkische Gesellschaft gewähren. Für mich ein unbedingt lesenswertes Buch mit Denk- und Spaßfaktor." Dorian Alt, Berliner Leseratten

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Heribert Prantl hatte eine gewisse Mühe mit diesem Bich des neuen Grünen-Vorsitzenden Cem Özdemir, der darin eine Vielzahl von Geschichten über Deutsch-Türken und Türkei-Türken, über die Türkei und Europa erzählt. Ein "Sammelsurium von allem Möglichen" nennt der Rezensent Prantl das Buch, das ihm in seinen stärkeren Passagen das Gefühl gab, "einen langen Spaziergang durch Istanbul gemacht zu haben". Doch immer wieder stolperte der Rezensent über den unstrukturierten Aufbau, sprachliche Holprigkeiten und mangelndes Lektor. Doch schließt er versöhnlich, dass  Leser für ihre Ausdauer schließlich mit "vielen Informationen, Ein-und Durchblicken und wundervollen Geschichten" entschädigt werden.

© Perlentaucher Medien GmbH