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Apropos: Black Adder hat einen Bruder! Sie waren finstre, stürmische Ritter ... und als sie sich eines Abends mit einem hilflosen Frauenzimmer in einer Taverne vergnügten, ahnten sie nicht, dass das Produkt ihres zwielichtigen Verhaltens sich Jahre später bitter an ihnen rächen würde. Der Name dieses "Produkts" lautet Apropos: Er ist ein Lump, ein Schuft, ein Halunke ... und das sind noch seine besten Eigenschaften. Faul in den Beinen doch fix im Geiste, das ist Sir Apropos von Nichten. Hier ist seine Geschichte. Er muss sich nicht nur mit seinen Vätern herumschlagen, sondern auch mit einem…mehr

Produktbeschreibung
Apropos: Black Adder hat einen Bruder! Sie waren finstre, stürmische Ritter ... und als sie sich eines Abends mit einem hilflosen Frauenzimmer in einer Taverne vergnügten, ahnten sie nicht, dass das Produkt ihres zwielichtigen Verhaltens sich Jahre später bitter an ihnen rächen würde. Der Name dieses "Produkts" lautet Apropos: Er ist ein Lump, ein Schuft, ein Halunke ... und das sind noch seine besten Eigenschaften. Faul in den Beinen doch fix im Geiste, das ist Sir Apropos von Nichten. Hier ist seine Geschichte. Er muss sich nicht nur mit seinen Vätern herumschlagen, sondern auch mit einem verrückt gewordenen Phönix, einem mörderischen Einhorn, mutierten Harpyen und - o Graus - einer Prinzessin, die möglicherweise eine psychotische Giftmischerin sein könnte.
Autorenporträt
Peter David ist New York Times-Bestsellerautor von zahlreichen Büchern. Er ist außerdem der Autor diverser Filmromane, ist außerdem für seine Arbeit an Comicbüchern bekannt und hat so ungefähr für jeden anderen berühmten Comic-Superhelden geschrieben. Er lebt mit seiner Frau und seinen Töchtern in New York.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.09.2004

Wie man ein Buch mordet
Peter Davids "Herr Apropos von Nichten": Eine Textschändung

Ändern wird es nichts, aber wenigstens festgehalten werden soll es irgendwo: Hier ist ein solcher Grad an Lieblosigkeit und Frechheit erreicht, daß man weinen und mit dem Fuß aufstampfen möchte. Der Autor, dem sein deutscher Verlag diese Schufterei angetan hat, Peter David, nennt sich selbst bescheiden einen "writer of stuff", hat viele Jahre lang im Comic-Geschäft dazu beigetragen, daß es da mehr als bunte Bilder anzugucken gibt.

Seine Leistungen als Chefautor beim "Incredible Hulk" (Marvel), vor allem aber seine zauberhaften Generalüberholungsideen bei "Supergirl" (DC) haben ihm auf mehreren Kontinenten Bewunderer geweckt. Sein "Star Trek"-Roman "Imzadi" gehört zu den sehr wenigen literarischen Fortschreibungen von Fernseh-Science-fiction, die auch Leute erreicht und erfreut haben, die mit dem Originalmaterial nicht viel anfangen können. Und seine kauzige Kolumne "But I digress" im Branchenblatt "Comics Buyer's Guide" schließlich besteht aus lauter mal rührenden, mal witzigen, immer überraschenden Feuilletons über Zeichner, Texter, Superhelden, den Zustand der Verlage, Filme, Restaurants, Verbraucherfragen, New York, das Internet, Musicals, Fernsehen, Bürgerrechts- und Zensurfragen und alles, was der flinken Auffassungsgabe dieses geistreichen und gemütvollen Mannes sonst noch vor die Flinte rennt: "Das eigentliche amerikanische Problem ist, daß in Disneyland einfach zu viele Pfauen auf dem Rasen herumrennen."

Weil David irgendwann genug davon hatte, immer nur dem Hulk, Supergirl, Captain Picard und anderen Geschöpfen fremder Einbildung Lebensatem einzuhauchen, erfand er "Sir Apropos of Nothing", den unwahrscheinlichsten Fantasy-Helden der Genregeschichte: Er ist ein ehrloser Bastard, kann kein Blut sehen, hält von Tapferkeit soviel wie der Hase vom Raubtierwesen und arrangiert sich mit den Prinzessinnen, Einhörnern und ritterlichen Zwangscharakteren seiner tolkienesken Umwelt, wie das vernünftige Menschen aller Epochen und Regionen täten, verschlüge es sie dorthin: mehr schlecht als recht.

Den Roman, in dem Sir Apropos sich seinen Platz neben den humoristischen Fantasy-Schöpfungen von Terry Pratchett und Tom Holt erstritten hat und dessen Komik keine lockere, sondern eine sehr rigide, durchstilisierte, eben nicht primär "phantasievolle", sondern parodistisch-böse ist, soll man jetzt auf deutsch unter dem Titel "Herr Apropos von Nichten" lesen. Aber es geht nicht. Die Schlamperei ist einfach zu verheerend: Natürlich sagt man im Deutschen nicht "à propos von ...", und also ist das Titelwortspiel unübersetzbar, aber was soll "von Nichten" bedeuten, wer hat sich diesen Quatsch ausgedacht, der auf Seite 222 dann auch noch umständlich erläutert wird, wo es doch "nichten" auf deutsch nur als Verb bei Heidegger und im Wort "mitnichten" gibt? War der Weg bis zu wenigstens den Spott über alle Adelstitel konservierenden Ideen wie "Von Wegen" oder "Von Hinten" wirklich so weit?

Davids Vorwort erzählt, wie und von wem das Autorenfoto hergestellt wurde, das die deutsche Ausgabe nicht bringt, bedankt sich für das "wunderbare Cover", das Bastei-Lübbe durch ein beliebiges und nichtssagendes Agentur-Bildchen ersetzt hat, und so geht es weiter, die ganzen schrecklichen 700 Seiten lang, von Wendungen wie "Die eine Hälfte von mir wollte lachen, aber die andere, die größere Hälfte ..." über Gehudel der Sorte "Man kennt allerdings den Fall, als ..." und das im Englischen manchmal gerade noch statthafte, im Deutschen aber nichts als Verwirrung stiftende Abtrennen von Sinneinheiten einzelner Sätze zu neuen "Sätzen" wie "Entweder um mich hineinzustürzen". - Punkt, aus - bis hin zu unfreiwillig albernen Geschraubtheiten, die einem wahrscheinlich leicht unterlaufen, wenn man dauernd von "Jungfern" und "Knappen" schreibt: Ein Pergament "besitzt" hier einen Inhalt, dicke Wolken am Himmel "finden sich ein", und ein Wanderstab "stellt die Grundlage meiner Verteidigung dar". Das Ergebnis ist eine verpfuschte Chance, Menschen, die keine englischsprachigen Bücher lesen, einen originellen Schriftsteller vorzustellen.

Wahrscheinlich geschieht dergleichen ständig: Jeder Drehständer an der Bahnhofsbuchhandlung wäre dann eine Winzbibliothek mißhandelter Kunst, verzerrter Talente, zerstörter Lektüregelegenheiten - man darf gar nicht daran denken.

DIETMAR DATH

Peter David: "Herr Apropos von Nichten". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Marcel Bieger. Bastei-Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2004. 700 S., br., 8,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Kalte Wut und tiefe Trauer erfasst Dietmar Dath angesichts der deutschen Ausgabe von Peter Davids Fantasy-Roman "Sir Apropos of Nothing". Am liebsten würde er nach eigenen Angaben in Tränen ausbrechen, so entsetzlich findet er die "Lieblosigkeit und Frechheit", mit der der Bastei Lübbe Verlag mit dem englischen Original umgegangen ist. Dabei, so der erschütterte Rezensent, handelt es sich bei dem Titelhelden um die "unwahrscheinlichste" Figur, die es je in einem Fantasy-Roman gegeben hat und hätte eigentlich eine bessere Behandlung verdient. Schon den deutschen Titel "Herr Apropos von Nichten" geißelt Dath als "verheerend", weil sie das Wortspiel des Originals zu übertragen versucht, was gar nicht geht. Neben weiteren editorischen Mängeln schmäht er die Übersetzung als "Gehudel" und grammatikalisch fehlerhaft und beklagt zudem jede Menge "alberne Geschraubtheiten". Eine einzige "verpfuschte Chance" ist dieses Buch nach Ansicht des empörten Dath, mit dem der "originelle Schriftsteller", den er in eine Reihe mit Terry Pratchett und Tom Holt stellt, einer deutschsprachigen Leserschaft hätte zugänglich gemacht werden können.

© Perlentaucher Medien GmbH