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Afrika gilt als die Wiege der Menschheit, der Kontinent ist fast dreimal so groß wie Europa und jeder siebte Mensch ist Afrikaner. Trotzdem bleibt der schwarze Kontinent heute weitestgehend im Dunkeln. Afrikaexperte Ludger Schadomsky stellt den pulsierenden Kontinent in allen Schattierungen vor. Die Folgen der Kolonisation, Afrikas Rolle in der Weltwirtschaft und die Krankheit Aids werden ebenso beleuchtet wie die Erfolgsgeschichten mutiger Frauen und Männer, die sich für Afrika engagieren.

Produktbeschreibung
Afrika gilt als die Wiege der Menschheit, der Kontinent ist fast dreimal so groß wie Europa und jeder siebte Mensch ist Afrikaner. Trotzdem bleibt der schwarze Kontinent heute weitestgehend im Dunkeln. Afrikaexperte Ludger Schadomsky stellt den pulsierenden Kontinent in allen Schattierungen vor. Die Folgen der Kolonisation, Afrikas Rolle in der Weltwirtschaft und die Krankheit Aids werden ebenso beleuchtet wie die Erfolgsgeschichten mutiger Frauen und Männer, die sich für Afrika engagieren.
Autorenporträt
Ludger Schadomsky studierte in Köln und Kapstadt Afrikanistik und Politik. Nach einem Volontariat bei der Deutschen Welle begann er als freier Autor Beiträge für die Deutsche Welle sowie verschiedene ARD-Sender zu schreiben. Seit 2006 ist Ludger Schadomsky Leiter des DW-Radio Amharisch (Äthiopien). Als Krisenreporter war Schadomsky in Liberia, Sierra Leone, DR Kongo, Angola und Somalia im Einsatz.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.07.2010

Der Wettkampf zwischen Giraffe und Antilope
Ein Afrikabuch für junge Leser, das Geschichte und die aktuelle politische Situation mit positiven Signalen für die Zukunft verbindet
Ludger Schadomsky, der Leiter der äthiopischen Sprachredaktion der Deutschen Welle, nennt sein Afrikabuch für junge Leser einen Kontinent im Wandel. Nur, wohin führt dieser Wandel? Kann es eine bessere Zukunft geben für die 53 Staaten, über die uns neben Fotos exotischer Strände und Tierreservate nur Bilder des Elends erreichen. Afrika scheint der Kontinent zu sein, der die gesamten Plagen der Menschheit zu ertragen hat. Kann man Hunger, unheilbare Krankheiten, Kriege und Armut wirklich besiegen?   Fragen, die der Leser am Schluss selbst beantworten kann, weil er nicht nur etwas über die Geschichte sondern auch über die aktuelle politische Situation Afrikas erfahren hat.
Das afrikanische Elend beginnt für Schadomsky in der Kolonialzeit. Er zitiert den südafrikanischen Bischof Desmond Tutu: „Als die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel und wir das Land. Sie forderten uns auf zu beten. Und wir schlossen die Augen. Als wir sie wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das Land“ Obwohl bis 1968 fast alle afrikanischen Staaten in die Unabhängigkeit entlassen wurden, – Simbabwe und Namibia folgten nach heftigen Kriegen 1980 und 1990, – wirkt die Kolonialzeit nach, haben sich die Lebensverhältnisse in vielen Ländern nicht gebessert. Die Europäer installierten Regierungen, die ihnen ihren Einfluss sicherten und benutzen Afrika weiter für ihre Wirtschaftsinteressen. Gegen diese Politik regte sich in einigen afrikanischen Staaten der Widerstand. Schadomsky nennt die Panafrikanische Bewegung unter dem Staatengründer von Ghana, Kwame Nkrumah deren politisches Ziel die Gründung der „United States of Africa“ war.
Seit 2005 hat es sogar eine Frau geschafft, an die Spitze eines afrikanischen Staates zu gelangen, Ellen Johnson-Sirleaf, die Regierungschefin von Liberia. Sie ist ein positives Signal für den Wandel, ebenso wie die politische Situation im „Vorzeigeland Botsuana“. Doch Afrika wird immer noch von Bürgerkriegen erschüttert, und von Diktatoren beherrscht. So leidet der Kongo bis heute an den Folgen des ersten innerafrikanischen „Weltkrieges“.  
Besonders kritisch sieht der Autor die Entwicklungshilfe des Westens. Die Gelder landen zum Großteil in den Taschen afrikanischer Beamter und Politiker, die oft so schlecht bezahlt werden, dass sie Nebeneinkünfte zum Überleben brauche. „Gebt uns keine Fische, zeigt uns lieber, wie man angelt“, fordert eine der zahlreichen Karikaturen, die den Text begleiten. Afrikas Zukunft liegt in einer Öffnung der westlichen Märkte. Muss es so bleiben, dass die afrikanischen Staaten in die Schuldenfalle der Europäer und Chinesen tappen, dass sie ohne Chancen bleiben, wie die Antilope, die mit der Giraffe um die besten Früchte oben im Baum konkurriert? Inzwischen leisten zahlreiche Initiativen, auch von Privatleuten, Hilfe zur Selbsthilfe. Nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch mit der Beratung und finanziellen Unterstützung bei Bildung und Erziehung und im Kampf gegen Aids und Malaria.
Ein besonderes Kapitel ist Nelson Mandela und Südafrika gewidmet. Ludger Schadomsky bezeichnet dieses Land als Experiment, denn die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme scheinen unüberwindbar. Trotzdem sieht er hier die Zukunft Afrikas, als eine Regenbogennation, die viele Hautfarben und Kulturen vereint. Und deren junge Generation genau das gleiche Unterhaltungsprogramm liebt wie die Altersgenossen in Europa: Sport, Mode, Musik und Kino. Inzwischen hat sich nach dem Vorbild Nigerias in einigen afrikanischen Ländern eine Videoindustrie, das sogenannte „Nollywoodkino“ entwickelt. Nach dem Vorbild des indischen „Bollywood“ werden Home-Video-Schnulzen gedreht.   „Auf der Zielgraden“ nennt der Autor dieses letzte Kapitel und macht deutlich, dass die Zukunft davon abhängt, ob die Welt begreift, „dass Afrika und die Afrikaner ihr Schicksal selbst bestimmen wollen“. (ab 12 Jahre und junge Erwachsene) ROSWITHA BUDEUS–BUDDE
LUDGER SCHADOMSKY: Afrika. Ein Kontinent im Wandel. (Mit einem Glossar und einer Zeittafel afrikanischer Geschichte). Illustrationen von Ute Bettzieche. Arena, Würzburg 2010. (Arena Bibliothek des Wissens) 137 Seiten, 9,95 Euro.
Schulmädchen in Nairobi Foto: Tony Karumba
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Was Rezensentin Roswith Budeus-Budde von diesem Buch hält, sagt sie nicht, aber da sie keine Einwände anmeldet, scheint sie mit Ludger Schadomsky d'accord zu gehen. Der schildert in diesem Buch die Geschichte Afrikas, dessen Misere mit dem Kolonialismus anfing, aber nicht endete, denn die Europäer installierten sich ihnen genehme Regierungen, so Budeus-Budde so Schadomsky, die sie weiterhin ihre Wirtschaftsinteressen verfolgen ließen. Auch Entwicklungshilfe sieht der Autor sehr kritisch und nutzlos, solange der Westen nicht seine Märkte öffne. Ob Schadomsky  innere Ursachen der miserablen Lage oder des Bürgerkriegs im Kongo anspricht, erfahren wir leider nichts. Hoffnungszeichen sind aihm allerdings die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf und der südafrikanische Regenbogen.

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