Kinder müssen heute schon mehr wissen als mancher Erwachsener vor 20 Jahren. Das Wissen der Menschheit vermehrt sich in geradezu atemberaubender Geschwindigkeit. Alle 5 Jahre verdoppelt es sich. Doch man muss nicht alles wissen - man muss nur wissen, wo es steht. Zum Beispiel im großen Arena Kinderlexikon, das auf 384 abwechslungsreichen und übersichtlich gestalteten Seiten das Wissen unserer Zeit verständlich darstellt. Auch schwierige Sachverhalte werden so einfach und anschaulich erläutert, dass sie von Kindern ab 8 Jahren leicht verstanden werden. Ein qualifiziertes Autorenteam garantiert für die inhaltliche Qualität. Die über 2.000 farbigen Illustrationen auf höchstem Niveau ergänzen zusammen mit den detailgenauen Karten und Tabellen die Sachtexte. Ein ausführliches Register mit 2400 Begriffen führt schnell zum gesuchten Stichwort. Das unverzichtbare Standardwerk für Kinder ab 8 Jahren - für Hausaufgaben, Referate oder einfach nur zum Schauen, Betrachten und Schmökern.
Das grosse Arena Kinderlexikon, ein Handbuch für gewitzte Kinder
Zum Nachmittagsplausch bei Limo und Keksen mit der fernen Verwandtschaft wählt das Kind, um Eindruck zu machen, gerne das unbeachtete, gleichwohl exquisite Detail aus Kultur und Lebenswelt als Gesprächsstoff. Man will seine Gäste schließlich nicht mit Bildung belasten oder gar den Eindruck von Prahlerei hinterlassen. Aber auch nicht langweilen.
Dinosaurier gehen immer gut. Sie haben lustige Namen: Archaeornithomimus, Compsognathus, Brontotherium, Protoceratops, Cassternbergia oder Prarasaurolophus. Wer sie fehlerfrei ausspricht, kriegt das letzte Stück Torte. Jungs lassen sich gerne mit Detailkenntnissen aus der Technikgeschichte beeindrucken. Das erste Fahrrad hatte noch keine Gangschaltung, kein Licht, keine Kette und keine Pedale und nannte sich auch nicht Fahrrad, sondern Draisine nach einem Herrn Karl F. von Drais, der damit 1818 von Deutschland nach Paris gelaufen ist.
Das große Arena Kinderlexikon enthält all dies und auch ein Rezept für Mürbeteig zum Selberbacken. Und viele wirklich hübsch gemalte Bilder. Und eine Liste der Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion mit ihren neuen Währungen: Rubel, Tenge, Karbowanez, Manat, Sum, Som, Kupon, Lei, Dram – und Du bist dran! Ein schönes Konversationslexikon, absolut vetterntauglich und cousinenkompatibel. Für die wirklich wichtigen Fragen allerdings, zum richtigen Mischungsverhältnis der Zutaten von Schwarzpulver beispielsweise oder zu den Fortpflanzungsorganen und -gewohnheiten höherer Primaten, zu den grausamen Schattenseiten menschlicher Existenz, wie sie sich in Verbrechen, Krieg und Katastrophen offenbaren, eignet sich dann doch eher die große, von außen so völlig langweilig aussehende Universalenzyklopädie im elterlichen Wohnzimmer. Alles andere ist Kinderkram. Das weiß schon ein Zehnjähriger.
ULRICH KÜHNE
DAS GROSSE ARENA KINDERLEXIKON. Arena Verlag 2002. 383 Seiten, 25,50 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eine Art Konversationslexikon für Kinder, absolut "vetterntauglich und cousinenkompatibel", meint Ulrich Kühne über "Das große Arena-Kinderlexikon" und berichtet von Situationen an der Kaffeetafel, in denen der Nachwuchs nach Gesprächsstoff sucht, der auch die Gäste interessieren könnte. Dinosaurier gehen immer gut, meint Kühne und schlägt gleich ein Unterhaltungsspiel mit den lateinischen Namen der verstorbenen Spezies vor: wer sie fehlerfrei aussprechen kann, bekommt das letzte Stück Torte. Kuchenrezepte wie schöne Bilder seien auch vorhanden, ebenso wie Details aus der Technikgeschichte und zur politischen Neuordnung Europas. Für die wirklich interessanten Fragen in punkto Fortpflanzung oder Kriege und Katastrophen verweist er die bildungs- und informationsgierigen Kinder auf die elterlichen Universalenzyklopädien.
© Perlentaucher Medien GmbH
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