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Mit großer Souveränität und dem Ziel allgemeiner Verständlichkeit dringt Leszek Kolakowski in diesen kleinen Vorlesungen über die bedeutendsten Philosophen zum Kern ihrer Gedanken vor. Eine lebendige Philosophiegeschichte und eine Anleitung zum Philosophieren gleichermaßen: "Wer sich bisher gescheut hat, sich mit Philosophie auseinander zu setzen, kann das hier problemlos und auf gewinnbringende Weise tun." (R. Rosenberg) Die Auswahl umfasst 30 Philosophen von der Antike bis zur Moderne: von Sokrates über Platon, Aristoteles, Augustinus, Meister Eckhart, Thomas von Aquin, Descartes, Spinoza,…mehr

Produktbeschreibung
Mit großer Souveränität und dem Ziel allgemeiner Verständlichkeit dringt Leszek Kolakowski in diesen kleinen Vorlesungen über die bedeutendsten Philosophen zum Kern ihrer Gedanken vor. Eine lebendige Philosophiegeschichte und eine Anleitung zum Philosophieren gleichermaßen: "Wer sich bisher gescheut hat, sich mit Philosophie auseinander zu setzen, kann das hier problemlos und auf gewinnbringende Weise tun." (R. Rosenberg) Die Auswahl umfasst 30 Philosophen von der Antike bis zur Moderne: von Sokrates über Platon, Aristoteles, Augustinus, Meister Eckhart, Thomas von Aquin, Descartes, Spinoza, Kant, Kierkegaard, Nietzsche, bis hin zu Heidegger, Jaspers und vielen anderen mehr.
Autorenporträt
Leszek Kolakowski gehört zu den großen Philosophen unserer Zeit. Er hatte seit 1958 den Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie an der Universität Warschau inne und wurde 1966 wegen seines Eintretens für oppositionelle Studenten aus der Kommunistischen Partei Polens ausgeschlossen. 1968 verlor er seinen Lehrstuhl und reiste nach Kanada aus. Seit 1970 lehrte er bis zu seiner Emeritierung am All Souls College in Oxford. 1977 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zu seinen wichtigsten Werken gehören 'Die Hauptströmungen des Marxismus', 'Die Gegenwärtigkeit des Mythos' sowie 'Der Himmelsschlüssel'. 2009 verstarb Leszek Kolakowski.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.09.2007

Von der Hebammenkunst der Gedanken
Was fragen sie uns eigentlich? Leszek Kolakowski porträtiert dreißig Philosophen von Sokrates bis Karl Jaspers
Philosophische wie Kunstwerke verdanken ihre Existenz Ideen. Das Problem bei ihrer Umsetzung besteht in der Unzufriedenheit ihrer Schöpfer mit den Werken. So berichtet Adorno in seinen „Ästhetischen Theorien” von der Verzweiflung der Künstler am unzureichenden Material. Eine reizvolle Idee stand Pate bei dem hier vorzustellenden Buch Leszek Kolakowskis. Nicht einfach eine Philosophiegeschichte wollte er schreiben, auch die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den Philosophen sollte nicht geklärt werden, obwohl sich das nicht völlig vermeiden ließ. Aus den Grundgedanken der Philosophen wollte Kolakowski die Essenz destillieren und Fragen entwickeln, die uns befähigen, uns aktuellen Problemen denkend zu nähern: Dreißig Philosophen, von Sokrates bis Karl Jaspers, werden vorgestellt.
Nehmen wir zur Illustrierung der Vorgehensweise je einen Philosophen aus der Antike, der Aufklärung und einen zeitgenössischen Philosophen. Sokrates’ Leben und Philosophieren wird leider nur beschrieben. Herausgestellt wird allerdings, dass Sokrates’ Methode das Fragen ist. Er verstehe sich als Hebamme. Sokrates bringe durch sein Fragen die Gedanken seines Gegenübers zur Welt. Doch nirgendwo wird die Methode des Fragens vorgeführt. Das hätte nicht versäumt werden dürfen, wenn man die Mäeutik als so zentral ansieht. Offenbar wollte Kolakowski vermeiden, dass das eine oder andere Kapitel übergewichtig wird. Anders kann man sich seine Zurückhaltung nicht erklären. Doch die Frage am Ende des Sokrates-Kapitels ist hochaktuell: Unser Verstand sei laut Sokrates so unvollkommen, dass er das Gute vom Bösen nicht zu unterscheiden vermag. Ist es dann so, dass der Mensch für seine Handlungen nicht zur Verantwortung gezogen werden kann?
Sehen wir uns nun Kolakowskis Darstellung der Kantischen Philosophie an. Zunächst klärt der Autor, welche Fragen Kant hatte. Der große Königsberger Philosoph wollte die Reichweite unserer Vernunft und ihr Können behandeln und dies mit den Mitteln der Vernunft. Kolakowski weist auf das Problem des Zirkelschlusses hin. Man könne, so sei Kant vorgeworfen worden, nicht mit dem Instrument der Vernunft die Vernunft selbst untersuchen. Doch diesen Vorwurf schwächt Kolakowski ab: Man könnte ihn allen Philosophen machen und im Denken könne man nie voraussetzungslos anfangen. Also wendet sich Kolakowski der Darstellung wesentlicher Teile der „Kritik der reinen Vernunft” zu und gibt sie in einfacher Sprache wieder. Man hätte sich gewünscht, wenn er ein paar Worte der Erläuterung mehr gegeben hätte. Es ist schon ein gewagtes Unterfangen, die synthetischen Urteile a priori in weniger als einer halben Buchseite darzustellen. Ein wenig besser gelingt dem Autor die Darstellung der Formen reiner Anschauung, Raum und Zeit. Unverständlich wird’s dann wieder bei den Kategorien. Darauf verwendet er nur wenige Zeilen und geht auch hier gleich auf Kants Kritiker ein. Der geneigte Leser fragt sich, welchen Wert das hat. Diejenigen, die sich mit Kant nicht auskennen, geben irgendwann verzweifelt auf, weil die Darstellung zu dicht und wenig erläuternd ist. Die Leser, die Vorwissen mitbringen, tragen von der Lektüre erst recht keinen Gewinn davon.
Am Schluss der Darstellung kommt Kolakowski zu dem wichtigen Gedanken, „der zu den Grundfesten des von dem Philosophen zu errichtenden Hauses gehört und der zugleich für uns heute verständlich ist und irgendeine Saite in unserem Kopf zum Klingen bringt”. Welcher Gedanke könnte das bei Kant sein? Derer gibt es mehrere. Knüpfen wir an die Darstellung der synthetischen Urteil a priori an. Daraus destilliert Kolakowski eine Frage, die uns Heutige bewegen soll: „Der berühmte Formatsche (sic!) Satz”, so beginnt der Autor und meint den Fermatschen Satz. Berühmt? Wenn er das tatsächlich ist, hätte Kolakowski ihn richtig geschrieben. Wir alle kennen aus dem Schulunterricht den Satz des Pythagoras. Der französische Mathematiker Pierre de Fermat behauptete im 17. Jahrhundert, dass es keine ganzzahligen Lösungen dieser Gleichung gäbe, wenn die Potenzzahlen größer als 2 seien. Nur, es fehlte der Beweis für diese Behauptung. 350 Jahre haben sich die berühmtesten Mathematiker daran versucht. Erst 1995 gelang er dem britischen Mathematiker Andrew Wiles. Der Beweis umfasst bei ihm 108 Seiten, gefüllt mit mathematischen Formeln. Bringt das etwas in uns zum Klingen, wenn wir daran anschließend mit Kolakowski die Frage stellen, ob der Fermatsche Satz ein synthetisches Urteil a priori ist? Vor allem, wie sollten wir das angesichts der knappen Darstellung überprüfen können?
Die Philosophie Karl Jaspers’ bewege sich, so Kolakowski, immer in einem Spannungsfeld von Gegensätzen: empirisch – transzendental, frei – determiniert. Doch es werde nicht klar, „was man mit den grundlegenden Kristallisationen seines Denkens anfangen soll”. Auch hier zeigen sich wieder die Grenzen des Vorhabens. Die Kürze der Darstellung verlangt die knappe Skizzierung der Grundgedanken und das bringt dem Leser nicht viel.
Scheiterte Kolakowski am Material? Wohl kaum. Die Idee taugte diesmal nicht. Eine intensive Auseinandersetzung mit nur einer Frage eines einzigen Philosophen hätte mehr Gewinn gebracht. Wie kann man nur darauf kommen, auf 240 Seiten 30 Philosophen darstellen zu wollen und dann noch zentrale Gedanken und Fragen daraus zu destillieren?DETLEF HORSTER
LESZEK KOLAKOWSKI: Was fragen uns die großen Philosophen? Aus dem Polnischen übersetzt von Nina Kozlowski. Mit einem Nachwort von Gesine Schwan. Reclam Verlag, Leipzig 2006, 240 Seiten, 19,90 Euro
Der polnische Philosoph und Publizist im Jahr 1977. Foto: Brigitte Friedrich
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Durchaus ihren Reiz hat für Rezensent Detlef Horster die Idee von Leszek Kolakowski, aus den Grundfragen großer Philosophen von Sokrates bis Karl Jaspers die Essenz zu destillieren und als Fragen zu formulieren, die uns in die Lage versetzen, "uns aktuellen Problemen denkend zu nähern." Doch die Umsetzung dieser Idee scheint ihm wenig gelungen. Horster kritisiert die Darstellung der einzelnen Philosophen und ihrer zentralen Fragen als viel zu knapp, gedrängt und dicht, als dass man daraus irgendeinen Gewinn ziehen könnte. Kants Ansichten über die synthetischen Urteile a priori etwa auf weniger als einer halben Buchseite zu behandeln, das kann in Horsters Augen nicht funktionieren. Über das Vorhaben des Autors, auf 240 Seiten 30 Philosophen vorstellen zu wollen, kann er daher im Grunde nur den Kopf schütteln. "Eine intensive Auseinandersetzung mit nur einer Frage eines einzigen Philosophen", so sein Fazit, "hätte mehr Gewinn gebracht."

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine der bekanntesten Veranstaltungen von Leszek Kolakowski hat sich populär gegeben, "kleine Vorlesungen über große Philosophen" annoncierend. (...) Als großer Philosoph gilt, wer eine einzige Frage gestellt hat, die wichtig war, weiterhin wichtig ist und weiterhin - nicht eindeutig geklärt. Das ist ein unkonventioneller und souveräner Zugang, und so lesen sich diese 30 Kurzporträts auch. Kolakowski setzt die schöne Tugend der philosophischen Voraussetzungslosigkeit (nicht zu verwechseln mit Unbedarftheit) in ihr angestammtes Recht. i Neue Zürcher Zeitung/i In dreißig Philosophenkurzporträts zeigt Kolakowski Fragestellungen seit der Antike, die nichts von ihrer Aktualität verloren haben. (...) Kolakowski stellt diese Fragen konsequent und erfrischend klar ... (Wiener Zeitung) Unverwechselbar und souverän dringt Kolakowski in diesen kleinen Vorlesungen über die großen Philosophen zu deren Gedankengebäuden vor. Jede Abhandlung endet mit Fragen, die sich aus dem Denken des jeweiligen Philosophen ergeben und die bis heute wirksam sind. Kolakowski bietet eine lebendige Geschichte der Philosophie und eine Anleitung zum Nachdenken über die angesprochenen Fragen. Die einfache Sprache und klare Gedankenführung machen dieses Buch zu einer Einführung in die Philosophie, die ihresgleichen sucht. Vergnüglich zu lesen - und äußerst lehrreich! (Oberösterreichische Nachrichten) In diesem Buch des polnischen Philosophen befragen nicht wir die Philosophiegeschichte, sondern diese befragt uns, gibt ihr Staunen, ihre Rätsel und ungelösten Probleme an uns weiter. (...) Kolakowski arbeitet sie meisterhaft und mit Respekt auch vor ihren historischen Bedingtheiten heraus, verzichtet auf jede Besserwisserei, wenn er den Finger auf Widersprüche und ungelöste Fragen legt, und schärft den Blick für die großen philosophischen Rätsel von Gott, Mensch und Welt. (Buchprofile)…mehr